1.Männer : Spielbericht

Derbysieg im letzten Testspiel: Männer bezwingen Ortsnachbarn aus Etterwinden

SV 49 Eckardtshausen – SV Etterwinden 4:2 (2:1)

Tore:

0:1 Steven Roggenbuck (7.min)

1:1 Benjamin Zirpel FE (24.min)

2:1 Daniel Hering (26.min)

2:2 Steven Roggenbuck (51.min)

3:2 Benjamin Zirpel (62.min)

4:2 Benjamin Zirpel (88.min)

Achter Sieg in Folge beim wahrscheinlich vorerst letzten Derby

Es ging immer rassig einher, es war spielerisch häufig eng – und trotzdem gingen die Geißrainer in jedem Derby als Gewinner hervor. Die seit dem Jahr 2004 erfassten sieben Duelle mit dem Ortsnachbarn aus Etterwinden endeten allesamt mit einem Sieg des SV 49. Nun könnte es das vorerst letzte Aufeinandertreffen gegen den eigenständigen „SVE“ vom Eichenberg sein. Eine Spielgemeinschaft mit der SG Marksuhler SV steht im Raum und scheint angesichts personeller Engpässe immer realistischer zu werden. Umso größer waren die Erwartungen der über 120 Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem bereits dritten Eckardtshäuser Test(heim)spiel dieser Saison. Eine Etterwindener Sportplatzsperre durch die verwaltende Stadt Bad Salzungen sorgte zu einem kurzfristigen Heimrechttausch. Auftauender Frost und das letzte Spiel gegen die AWE Kickers Eisenach (8:1) sorgten für erschwerende, aber deutlich besser Platzbedingungen als erwartet.

Für den SVE war es das erste Vorbereitungsspiel der Saison. Die daraus resultierende, fehlende Spielpraxis könnte ausschlaggebend für den etwas schläfrigen Start der Gäste gewesen sein. Bei Seilers und Neumanns Abschlüssen hätte Torhüter Dirk Wunder nichts mehr ausrichten können (2./5.). Der Etterwindener Keeper sah sich im anderen Gehäuse seinem eigenen Teamkollegen Anton Reum gegenüberstehen. Reum, der selbst familiäre Verbindungen nach Eckardtshausen besitzt, sammelte auf diese Weise wichtige Spielzeit und half den mit 17 Feldpielern zwar breit aufgestellten, aber ohne Keeper gemeldeten Geißrainern zwischen den Pfosten aus. Als Jonas Morgenweck einen Freistoß hinter der Mittelinie an den Fünfmeterraum schlug und Steven Roggenbuck diesen per Kopfball in die lange Ecke verlängerte, konnte aber auch Reum nur noch zusehen, wie der Ball vom Innenpfosten ins Tor sprang (0:1/7.). Für Martin Reißig und seine Jungs ein äußerst vermeidbarer Gegentreffer. Er tat dem über weite Strecken guten Spiel keinen Abbruch, offenbarte allerdings die Achillessehne der Hintermannschaft. Mit hohen, aufprallenden Bällen suchte Etterwinden Roggenbuck in der Sturmspitze und strahlte nur auf diese Weise Torgefahr aus. Immerhin gelangten den Hausherren viele offensive Akzente. Wunder rettete im Eins-gegen-Eins bei Neumanns und Zirpels Flachschuss (15./18.). Die genannten Protagonisten standen wenig später erneut im Mittelpunkt: Nach einem überstürtzten Schubser von Paul Wilke gegen Steven Neumann entschied Schiri Alexander Dressel berechtigerweise auf Strafstoß. Diesen versenkte Benjamin Zirpel mit der rechten Innenseite im linken Toreck (1:1/24.). Eckardtshausen nutzte das Momentum, drang über Arthur Seiler in den Sechzehner, der den neben sich stehenden Daniel Hering bediente. Hering zögerte mit seinem Torabschluss und ließ sich bereits einmal abblocken, doch im dritten Versuch brachte er den harten Schuss aufs Tor – Wunder ließ ihn durch seine Handschuhe rutschen (2:1/26.). Im Aufbauspiel fiel den Gästen heute wenig ein. Das herauszuschlagende Kapital verspielte die Reißig-Elf aber meistens kurz vor dem Kasten, weil sie einerseits zu lange mit dem Abschluss brauchten, andererseits überhastet am Gehäuse vorbeizielten. Chancen von Tom Haide, Anton Seiler oder Oday al-Hennawi blieben bis zur Halbzeit ungenutzt.

Spielanlage und -ideen waren trotzdem klar erkennbar und gaben bei sich anbahnendem Konditionsverlust der Gäste Hoffnung auf mehr. Trainer Reißig versuchte seine Jungs dennoch auf dem Boden zu halten und mahnte vor allem vor einfachen Fehlern, die während der gesamten Saison immer wieder den Spielfluss zerstörten. Sechs Minuten waren gespielt, als Martin Reißig angesichts seiner Pausenansprache im Boden hätte versinken können. Ein kommunikatives Missverständnis lud Steven Roggenbuck zum freien Torschuss gegen Temkollege Anton Reum ein. Der Interimskeeper parierte mit starkem Reflex – gegen Roggenbucks herrlich anzusehenden Nachschuss aus spitzem Winkel genau in den Aluknick war er aber machtlos (2:2/51.). Es blieb eine Partie mit gleichem Verhältnis: Eckardtshausen behielt die Kontrolle, Etterwinden suchte die Schnittstelle. Meistens schienen die Geißrainer Angriffe ein vielversprechendes Ende zu nehmen, wurden aber einfach verstolpert oder „nur“ mit einem Fernschuss zu Ende gespielt. Es fand sich keine Ruhe ins erhoffte, flüssige Spiel mit und gegen den Ball. Eine mögliche Erklärung liegt bei den permanenten, „fliegenden Wechseln“, die mit jeder personellen Umstellung für mindestens ein bis zwei Minuten Unruhe ins neue System brachten. Per Kopf leitete Anton Seiler einen zu ihm abgeblockten Ball auf Benjamin Zirpel weiter. Der fackelte aus fünf Metern nicht lange und brachte sein Team wieder in Front (3:2/62.). Was bis zum Sechzehner mit schönen Einzelaktionen und gelungenen Kombinationsspiel gut aussah, resultierte innerhalb des Strafraumes oftmals in Zufallsaktionen. Beim dabei entstehenden Tohuwabohu hatte die hellwache Innenverteidigung um Kapitän Jonas Morgenweck immer einen Fuß dazwischen. Vor allem mussten sich die Eckardtshäuser bei einem anderen Etterwindener bedanken, der mit zwei großartigen Paraden die Führung festhielt: Unter anderem entschied Anton Reum ein weiteres persönliches Duell mit Steven Roggenbuck für sich (70.). Mit Anton Seilers Treffer aus vollem Lauf heraus schien jedoch der Deckel drauf zu sein, wäre da nicht ein äußerst zweifelhafter Abseitspfiff ertönt (78.). Nichtsdestotrotz nahm der Etterwindener Druck in den letzten zehn Minuten gänzlich ab. Die Hausherren mussten sich einfach nur noch belohnen – und taten dies kurz vor dem Abpfiff. Ex-Etterwindener Arne Kirsch kratzte die Kugel mit purem Willen von der Torauslinie in den Fünfmeterraum, von wo aus der einschussbereite Benjamin Zirpel nur noch seinen Fuß dranhalten brauchte (4:2/88.). Eckardtshausens Torjäger hob sich an diesem Tag nicht nur wegen seiner Treffer ab, sondern war auch zweikampftechnisch und mit etlichen Laufwegen ein Vorbild auf dem Platz.

Somit ging auch das achte Derby in Folge mit einem Geißrainer Sieg in die Statistik der direkten Duelle ein. Ein verdienter Sieg, der deutlich früher mit einem klareren Spielstand hätte gestaltet werden können. Die Gastemannschaft von Henry Karmann wusste jederzeit genau, wann und wie sie dem SV 49 heute ein Bein stellen konnten. Beide Mannschaften werden am kommenden Wochenende in ihren Pflichtspielalltag zurückkehren. Etterwinden bekommt es daheim mit der SG Tiefenort II zu tun. Eckardtshausen steht ein schwieriges Auswärtsspiel beim SV Normania Treffurt bevor. Anstoß ist jeweils am Samstag, 01. März 2024, um 14 Uhr.

(Arthur Seiler)

Aufstellung (bei fliegendem Wechsel):

Anton Reum (Gastspieler des Gegners), Toni Berndt, Oday al-Hennawi, Dominik Kaßner, Jan Morgenweck, Tim Rudloff, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Daniel Hering Steven Neumann – Anton Seiler, Tom Haide, Johannes Huhn, Lukas Huhn, Arne Kirsch, Jonas Manß

Karten:

Gelb - Steven Neumann

Etterwinden - 2mal Gelb

Schiedsrichter:

Alexander Dressler