1.Männer : Spielbericht
16. Spieltag - 30.03.2025 14:00 Uhr
SG Nesset. W'lupnitz | SV 49 Eckardtshausen | |||
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1 | : | 3 | ![]() |
(1 | : | 2) |
Aufstellung
TOR | Sören Pippoleit |
ABW | Johannes Huhn (88' Lukas Huhn) |
Oday al-Hennawi (57' Toni Berndt) | |
Tommy Mengis | |
MIT | Arthur Seiler (82' Tom Haide (GK)) |
Benjamin Zirpel | |
Christoph Senf | |
Jan Morgenweck | |
Marc-Kevin Kaßner | |
STU | Daniel Hering |
Steven Neumann (89' Anton Seiler) | |
Ersatzbank | |
Anton Seiler ( 89') | |
Lukas Huhn ( 88') | |
Panagiotis Morkos | |
Tom Haide (GK) ( 82') | |
Toni Berndt ( 57') |
Spielstatistik
Tore
2x Steven Neumann, Tom HaideAssists
Arthur Seiler, Jan Morgenweck, Daniel HeringGelbe Karten
Tom HaideZuschauer
47Torfolge
0:1 (11') | Steven Neumann (Arthur Seiler) |
0:2 (38') | Steven Neumann (Jan Morgenweck) |
1:2 (84') | Toni Berndt (Eigentor) |
1:3 (85') | Tom Haide (Daniel Hering) |
Männer trotzen Wind und Regen: Erster Auswärtssieg in W'lupnitz seit 2014
SG Nessetal Wenigenlupnitz - SV 49 Eckardtshausen 1:3 (0:2)
Tore:
0:1 Steven Neumann (11.min)
0:2 Steven Neumann (38.min)
1:2 Toni Berndt ET (84.min)
1:3 Tom Haide (85.min)
Premierentreffer führen zum verdienten Dreier
Ein knackiges Lüftchen wehte über den Stedeberg, von dem sich bei bestem Blick auch die ersten Regenschauer mit dunklen Wolken ankündigten. Seit mehr als sieben Jahren waren die Geißrainer nicht mehr zu Gast in Wenigenlupnitz. Die selbsternannte „Stedeberg-Arena“ der seit dieser Saison wieder eigenständigen SG Nessetal bietet mit Ballpodest, Basketballplatz, perfekten Spielbällen und einem motivierten Sportplatzsprecher wahrliches Wohlfühlflair. Blieb einzig zu hoffen, dass sich die Mannschaft von Martin Reißig nach der zuletzt souveränen Vorstellung in Unterellen (5:1) genauso wohl auf der gegnerischen Heimstätte fühlte; immerhin konnten sie hier seit 2014 nicht mehr gewinnen. Nur ein 2:0-Erfolg in Mechterstädt von 2019 hellt die Statistik etwas auf.
Die große Frage vor dem Anpfiff war, inwiefern sich der einflussreiche Wind auf das Spiel auswirken würde. Tatsächlich merkten das beide Kontrahenten recht schnell: Mit der Luft flogen Bälle zu weit, gegen die Brise blieben sie beinahe stehen. Eckardtshausen wollte den Rückenwind des ersten Durchgangs Richtung Gegnertor natürlich auskosten. Es brauchte allerdings seine zehn Minütchen, bis Daniel Hering mit einem schnell ausgeführten Einwurf Steven Neumann in Szene setzte, dieser aber kurz vor dem Schuss noch abgegrätscht werden konnte (10.). Arthur Seilers anschließende Ecke segelte zum Fünfmeterraum, wo Neumann sein ausgestrecktes Bein ranhielt und die vom Wind angetriebene Kugel versenkte (1:0/11.). Antizipation war an diesem Tag das große Zauberwort, sowohl mit als auch gegen den Ball. Kopfballduelle gewann derjenige, der richtig stand. Durch die schwere Kalkulierbarkeit waren aber auch die zweiten Bälle brandgefährlich und hätten mit der richtigen Entschlossenheit für einen Tordurchbruch in beide Richtungen sorgen können. Auch wenn sich die Hausherren bei Florian Felschs halbherzig abegschlossenen Konterversuch Sören Pippoleits Gehäuse näherten, hatten die Geißrainer deutlich mehr vom Spiel. Die Abwehr stand kompakt, nur beim Aufbauspiel unterliefen auf dem holprigen Rasen einige Anspielfehler. Größtes Manko blieb das Ausspielen der Angriffsgelegenheiten, da einerseits die Lücke im Zentrum zu weit aufriss und wenige Mitspieler nachrückten; andererseits verpufften die Situationen oftmals auf überhastete Weise. Nach einem erneut schnell ausgeführten Einwurf von der rechten Seite gewährte die SG Nessetal Jan Morgenweck nur Geleitschutz. Morgenweck steckte zu Neumann durch, welcher mit einer tollen Bewegung seinen Gegenspieler aussteigen ließ, nur noch Torwart Maik Nicolai vor sich stehen hatte und abgezockt einschob (2:0/38.). Es waren Neumanns ersten Pflichtspieltreffer für Blau-Gelb, exakt eine Woche nach seinem 30. Geburtstag. Dem Einwurf war allerdings ein Eckardtshäuser Foulspiel vorhergegangen, was der Unparteiische zum eigenen Glück nicht erkannte. Bis zur Pause lag der dritte Treffer in der Luft, den Nicolai mit Paraden gegen Herings Flachschuss, Seilers direkter Ecke und Morgenwecks verpasstem Kopfball verhinderte.
Martin Reißig wahrte in seiner Halbzeitansprache die Ruhe. Das über weite Strecken dominante Spiel hätte hier und da einfacher gestaltet werden können, war angesichts der Umstände aber trotzdem gut. Nun kehrten sich die stürmischen Verhältnisse zugunsten von Wenigenlupnitz, wenngleich es pünktlich zum Wiederanpfiff stürmisch-stark zu regnen begann. Sogar zwei Störche segelte über dem Spielfeld auf und ab, als seien sie Ostseemöwen. Nachdem der erste überfallartige SG-Angriff überstanden war, kehrte die Sicherheit zurück in Eckardtshausens Reihen. Weder die Spielanteilte, noch die Art und Weise änderte sich gegen den Wind. Einziger Unterschied war, dass sich mit dem Laufe der Zeit ein deutlich kämpferischeres Aufeinandertreffen entwickelte. Schiedsrichter Stefan Christ aus Gotha tat gut daran, sein kommunikatives Wesen zu nutzen, ging hier und da aber etwas zu viel ins Zwiegespräch. Durch die hochstehende Abwehrkette stellte Nessetal die Geißrainer Stürmer häufig ins Abseits. Daniel Hering und Marc-Kevin Kaßner ergaben sich dennoch aussichtsreiche Gelegenheiten, um den Deckel draufzumachen – beide verpassten jedoch das Momentum zwischen Torabschluss und Querpass. Zweimal rettete Nicolai in letzte Not gegen Unruheherd Neumann (60./75.). Wenigenlupnitz schien die Kräfte zu schwinden. Viele ihrer Abstöße und Zuspiele kamen nicht mehr zum eigenen Mann. Im Strafraum war Sören Pippoleit bei den weiten Schlägen immer als erstes zur Stelle. Eckardtshausens Diagonalbälle funktionierten auch nicht wie gewollt und im Sturmzentrum sahen sie sich resolut verteidigenden Gegenspielern gegenüberstehen. Alles schien auf einen ungefährdeten 2:0-Auswärtssieg hinauszulaufen, bis Routinier René Kiesbauer unweit der linken Eckfahne zum Tanz bat und scharf in den Strafraum flankte. Florian Felsch verpasste die Hereingabe, brachte damit aber den eingewechselten Toni Berndt in die Verlegenheit, einen vermeintlich rettenden Querschläger zu fabrizieren – dieser zappelte im eigenen Netz (2:1/84.). Ob der vor dem Spiel aufgetragene Sekundenkleber an Berndts Schuhleiste mitverantwortlich war? Die kurzzeitig wiederbelebten Gastgeber schnupperten natürlich Morgenluft und gingen nun All-In. Dabei verloren sie den über Links gestarteten Daniel Hering aus dem Auge, welcher von der Grundlinie aus zurücklegte. Der gerade eingewechselte Tom Haide stand goldrichtig und schob das Leder gegen Nicolais Laufrichtung in die lange Ecke (3:1/85.). Haides Treffer schreibt persönliche Geschichte: In den seit 2010 bisher 19 absolvierten Pflicht- bzw. Testspielen im Jugend- und Männerbereich gelang ihm nie das Kunststück, einen Treffer zu erzielen. Nach zuletzt vielen körperlich vorbildlichen und auch torgefährlichen Auftritten hat er sich sein Tor redlich verdient.
Auf dem Feld passierte bis zum Schlusspfiff nichts weiter Nennenswertes, womit drei verdiente Punkte an den Geißrain wandern. Es war eine über 90 Minuten reife Leistung der Reißig-Elf und seines Co-Spielertrainers Mengis. Zum kommenden Heimspielbrocken gegen Großburschla sollte die Ruhe und Zweikampfstärke weiter Bestandteil des eigenen Spiels bleiben. Einzig die Uständlichkeit im Offensivbereich darf gerne unumständlicher werden. Anstoß ist am nächsten Sonntag, 06. April 2025, um 15 Uhr auf dem Geißrain.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Sören Pippoleit, Tommy Mengis, Johannes Huhn (Lukas Huhn 88.min), Oday al-Hennawi (Toni Berndt 57.min), Christoph Senf, Jan Morgenweck, Benjamin Zirpel, Arthur Seiler (Tom Haide 81.min), Marc-Kevin Kaßner, Daniel Hering, Steven Neumann (Anton Seiler 89.min)
Karten:
Gelb – Tom Haide
Wenigenlupnitz - 4mal Gelb
Schiedsrichter:
Stefan Christ