Willkommen auf der Webseite des
SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
13. Spieltag - 09.03.2025 15:00 Uhr
SV 49 Eckardtshausen   FSV Herda
SV 49 Eckardtshausen 2 : 3 FSV Herda
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Jan Morgenweck, Benjamin Zirpel

Assists

Steven Neumann, Jonas Manß

Gelbe Karten

Johannes Huhn, Oday al-Hennawi

Zuschauer

120

Torfolge

0:1 (20')FSV Herda
0:2 (55')FSV Herda
0:3 (66')FSV Herda per Elfmeter
1:3 (67')Benjamin Zirpel per Elfmeter (Steven Neumann)
2:3 (88')Jan Morgenweck (Jonas Manß)

Spitzenreiter bleibt unbesiegt: Herda wird auch zum dritten Stolperstein

SV 49 Eckardtshausen – FSV Herda 2:3 (0:1)

 

Tore:

0:1 Jannes Niet (20.min)

0:2 Michael Eick (55.min)

0:3 Jannes Niet FE (66.min)

1:3 Benjamin Zirpel FE (67.min)

2:3 Jan Morgenweck (88.min)

 

Eckardtshäuser Erwachen kommt zu spät

 

Es ist schon etwas Besonderes, zum Rückrundenauftakt behaupten zu können, drei Testspiele auf dem eigenen Rasenplatz hinter sich gebracht zu haben. Der vollbepackte Februar offenbarte den Jungs von Martin Reißig und Tommy Mengis Spielfreude, Kreativität und Ballsicherheit. Trotz alledem schenkten Creuzburg, AWE Kickers und Etterwinden insgesamt sieben Gegentreffer ein – deutlich zu viel, wie sich nach jedem Vorbereitungsspiel resümieren ließ. Erfolgsmomente des Gegners bringen den SV 49 nach wie vor leicht aus dem Konzept. Umso deutlicher gilt zum Auftakspiel gegen den FSV Herda die Vorgabe, klaren Kopf zu wahren und auf sich selbst zu schauen. Die Gäste – ohne Stammspieler wie Falk Engelhardt, Frank Zenker und Kamil Mikuła an den Geißrain gereits – sind in Liga und Pokal nach wie vor ungeschlagen. In den besagten Wettbewerben konnten sie allein in dieser Saison bereits zwei Duelle gegen Eckardtshausen für sich entscheiden. Zeit wird es also, der großen Kulisse von über 100 Zuschauern Rechnung zu tragen und an die Chance zu glauben, den Nimbus zu knacken. Alle sind sich einig: Die Geißrainer haben das Potenzial dazu.

Doch schon nach einer Minute gibt der Spitzenreiter seine eigene Marschroute für die ersten 45 Minuten vor. Eckardtshausens zu inkonsequent ausgeführte Anstoßvariante wird zum Boomerang und lädt Michael Eick zum Alleinspaziergang ein. Keeper Sören Pippoleit bewahrt seine Jungs mit einer tollen Parade vor dem frühen Schock (1.). Nicht mal zwei Minuten später sorgt ein leichtfertiger Ballverlust 20 Meter vor dem Tor für die nächste Herdaer Riesenchance von Jannes Niet, die Dominik Kaßner mit entschlossener Verteidigungsarbeit für den bereits geschlagenen Pippoleit auf der Linie zu verhindern weiß (3.). Es scheint, als schnüre der FSV die erwartungsvollen Ambitionen und das so erhoffte Selbstbewusstsein gnadenlos ein. Schon nach einer Viertelstunde würde die Statistikanzeige der Ballbesitzverteilung von 80:20 Prozent zugunsten der Gäste sprechen. Nahezu jeder Torabstoß landet im Fuß des Gegners, kaum ein Pass findet den Mitspieler und auch bei Zweikämpfen scheinen die Herdaer viel wacher und entschlossener zu agieren. Fest steht schon zu diesem Zeitpunkt, dass die gegnerische Viererkette viel Laufarbeit gegen den Ball erfordern wird. Wahrscheinlich sind es alle genannten Faktoren, die sich wie eine Spirale auftürmen und den Gästen gänzlich in die Karten spielen. Doch Sören Pippoleit und die mit dem Laufe der Zeit zweikampfhärtere Abwehrreihe halten vorerst die Null. Ein hergeschenkter Ball, ein Foulspiel und ein Pfiff führen nach knapp 20 Minuten zu einen von vielen aussichtsreichen Freistößen. Jannes Niet legt sich die Kugel in halblinker Position bereit – und schlenzt sie mit dem rechten Fuß perfekt in den linken Torknick (0:1/20.). Der überfällige Gegentreffer fällt wie schon im Hinspiel nach einer Standardsituation. Auch wenn die Geißrainer im Zusammenspiel etwas mutiger werden und mit ein bis zwei schönen Spielzügen für Aufsehen sorgen, überzeugen bis hierhin ausschließlich die Gäste. Aus nicht mal einer Hand voll gefährlicher Strafraumaktionen entstehen keine nennenswerten Torchancen. Zu allem Überflüss verletzt sich Pippoleit bei einer Rettungsaktion und muss durch Panagiotis Morkos ersetzt werden. Morkos knüpft nahtlos an Pippoleits gute Torwartleistung an und wirft sich unerschrocken in Schüsse und Flanken. Die Gäste beißen sich weiterhin am Sechzehner fest. Vor allem Herdas litauischer Neuzugang Deividas Golubickas überzeugt mit starker Bellbehauptung und intensivem Antritt. Mit weniger Eigennützigkeit könnte er mehrfach den besser postierten Mitspieler bedienen, entscheidet sich aber immer für den Torschuss. Morkos ist mehrfach rettend zur Stelle und hievt das 0:1 in die Pause.

Die folgliche Kabinenansprache fällt alles andere als beschönigend aus: Kein Mut, kein Glaube und die womöglich scheinbare Sicherheit, fehlenden Gegenspielern aus dem Weg gehen zu können, sorgen für einen Pausenrückstand, mit dem die Eckardtshäuser gut bedient sind. Martin Reißig und Jan Morgenweck appellieren lautstark an all das in dieser Saison schon Geleistete. Die Fehlerquellen sind ausgemacht und neue Kraft für den zweiten Durchgang entfacht – das zeigt sich umgehend auf dem Platz. Plötzlich übernehmen die Hausherren das Zepter und zwingen Herda in die Defensive. Steven Neumann ergibt sich nach einem Querpass die Chance aus elf Metern, Philipp Neumann wehrt den Schuss zur Seite ab (48.). Zudem streicht Christoph Senfs Kopfball über den Querbalken und Benjamin Zirpel verpasst eine Flanke nur ganz knapp (50./53.). Aus einer weiteren guten Torchance heraus entwickelt sich ein Herdaer Konter über die linke Seite. Michael Eick lässt den hohen Ball einmal aufkommen und streichelt ihn gekonnt über Morkos hinweg in die rechte Ecke (0:2/55.). Das zweite Gegentor fällt zum wahrscheinlich ungünstigsten Zeitpunkt und lässt die Gästefans laut aufhorchen. Immerhin erkennen alle Beteiligten nun auch wieder einen Geißrainer Willen. Pässe finden den Mitspieler, Kopfballduelle werden endlich gewonnen und Zweikämpfen keinesfalls aus dem Weg gegangen. Leider sorgen viele Spielunterbrechungen und Nicklichkeiten für Unruhe im Spielfluss. Aus den resultierenden Freistößen kann aber keine Mannschaft Kapital schlagen. Stattdessen sorgt eine andere Standardsituation für den nächsten Rückschlag. Golubickas ist innerhalb des Sechzehners früher am Ball als sein Gegenspieler und wird anschließend am Bein getroffen. Den folgerichtigen Foulelfmeter verwandelt Jannes Niet und macht sich mit provokanten Jubelgesten in Richtung Heimfans jegliche Anerkennung für seine Tore kaputt – völlig unnötig und vorbildlos (0:3/66.). Ein Steckpass auf Steven Neumann nach diesmal kurzer Anstoßvariante bahnt allerdings den Weg zum Anschlusstreffer. Torwart Philipp Neumann schubst seinen Nachnamensvetter Steven überhastet um und lässt Andreas Rudolph keine Wahl: Strafstoß. Benjamin Zirpel versenkt die Kugel flach im rechten Eck und lässt noch einmal Hoffnungen aufkeimen (1:3/67.). Diese bestätigen sich in einer Vielzahl guter Angriffe. Von rechts scheitern Marc-Kevin Kaßner und Daniel Hering an Philipp Neumann, aus dem Zentrum heraus versucht sich auch Steven Neumann am Herdaer Keeper. Doch der Schlussmann bleibt bei allen etwas zu mittig getretenen Versuchen sicher auf der Linie. Gutes Stichwort: Doppeltorschütze Jannes Niet ergibt sich nach 76 Minuten die Chance zum Hattrick, als er von Panagiotis Morkos im Strafraum gefoult wird. Niet schreitet zum Punkt und findet seinen Meister im Eckardtshäuser Torwart – tja, nun wird plötzlich auf der anderen Seite gejubelt... (76.). Damit sorgt Morkos für einen zusätzlich Push, der alle Geißrainer nach vorne trägt. Fest entschlossen verlängert Jonas Manß eine scharfgetretene Ecke von Daniel Hering auf den langen Pfosten. Dort hält Jan Morgenweck den Fuß rein und bringt den SVE tatsächlich nochmal auf einen Treffer ran (2:3/88.). Alle Bälle werden nun in die gegnerische Hälfte geschlagen. Die Gäste wollen dabei kein unnötiges Risiko über etwaige Konter eingehen und ziehen sich zurück. Schließlich scheint Rudolphs zweiminütige Nachspielzeit längst abgelaufen zu sein, als es nochmal einen Eckball gibt. Morkos schmeißt sich die Basecap vom Haupt und eilt mit in den Strafraum. Neumanns Flanke segelt hinein, Senf schraubt sich in die Luft – und trifft die Latte (90.+3.). Da war sie, die große Chance zum Lucky Punch, doch nur Momente später ist Schluss.

Nach 90 Minuten gehen die Herdaer auch zum dritten Mal als letztlich verdienter Sieger vom Platz. Das Spiel wurde trotz aber in der ersten Halbzeit verloren. Erst in den zweiten 45 Minuten entwickelt sich das selbsternannte "Spitzenspiel" zu einer Partie auf Augenhöhe. Daraus muss die Reißig-Elf lernen und sich vergegenwärtigen, dass einem Kreisliga-Gradmesser wie dem FSV Herda nicht anders begegnet werden darf. Was im Kopf passiert, lässt sich schwer erklären und beeinflussen. Dennoch ist die Psyche entgegen körperlicher Beeinträchtigungen wie Verletzungen etwas, das sich kurzfristig steuern lässt. Dazu braucht es mentale Vorbilder, Reflektionsbewusstsein, Kritikfähigkeit und Glaube an sich selbst. All das haben wir allein in dieser Fußballsaison mehrfach gezeigt und haben nun acht weitere Pflichtspiele, in denen wir es unter Beweis stellen können. Als großen Wehrmutstropfen haben wir drei verletzte Kicker zu beklagen: Sören Pippoleit und Tim Rudloff wünschen wir gute Besserung. Besonders hart hat es leider Dominik Kaßner getroffen, der sich zehn Minuten vor dem Ende schwer am Sprunggelenk verletzte und für die gesamte Rückrunde ausfallen wird. Bleib tapfer, Domi, und nimm dir die Genesungszeit, die Du brauchst.

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Sören Pippoleit (Panagiotis Morkos 38.min), Dominik Kaßner (Jonas Manß 80.min), Oday al-Hennawi (Daniel Hering 71.min), Johannes Huhn, Tim Rudloff (Tommy Mengis 57.min), Jan Morgenweck, Christoph Senf, Arthur Seiler (Fabian Forejt 68.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Steven Neumann

Karten:

Gelb – Oday al-Hennawi

Gelb – Johannes Huhn

Herda – 5mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Andreas Rudolph


Fotos vom Spiel