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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
12. Spieltag - 12.04.2025 14:00 Uhr
SV Normania Treffurt   SV 49 Eckardtshausen
SV Normania Treffurt 1 : 2 SV 49 Eckardtshausen
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Marc-Kevin Kaßner, Anton Seiler

Assists

Jan Morgenweck

Gelbe Karten

Oday al-Hennawi, Jan Morgenweck

Zuschauer

73

Torfolge

0:1 (17')Marc-Kevin Kaßner (Jan Morgenweck)
1:1 (58')SV Normania Treffurt
1:2 (87')Anton Seiler

Glückliches Ende im Rumpelspiel: Männer mit Luckypunch zum Sieg in Treffurt

SV Normania Treffurt - SV 49 Eckardtshausen 1:2 (0:1)

 

Tore:

0:1 Marc-Kevin Kaßner (17.min)

1:1 Ivo Hattenbach (58.min)

1:2 Anton Seiler (87.min)

 

Zwei „Eigentore“ und ein Fernschuss

 

Tommy hier, Mengis da: Wenn der Name eines Eckardtshäuser Spielers bei einem Auswärtsspiel öfter fällt als die der gastgebenden Mannschaft, dann muss es sich schon um etwas Besonderes handeln. Von Kindestagen an kickte der seit 2023 für die Geißrainer mittlerweile aktive Innenverteidiger am Normannstein. Sowohl Mengis' familiären als auch fußballerischen Wurzeln sind tief in Treffurt verankert. Nun kehrt der „verlorene Sohne“ – wie es die Hausherren vor dem Aufeinandertreffen schrieben – erstmals für ein Pflichtspiel an seine alte Wirkungsstätte zurück. Da fiel es bei all den bittersüßen Beigschmäckern beinahe schon schwer, den Fokus auf das Nachholspiel selbst zu richten. Für Trainer Martin Reißig war klar, dass an diesem Wochenende die Gelegenheit genutzt werden müsste, vorübergehend den zweiten Tabellenplatz wiederzuerobern. Zwei Punkte trennten den SV 49 vor Anpfiff von der SG Ifta/Mihla II.

Auf dem wie immer gut aussehenden Rasen des Normannsteinstadions sollte sich eine alles andere als ästhetische Begegnung entwickeln. In den vergangenen Partien gegen Normania Treffurt – unterbrochen von zwei souverän gewonnenen Vorbereitungsspielen in der letzten Saison gegen die unter Wendehausen laufende Treffurter Mannschaft – duellierten sich die Kontrahenten auf nahezu gleichem Niveau. Meistens passte sich ein Team dem anderen an, zuletzt mit zweimalig besserem Ende für Eckardtshausen (3:1 im April 2023; 2:0 im August 2024). Es ist also fast schon keine Prophezeiung mehr, dass auch an diesem frühlingshaften Samstag keine Mannschaft die Nasenspitze weit vorne hatte. Die Gastgeber begannen druckvoll, wollten das ruhige Geißrainer Aufbauspiel frühzeitig unterbinden. Nach Ballgewinnen agierte Treffurt aber zu zaghaft im Abschluss. Die Reißig-Elf wurde gefährlich, wenn sie es schaffte, die erste verteidigende Kette zu überwinden. Meist reichten ein einfacher Doppelpass, wie bei Marc-Kevin Kaßners erstem Ausrufezeichen. Keeper Andreas Henkel stellte nach Kaßners Alleingang aber die kurze Ecke zu (12.). Hinten hatte Panagiotis Morkos Glück, dass Camillo Krause seinen misslungenen Ausflug aus dem Strafraum nicht bestrafte und per Heber am linken Pfosten vorbeizielte (15.). Da das Glück den Eckardtshäusern offenbar hold war, versuchte es Marc-Kevin Kaßner mit einer Flanke von Rechtsaußen, die Oliver Bondzio unglücklich ins eigene Netz abfälschte (1:0/17.). Schiedsrichter Sebastian Kühm wertete das Führungstor zugunsten des Mittelfeldmanns, der sich von seinen Teamkollegen feiern ließ. Es blieb weiterhin ein offenes Spiel mit großen Lücken im Zentrum. Manchmal stand der Mitspieler zu weit weg, um kurze (Klatsch-)Pässe zu spielen. Viel zu oft versprangen Bälle oder gingen im Aufprall des Zweikampfes verloren. Treffurts Ivo Hattenbach traf den Außenpfosten, Camillo Krause zielte zweimal aus der Distanz nur ganz knapp drüber. Für die Gäste verzog Steven Neumann aus spitzem Winkel.

Zum Halbzeitfazit dieser vogelwilden Partie wurden die massenhaft produzierten Zufallsprodukte thematisiert – in wohlgemerkt beide Richtungen. Mehr Kontrolle, weniger Risiko und eine Schippe mehr Selbstvertrauen sollten für den zweiten Durchgang reichen, um aus dem knappen Vorsprung Zählbares zu machen. Doch erstmal blieb alles beim Alten: Viel Zufall, wenig Geplantes. Immerhin gelang den Geißrainern nun etwas mehr defensive Befreiung durch enger zusammengerücktere Positionsverschiebungen. Der fehlenden Kreativität beider Kontrahenten war vermutlich auch die zunehmende Ruppigkeit zwischen den laut Fairplaytabelle „fairsten Teams der Liga“ geschuldet. Kurz vor der Pause schob Nico Wagner nicht böswillig, aber aus vollem Lauf heraus Gegenspieler Kaßner auf den eigenen Mitspieler Bondzio und kam mit einer dunkelgelben Karte davon. Ähnlich erging es Oday al-Hennawi, der Treffurts Camillo Krause am Rande einer Notbremse foulte und ebenfalls mit Gelb davonkam. Es war allerdings al-Hennawis fünfte Verwarnung, womit er in Falken gesperrt sein wird. An der Seitenlinie kochten die Emotionen hoch, Schiri Kühm beruhigte die angespannte Lage mit vermittelnden Worten. Der darauffolgende Freistoß segelte zur Grundlinie, wo Hattenbach in den Fünfmeterraum köpfte – und ausgerechnet Tommy Mengis die Kugel mit seinem Oberschenkel über die Linie beförderte (1:1/58.). So oft hatte er es in diesem Stadion schon getan, heute war es das erste Mal unfreiwillig. Auf dem offiziellen Spielberichtsbogen wird mit Ivo Hattenbach aber auch hier kein Eigentorschütze angegeben. Fortan beruhigten sich die hektische Szenarien in den Sechzehnern. Der Kampf verlagerte sich auf den Bereich zwischen den Strafräumen. Immer mal drang ein Außenspieler gefährlich zur Grundlinie, wurde aber vom jeweiligen Verteidiger am Flanken gehindert. Eckardtshausen hatte in den letzten 20 Minuten etwas mehr Ballbesitz, die Normannen lauerten auf Konter. Dank einer vorbildlich kämpferischen Verteidigungshaltung von Berndt, Mengis & Co. war aber kaum noch Durchkommen. Je schneller die Zeit verronn, desto ungenauer wurden die Zuspiele. Mit Lukas Huhn, Anton Seiler und Tobias Hüttig brachte Reißig frischen Wind auf den Platz. Seiler meldete sich mit einem Volleyschuss von Linksaußen direkt an; dieser zischte nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Geißrainer wollten unbedingt den Dreier, Treffurt mindestens das Remis halten. Diese Bestrebungen schienen sich auf einem Niveau einzupegeln und das Aufeinandertreffen auf ein leistungsgerechtes Remis hinauszulaufen – dann schlug ein Komet im Normannsteinstadion ein. Über die rechte Seite gelangte der Ball ins Zentrum, wo ein halbherziger Klärungsversuch flach in Richtung Mitellinie rollte. Anton Seiler zögerte nicht, setzte mit der rechten Innenseite zur Direktabnahme an und zirkelte das Kunstleder aus knapp 30 Metern direkt unter den Querbalken (2:1/87.). Martin Reißigs goldenes Händchen wechselt den Sieg ein, dem ein kollektiver Kampf vorausging. Einen letzter Treffurter Angriff segelte brandgefährlich durch den Fünfmeterraum, führte aber zu keinem weiteren Torabschluss.

Mit einem Pfiff erlöste Sebastian Kühm die Zuschauer einer aufregenden, aber keineswegs ansehnlichen Partie. Doch auch, wenn der Sieg etwas glücklich für die Eckardtshäuser ausfiel, sind es genau diese Siege, welche die Blau-Gelben in den letzten Jahre vermissen ließen. Schon beim Last-Minute-Sieg im Hinspiel setzten die gewonnenen drei Punkte verlorengeglaubte Kräfte frei. Vor dem nächsten schweren Auswärtsbrocken in Falken (So, 27. April 2025) liegt das Steigerungspotenzial irgendwo zwischen Ruhe, Kontinuität und Spielkontrolle. Der Glaube ist da – auch aus tabellarischer Sicht im Kampf um Platz zwei.

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Tommy Mengis, Johann Huhn, Oday al-Hennawi (Tobias Hüttig 81.min), Toni Berndt, Jan Morgenweck, Arthur Seiler (Anton Seiler 68.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Daniel Hering (Lukas Huhn 77.min), Steven Neumann

 

Karten:

Gelb – Oday al-Hennawi (5. Gelbe Karte)

Gelb – Jan Morgenweck

Treffurt - 2mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Sebastian Kühm


Fotos vom Spiel