1.Männer : Spielbericht
11. Spieltag - 30.10.2024 18:00 Uhr
SG Marksuhler SV II | SV 49 Eckardtshausen | |||
0 | : | 3 | ||
(0 | : | 1) |
Aufstellung
TOR | Sören Pippoleit |
ABW | Dominik Kaßner |
Oday al-Hennawi (89' Lukas Huhn) | |
Tommy Mengis | |
MIT | Arthur Seiler |
Benjamin Zirpel (GK) | |
Christoph Senf (82' Johannes Huhn) | |
Jan Morgenweck | |
Marc-Kevin Kaßner (86' Dennis Herbst) | |
STU | Jonas Manß (55' Mick Kubus (GK)) |
Marcel Knauer (66' Pascal Dähne) | |
Ersatzbank | |
Dennis Herbst ( 86') | |
Dennis Zeller | |
Johannes Huhn ( 82') | |
Lukas Huhn ( 89') | |
Mick Kubus (GK) ( 55') | |
Pascal Dähne ( 66') |
Spielstatistik
Tore
2x Benjamin Zirpel, Tommy MengisAssists
Arthur Seiler, Jan MorgenweckGelbe Karten
Benjamin Zirpel, Mick KubusZuschauer
95Torfolge
0:1 (4') | Tommy Mengis |
0:2 (80') | Benjamin Zirpel (Jan Morgenweck) |
0:3 (83') | Benjamin Zirpel (Arthur Seiler) |
Derbysieg bei Rauch und Flutlicht: Männer siegen in Förtha
SG Marksuhler SV II – SV 49 Eckardtshausen 0:3 (0:1)
Tore:
0:1 Tommy Mengis (4.min)
0:2 Benjamin Zirpel (80.min)
0:3 Benjamin Zirpel (83.min)
Tiefschlafphase nach der Halbzeit bleibt unbestraft
Mittwochabend, Fluchtlichtspiel, Derbyzeit – drei Wörter genügten, um knapp 100 Zuschauer zur Förthaer „Sportstätte Eltetal“ zu führen. In 18 Jahren Kreisligazugehörigkeit kam es für die Geißrainer zu mittlerweile acht Aufeinandertreffen gegen die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft aus Marksuhl und Förtha. Nach einem Pflichtspielvergleich mit ihrer Zweitvertretung sucht der Statistiker allerdings vergebens. Nur ein Testspiel aus dem Sommer 2020 gegen eine „gut aufgefüllte“ zweite Mannschaft steht in der Liste der direkten Duelle (4:5). Bis 2012 war es der SV Förtha-Unkeroda, dem die alleinige Vorherrschaft am Bergmannsweg gehörte. Zwischen 2006 und 2012 gingen die heutigen Gastgeber aber bei neun von zwölf Aufeinandertreffen als Verlierer vom Platz – Zahlen, die der Vergangenheit angehören. Der heutige Alltag heißt 1. Kreisklasse Staffel 3, welche sich schon an diesem Wochenende in die Winterpause verabschieden sollte. Mit stolzen 18 Punkten aus 8 Spielen nistete sich die Elf von Martin Reißig und Tommy Mengis auf dem zweiten Tabellenplatz ein und wollte mit drei Zählern im „kleinen Derby“ Anschluss zum ungeschlagenen Ligaprimus FSV Herda halten.
Angetrieben von den lautstark unterstützenden „Supporters SVE“ und ihrem beim Derbysieg 2023 eingeweihten „Geißrain-Banner“, starteten die Eckardtshäuser selbstbewusst ins Flutlichtspiel. Im Zentrum fanden Christoph Senf und Jan Morgenweck ein gutes Gleichgewicht zwischen Ballantreiben und Luft rausnehmen. Hinten war Abwehrchef Tommy Mengis auf der Hut und suchte mit gefährlichen, weiten Pässen die startenden Außenspieler. Der ersten Strafraumannäherung folgte prompt ein Foulspiel auf der halbrechten Position des Sechzehners. Eine vorzügliche Freistoßposition für Tommy Mengis und Benjamin Zirpel. Nach kurzer Absprache lief Mengis an und streichelte das Leder mit seinem linken Fuß butterweich in den linken Torknick (1:0/4.). Aus dem euphorischen Jugend-Fanblock zog bunter Rauch über die Weiten des Sportplatzes und gab ihrer Mannschaft weiteren Schwung mit auf den Weg. Die Hausherren blieben offensiv vorerst wirkungslos, versuchten immer wieder mit Kopfballverlängerungen im Mittelfeld die schnellen Noah Rimbach und Tim Quendt in Szene zu setzen. Bis hierhin sah das Eckardtshäuser Spiel mit und ohne Ball aber sehr gut aus. SG-Torwart Noel Quendt hielt seine Jungs mit etlichen Paraden im Spiel. Erst lenkte er Arthur Seilers Drehschuss zur Ecke, anschließend war er bei Marcel Knauers Kopfball auf der Hut (15./25.). Bei Jonas Manß' Großchance mit der Pike war Quendt bereits geschlagen, doch der Ball kullerte am rechten Pfosten vorbei (30.). Wenig später schoss auch Benjamin Zirpel den Ball aus vollem Lauf über das leere Tor (38.). Es war ein 45-minütiges Anlaufen des SV 49, für das sie sich trotz vieler gelaufener Meter und gewonnener Zweikampfduelle nicht belohnen konnten. Stattdessen geschah kurz vor dem Pausenpfiff doch noch ein Schreckmoment: Noah Rimbach gewann sein Laufduell und rannte alleine auf Sören Pippoleit zu, der ihm mit perfekter Antizipation die Kugel vom Fuß spitzelte (40.). Für Pippoleit war es heute das 300. Pflichtspiel im Trikot der Geißrainer, Willkommen im Club der 300er!
Auch Martin Reißig kam in der Kabine auf Abschlussschwächen sowie eine hier und da fehlende Übersicht zu sprechen. Die spielerische Dominanz war unabstreitbar und sollte getreu Reißigs Saisonmotto „schnell, zielstrebig, sauber“ genau so fortgeführt werden. Doch mit dem Wiederanpfiff kehrte ein schwer erklärbarer Bruch ins Eckardtshäuser Spiel. Leichtfertige Ballverluste, versprungene Zuspiele und falsche Laufbewegungen stärkten Marksuhl II in ihrem offensiven Bestreben. Plötzlich merkten die Gastgeber, dass sie sich angesichts des knappen Rückstandes nicht abschreiben müssten. Vor allem Routinier Marco Schlothauer sorgte mit seinen unbemerkten Rotationen für Unruhe und Zuteilungsprobleme. Als Christoph Senf im Strafraum auch noch ausrutschte, stand Christoph Stammberger urplötzlich allein vor dem Tor, traf die Kugel aber nur halbherzig (50.). Jeder Versuch aus der zweiten Reihe wurde vom Förthaer Anhang intensiv befeuert. Im Angriff fehlte Eckardtshausen zeitweise die Durchschlagskraft, da sie es teilweise gar nicht weit in die gegnerische Hälfte schafften. Vielleicht spielten zu einem gewissen Maße auch die äußerst schwierigen Sichtbedingungen eine Rolle, was aber keine Ausrede sein konnte. Nach einer Stunde durften sich die Zuschauer über die Einwechslung eines ehemaligen Eckardtshäuser Spielers und Trainers freuen: Lars Arnold betrat mit seinen 53 Jahren hochmotiviert den Platz und hätte seine alten Kollegen beinahe endgültig bestraft. Nach einem Stolperer beim Herausspielen war Arnold der dritte SG-Angreifer an diesem Tag, welcher nur noch Sören Pippoleit vor sich stehen hatte, aber ebenfalls nicht am aufmerksamen Keeper vorbeikam (70.). Erst in den letzten 20 Minuten kehrte wieder etwas Ruhe ins Spiel. Die Reißig-Elf ging offensiv nicht all-in, war aber bemüht, die Kugel konzentriert zu halten. Torgefahr enstand ausschließlich bei Fernschüssen oder wenn Einwechsler Mick Kubus mit Zug in den Strafraum drang. Libero Maximilian Heß verteidigte aber mit hoher Intensität jeden Angriffsversuch. Leider lud sich die Partie nach Schlothauers unnötigem Tritt in Kaßners Hinterbeine nochmal emotional auf. SG-Coach Chris Lech bewies mit Schlothauers anschließender Auswechslung ein gutes Händchen und entspannte damit die Situation. Während das Geschehen nun etwas vor sich hin plätscherte und die Gäste wieder das Zepter in den Händen hielten, versuchte es Benjamin Zirpel mit einem Flachschuss aus 20 Metern und sah ihn am Fuße des finsteren Waldes links neben dem Pfosten im Netz einschlagen (2:0/80.). Ein Befreiungsschlag für alle Geißrainer, der die lang ersehnte Ruhe brachte. Marksuhl II fokussierte sich nur noch auf das Verteidigen, wurde aber ein drittes Mal eiskalt erwischt. Al-Hennawi spielte Seiler den Ball aus 30 Metern perfekt in die Füße, welcher ihn, mit dem Rücken zum Tor stehend, auf die rechte Seite verlagerte. Dort legte sich Zirpel das Leder zurecht und schoss es erneut flach in die linke Ecke (3:0/82.). Es blieb bis zur 90. Minute ein hektisches Spiel auf dem tiefen Förthaer Rasen, das mit Marcel Töpfers Pfiff ein pünktliches Ende fand.
Mit Trommeln, Gesang und Pyroshow beglückwünschten die Jung-Ultras ihren 17 Eckardtshäuser zum Derbysieg und feierten bei blau-gelbem Nebel und Flutlichtschein gemeinsam mit ihren Spielern. Es war eine Partie mit zwei Gesichtern, die eigentlich in der ersten Halbzeit bereits entschieden hätte sein müssen. Aus der Unsicherheit eines knappen Vorsprunges heraus, entstand bei schwierigen Sicht- und Platzbedingungen eine vermeidbare Stärkung des Gegners. Spielerisch war somit Luft nach oben. Doch am Ende sicherten Sören Pippoleit sowie das spät wiedergekehrte Selbstbewusstsein einen letztlich verdienten Dreier. Da sich Herda und Falken mit 1:1 voneinander trennten, bleiben die Geißrainer mit zwei Punkten auf Tuchfühlung zum FSV. Doch vollkommen abgesehen von Ergebnissen, Gegnern und Tabellenständen, lässt sich nach einer halben Saison Kreisklasse eine wichtige Erkenntnis ziehen: Hier spielt eine Eckardtshäuser Mannschaft, die an sich glaubt, füreinander einsteht, die Freude am Fußball wiederentdeckt hat und das blau-gelbe Herz am richtigen Fleck trägt. Der SVE ist wieder da – und so darf es gerne bleiben. 💙💛
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Sören Pippoleit, Tommy Mengis, Oday al-Hennawi (Lukas Huhn 89.min), Dominik Kaßner, Jan Morgenweck, Christoph Senf (Johannes Huhn 82.min), Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner (Dennis Herbst 86.min), Benjamin Zirpel, Marcel Knauer (Pascal Dähne 66.min), Jonas Manß (Mick Kubus 55.min)
Karten:
Gelb – Mick Kubus
Gelb – Benjamin Zirpel
SG Marksuhl II – 1mal Gelb
Schiedsrichter:
Marcel Töpfer
Quelle: © Bastian Kräußl (2 Bilder); © SV Förtha-Unkeroda/Facebook (3 Bilder)