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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
9. Spieltag - 19.10.2024 15:00 Uhr
SG Bisch./Berka Hn. II   SV 49 Eckardtshausen
SG Bisch./Berka Hn. II 0 : 4 SV 49 Eckardtshausen
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Benjamin Zirpel, Christoph Senf, Marc-Kevin Kaßner, Mick Kubus

Assists

Dominik Kaßner, Oday al-Hennawi, Arthur Seiler

Gelbe Karten

Marc-Kevin Kaßner

Zuschauer

50

Torfolge

0:1 (42')Benjamin Zirpel per Elfmeter (Oday al-Hennawi)
0:2 (56')Mick Kubus
0:3 (78')Marc-Kevin Kaßner (Dominik Kaßner)
0:4 (80')Christoph Senf (Arthur Seiler)

Alles nach Maß: Männer gewinnen trotz Startschwierigkeiten in Berka/Hainich

SG FSV Lautertal Bischofroda II – SV 49 Eckardtshausen 0:4 (0:1)

 

Tore:

0:1 Benjamin Zirpel FE (42.min)

0:2 Mick Kubus (56.min)

0:3 Marc-Kevin Kaßner (78.min)

0:4 Christoph Senf (80.min)

 

Kleiner Sportplatz, viele Emotionen

 

„Komm hol' den Zollstock raus, wir fahr'n nach Berka vor dem Hainich!“, könnte ein altbekannter Fußballschlager im Eisenacher Kreis lauten. Neben Falken besitzt der SV Hainich Berka die wohl kleinste Heimspielstätte hinsichtlich ihrer Spielfeldgröße. Nicht mal drei große Schritte braucht der Spieler, um von der Seitenauslinie in den Strafraum zu gelangen. Doch die vom Thüringer Fußballverband vorgeschriebenen Mindestmaße eines „Großfeldes“ erfüllt der Berkaer Sportplatz allemal. Dennoch fiel Trainer Martin Reißig ein ganz besonderes Detail ins Auge: Das rechte Tor schien mindestens zehn Zentimeter höher zu sein als es die 2,44m-Norm vorschreibt. Was mit einem vergleichenden Blick von der Mittellinie zweifelsohne auffiel, war ein Höhen-Breiten-Unterschied zwischen den beiden Gehäusen. Angesichts eines bevorstehenden Torwartdebüts des verhältnismäßig kleingewachsenen Lukas Huhn bahnte sich ein zumindest 45-minütiger Nachteil an. Im Gespräch mit Schiedsrichter Gustaf Kannetzky erlangte Reißig aber Einsicht, da der Umstand sowieso nicht mehr zu beheben sei. Ohne Zollstock könne man die Sache auch nicht prüfen, so Kannetzky. Sein Auslegungsmaß sollte der junge Unparteiische heute in vielen anderen Situationen aber noch brauchen müssen.

 

Fußballerisch blickten die 13 mitgereisten Geißrainer zuversichtlich auf das Spiel gegen die Zweitvertretung der SG Lautertal, mittlerweile bestehend aus den Vereinen Bischofrodas, Lauterbachs und eben Berka/Hainichs. Die aufopferungsvolle Leistung beim 0:2 in Mihla gab Antrieb. Personelle Herausforderungen standen dennoch auf der Tagesordnung: Tummelten sich am letzten Samstag allein während des letzten Eckballes noch fünf Keeper gleichzeitig im gegnerischen Strafraum, ließ sich heute kein einziger Torhüter in den Eckardtshäuser Reihen finden. Es führte also kein Weg an Lukas Huhn vorbei, der während seiner Jugendzeit hin und wieder zwischen den Pfosten stand. Die Hausherren starteten mit vier Punkten in die Saison, mussten sich in den letzten sieben Partien aber immer geschlagen geben. Den bisher einzigen Sieg beim 4:2 gegen Wenigenlupnitz fuhren sie allerdings bei ihrem bisher einzigen Aufrtitt in Berka/Hainich ein, da die anderen Heimspiele stets in Lauterbach oder Bischofroda ausgetragen wurden.

 

Fünf Sekunden und zwei Ballberührungen waren gezählt, als Benjamin Zirpels langer Schlag nach dem Anstoß von Arthur Seiler aus der Luft geholt und mit dem linken Fuß beinahe am herausgeeilten Danny Güth vorbeigespitzelt wurde (1.). Auch Mick Kubus war Nutznießer eines hohen Passes; seinen Abschluss von der Strafraumgrenze setzte er wiederum über den Kasten (6.). Es blieben zwei Ausrufezeichen, die offenbarten, was auf dem kleinen Spielfeld alles möglich war. Die Gastgeber formierten sich daraufhin kompakter. Nachdem sich Tom Haide von Seilers direkt im Gesicht gelandeten Klärungsschuss glücklicherweise erholt hatte, fiel es den Geißrainern vor allem im Zentrum schwer, Bälle festzumachen. Zuteilung und Rückwärtsbewegung passten mitunter überhaupt nicht, was den Hausherren in die Karten spielte. Doch auch wenn Bischofroda II meistens gedankenschneller war, schalteten sie nicht konsequent um. Gefährlich wurde es immer dann, wenn ein Diagonalball die Eckardtshäuser Abwehrkette überquerte. Auf diese Weise kamen Ramon Lewandowski und Bastian Böttger aus jeweils spitzem Winkel zum Torabschluss (18./21.). Bei Lennox Lewandowskis unzureichend geklärter Direktabnahme aus 18 Metern war Huhn mit einer starken Rektion zur Stelle (29.). Körperlich waren die meisten Geißrainer aber voll drin in der Partie. Es zeichnete sich schon jetzt ab, dass es kein leicht zu führendes Spiel für Kannetzky werden würde. Bei einigen Tritten und Grätschen war der Ball doch weiter entfernt als erlaubt, was aber vorerst ungeahndet blieb. Bis zur Pause wurde die Reißig-Elf wieder sicherer im Ballbesitzspiel und zog bessere Angriffe auf. Kubus, Dähne und Seiler wurde im Fünfmeterraum gerade so abgedrängt (35./38.). Kaßner und Haide störten sich gegenseitig und riskierten letztendlich eine Abseitsstellung (40.). Außenverteidiger Oday al-Hennawi machte viele Wege und ging gegen Samuel Geberemedhin ins Dribbling, welcher ihn mit ausgestrecktem Arm etwas ungestüm zu Fall brachte – natürlich im längst betretenen Strafraum. Benjamin Zirpel legte sich die Kugel zurecht und schweißte sie zur Pausenführung flach in die linke Torecke (1:0/42.).

 

Reißig merkte, dass einige seiner Kicker mehr blaue Flecken riskierten als andere. Deshalb forderte er von allen, das intensive Spiel anzunehmen, um die ausschließlich über den Kampf kommenden Gastgeber nicht zu bestärken. Das gelang zunächst nur körperlich, denn spielerisch ließ die SG Lautertal nochmal aufhorchen. Julien-Enrico Wiedrich wurde von Marcel Knauer beim Schuss im Sechzehner abgedrängt, Ramon Lewandowski drosch allein vor Lukas Huhn den Ball ins Fangnetz (50.). Die Geißrainer machten es sich schwerer, als sie es hätten haben müssen. Sobald der Ball lief und das Risiko erzwungen wurde, ergaben sich die spielerischen Lösungen von selbst. Marc-Kevin Kaßner startete über rechts, wo ein Verteidiger seinen Versuch blockte. Das Leder sprang zum am Elfmeterpunkt freistehenden Mick Kubus, der sich vor dem leeren Tor die Ecke aussuchen konnte, aber mit viel Selbstvertrauen mittig unter die Latte ins Netz traf – wenn sich da mal nicht die zehn Zentimeter mehr Torhöhe bezahlt gemacht haben (2:0/56.). Bischofroda II schien mit dem zweiten Gegentreffer viel Kraft geraubt worden zu sein, auch wenn sie ihre Angriffsbemühungen nicht einstellten. Die nun aufkommende Eckardtshäuser Leichtigkeit vermochte neben einem Sicherheitsgefühl viele schöne Spielzüge. Ob es einer der Gründe war, dass einige Spieler ihre Emotionen immer weniger unter Kontrolle hatten, sei dahingestellt. Fest steht, dass die Partie an Härte übertraf. Auf und neben dem Platz befeuerten Wortgefechte die Intensität. Auch bei vermeintlich fairen Ballaktionen schwang oftmals eine sichtbare Aggressivität mit, die dem flüssigen Spiel sehr schadete. Schließlich verlor Ramon Lewandowski nach einem Zweikampf mit Marc-Kevin Kaßner gänzlich die Kontrolle und schoss den ruhenden Ball in Richtung seines Gegenspielers. Die berechtigte Konsequenz: Gelb für Kaßner, Rot für Lewandowski. In Überzahl boten sich nun mehr Räume. Geburtstagskind Dominik Kaßner wusste das für sich zu nutzen und spielte seinem Bruder Marc-Kevin perfekt in den Lauf, der den Angriff mit einem platzierten Schuss veredelte (3:0/78.). Zwei Minuten später wurde Christoph Senf bei Seilers Eckball sträflich alleingelassen und köpfte nahezu unbedrängt ins Netz (4:0/80.). Nun gingen auch die Hausherren – um Schadensbegrenzung bemüht – nicht weiter ins Risiko, hatten bei Arthur Seilers Pfostenschuss aus spitzem Winkel aber noch einmal Glück (85.). Ebenso glücklich konnte sich Bastian Böttger schätzen, dass seine Tätlichkeit in Kannetzkys Rücken unerkannt blieb und er nur mit Gelb verwarnt wurde (89.). Noch entschlossener bewarb sich nur Julien-Enrico Wiedrich für die Ampelkarte, als er bei seiner Auswechslung das Trikot auszog, Gelb kassierte und für seine applausspendende Reaktion die zweite gelbe Karte direkt hinterhergereicht bekam (90.+1.) Da der Vorfall unmittelbar nach Wiedrichs Auswechslung geschah, durfte Bischofroda die Nachspielzeit mit weiterhin zehn Mann überbrücken. Am letztlich verdienten 4:0-Auswärtssieg der Geißrainer änderte sich aber nichts mehr.

 

Über weite Strecken der zweiten Halbzeit erwies die Mannschaft von Martin Reißig als abgezockt. Mit einer ähnlichen Einstellung hätte dem Gegner schon frühzeitig der Zahn gezogen werden können. Umso weniger hätte man sich über einen Bischofrodaer Treffer beschweren dürfen, der den Spielverlauf in eine andere Richtung lenken hätte können. Doch Lukas Huhn und eine souveräne Abwehrleistung legten den Grundstein für die nächsten drei Punkte in dieser Saison. Ein weiteres positives Fazit: Nach dem Spiel gaben sich immerhin alle Spieler die Hand und schalteten ihre Emotionen einen Gang zurück. Auch Schiedsrichter Kannetzky reflektierte gemeinsam mit einigen Spieler über herausfordernde Spielszenen. Ein vorbildliches Verhalten, das ihn auf dem Weg zu einem allseits anerkannten Schiedsrichter nur bestärken wird.

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Lukas Huhn, Marcel Knauer, Oday al-Hennawi, Dominik Kaßner, Christoph Senf, Benjamin Zirpel, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Pascal Dähne (Jörg Kaßner 80.min), Mick Kubus, Tom Haide (Florian Rödiger 60.min)

 

Karten:

Gelb – Marc-Kevin Kaßner

SG Bischofroda II – 1mal Gelb, 1mal Gelb-Rot, 1mal Rot

 

Schiedsrichter:

Gustaf Kannetzky


Fotos vom Spiel