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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht

1. Kreisklasse Westthüringen Staffel 3
6. Spieltag - 14.09.2024 15:00 Uhr
SG GW Großburschla   SV 49 Eckardtshausen
SG GW Großburschla 0 : 1 SV 49 Eckardtshausen
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Daniel Hering

Gelbe Karten

Oday al-Hennawi, Daniel Hering

Zuschauer

140

Torfolge

0:1 (18')Daniel Hering

Grün-Weißer Überlegenheit und Kirmes zum Trotz: Männer siegen in Großburschla

SG Grün-Weiß Großburschla – SV 49 Eckardtshausen 0:1 (0:1)

 

Tore:

0:1 Daniel Hering (18.min)

 

Mit Glaube, Glück und Einsatz zu drei Punkten

 

Festzelt, Autoscooter, Pommesbude, Schießstand – die Eckardtshäuser Auswärtsfahrer trauten ihren Augen nicht. Zum Großburschlaer Kirmeswochenende hatte die ansässige Kirmesgesellschaft Großes aufgefahren. An keinem geringeren Ort als ihrem heimischen Sportplatz fanden sich am Samstagnachmittag über 300 Menschen zusammen, von denen knapp die Hälfte zwischenzeitlicher Gast des Kreisklasse-Duells zwischen unseren Geißrainern und den gastgebenden Großburschlaern war. Über eine Spielverlegung dachten die Grün-Weißen nicht nach, um mit größtmöglicher Unterstützung ihre Heimstärke unter Beweis zu stellen. Der Kreispokalachtelfinalist des Vorjahres konnte in der vergangenen Saison Mannschaften wie Titelverteidiger Mosbacher SV (2:0), Eintracht Eisenach (3:1) und in der Liga den FSV Herda (9:0) mit beeindruckenden Leistungen von der vom Sportplatzsprecher als „Werratal-Arena“ bzw. „Kirmes-Arena“ betitelten Sportstätte nach Hause schicken.

 

Doch gerade weil die scheinbaren Vorteile gegen mit nur 13 Kickern angereisten Eckardtshäuser bei Großburschla lagen, nahm Trainer Martin Reißig diese Umstände zum Anlass, um seine Jungs besonders zu pushen. Das geschah aus gutem Grund, da sie von Beginn an den Fokus voll und ganz auf ihre Gegenspieler richten mussten. Die erste Strafraumszene gehörte direkt nach dem Anstoß zwar den Gästen, verpuffte nach Seilers zu hoher Flanke aber schnell (1.). Grün-Weiß ging voran. Im Zentrum wurde der SG viel Platz geboten, doch die Abwehrreihe blieb bei temporeichen Steckpassversuchen auf der Höhe. Eine erste Gelegenheit ergab sich für Jonas Ruhlandt von halblinks, der mit der Pike an Panagiotis Morkos scheiterte (5.). Vom „Spiel auf ein Tor“ konnten die Zuschauer in den ersten 45 Minuten (noch) nicht reden, obwohl Großburschla deutliche Feldvorteile besaß. Wenn es bei den Geißrainern gefährlich wurde, dann mit ballverteilenden Diagonalbällen über das Offensivzentrum in Richtung der Außenbahnen. Meistens grätschte im letzten Moment noch ein gegnerisches Bein dazwischen. Durch große Lücken und wenig Rückwärtsbewegung in der Offensive gelang allerdings kaum Befreiung. Die Hausherren lauerten mit breiter Brust auf Ballgewinne und schalteten schnell um, zielten aus der zweiten Reihe aber immer wieder überhastet ab. Auf der Gegenseite landete ein geblockter Querpass bei Daniel Hering. Hering ließ mit einem angetäuschten Schuss seinen Kontrahenten aussteigen, legte sich die Kugel vom linken auf den rechten Schlappen und versenkte sie mit einem perfekten Aufsetzer aus knapp 20 Metern in der linken Torecke (1:0/18.). Das Führungstor mit dem ersten nennenswerten Torschuss saß wie ein Giftpfeil in der grün-weißen Brust. Nur wenige Minuten später musste Schlussmann Jonas Steube wieder zum Hechtsprung gegen Herings Distanzschuss ansetzen, den er diesmal mit den Handschuhen über den Querbalken lenkte (22.). Es blieben bis auf Weiteres die einzigen Eckardtshäuser Ausrufezeichen. Großburschla mauserte sich zurück ins Spiel und setzte sich in der Hälfte des SV 49 fest. Ihnen fehlte es jedoch an Ideen, um die tiefstehende Deckung zu überwinden. Ruhlandts Freistoß wehrte Morkos stark zur Seite ab und die Kopfbälle von Flügel und Eisenhuth nach je einem Eckball zischten am Kasten vorbei. Mit mehr Glück hätte das ein oder andere Dribbling im freistehenden Torabschluss enden können, wäre nicht immer noch geradeso ein Eckardtshäuser Körperteil dazwischengewesen.

 

Somit hievten die Geißrainer ihren knappen Vorsprung in die Kabine und sahen einen Sturmlauf der Hausherren zum Wiederanpfiff auf sich zurollen. Die Art und Weise der Großburschlaer Angriffe änderte sich kaum, die Häufigkeit allerdings schon. Mit Lukas Dietzel wechselten sie zudem einen ballsicheren Verteiler ein, der das eine oder andere Mal aufhorchen ließ. Am gefährlichsten wurde es immer dann, wenn Rechtsaußen Jannik Schweinsberg zur Grundlinie durchdrang und im Rückraum seine Mitspieler suchte. Mehrfach begrub Morkos den freiliegenden Ball unter sich, einmal bewahrte er im gewonnen Eins-gegen-Eins-Duell mit Schweinsberg sein Team vor dem Ausgleich (55.). Nach vorne zeigten die Geißrainer nicht mehr als Entlastungsangriffe. Mit einem über Herings Kopf verlängerten Abstoß fand Arthur Seiler aus dem Nichts den freien Durchmarsch. Sein Lupfer rutschte ihm jedoch über den Spann, bevor er mit dem herausgelaufenen Steube zusammenprallte (70.). Weiterhin nennenswert war einzig und alleine Benjamin Zirpels Direktabnahme im Anschluss einer Ecke, während ansonsten Großburschla das alleinige Spielkommando innehatte. Lukas Dietzel, Paul Dietzel und Justin Brandt versuchten es im Minutentakt aus der zweiten Reihe, sahen ihre Schüsse aber immer am Tor vorbeifliegen. Julius Germerodt wurde von Benjamin Zirpel permanent bearbeitet, wodurch seine Kopfbälle und Abschlüsse innerhalb des Sechzehners ebenfalls unplatziert blieben. So wenig der Reißig-Elf heute mit dem Ball gelang: sie funktionierte als Mannschaft. Leidenschaftlich behielt jeder Einzelne seinen Gegenspieler fokussiert im Blick und hob sich durch irgendeine Abwehraktion hervor. Auch im Rückzugs- und Raumdeckungsverhalten ließen sich angesichts der vielen gegnerischen Angriffe meistens nur zentralen Fernschüsse zu oder waren zur Stelle, wenn brenzlig geklärt werden musste. Sinnbildlich war Oday al-Hennawi, der mit intensiven Tacklings etliche Angriffe vereitelte. Egal ob Jan Morgenweck, Johannes Huhn oder Fabian Forejt: jeder biss sich in fast jedem Zweikampf fest. Schiedsrichter Marc Ender, der trotz besagter Intensivität kaum schwierige Entscheidungen zu treffen hatte, zeigte drei Minuten Nachspielzeit an. Der Sportplatzsprecher gab den teils angeheiterten Zuschauer einen weiteren Motivationsschub – doch es sollte nicht helfen. Mit dem Schlusspfiff konnten sie ungläubig jubelnde Eckardtshäuser beobachten, die sich miteinander über drei goldene Auswärtspunkte im Kirmesrevier freuen durften.

 

Unbestritten war es ein Sieg der Mannschaft. In den richtigen Momenten brachte Martin Reißig seine Jungs in den notwendigen Konzentrationsmodus. Diesen mussten sie heute über nahezu 90 Minuten aufrechthalten, ohne offensives Risiko eingehen. Einerseits gut, da Großburschla sonst etliche Konter gefahren hätte. Andererseits kam durch das fehlende Risiko ein im Ballbesitz unattraktives Fußballspiel zustande, das sich spätestens nach dem Führungstreffer intensivierte. Doch nach dem Abpfiff fragte niemand mehr danach, auf welche Weise der Sieg entstand. In den ersten sechs Kreisklassespielen zeigten die Geißrainer nunmehr viele Facetten, die beachtliche fünfmal zum Sieg führten. Auch wenn die SG ESV Gerstungen II an diesem Spieltag ihren Mannschaftsrückzug bekannt gab, rangiert der SV 49 punktgleich mit der zweitplatzierten SG Falken auf dem dritten Tabellenplatz. Nach einem spielfreien Pokalwochenende wird es am übernächsten Sonntag, 29. September 2024, daheim gegen die Falkener zum mit Spannung erwarteten direkten Duell kommen.

 

Da nach dem Spiel kurzzeitig die Frage aufkam, wann zuletzt und wie oft die Geißrainer ein 1:0 über die Zeit brachten, gibt es hier eine Liste der bis dato letzten fünf 1:0-Siege unseres SV 49:

 

  • SG Marksuhler SV (20.08.2023) – Torschütze: Benjamin Zirpel

  • SG Falken (08.05.2022) – Torschütze: Marc-Kevin Kaßner

  • SG SV Gumpoldia Gumpelstadt II (01.09.2018) – Torschütze: Christoph Senf

  • FSV Eintracht Eisenach (28.05.2017) – Torschütze: Jonas Wiesner

  • FSV Herda (05.06.2016) – Torschütze: Eric Hentrich

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Jan Morgenweck, Johannes Huhn, Oday al-Hennawi, Benjamin Zirpel, Daniel Hering, Arthur Seiler, Fabian Forejt, Pascal Dähne (Jonas Manß 46.min), Marc-Kevin Kaßner, Mick Kubus (Lukas Huhn 85.min)

 

Karten:

Gelb – Daniel Hering

Gelb – Oday al-Hennawi

Großburschla – 2mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Marc Ender


Fotos vom Spiel