1.Männer : Spielbericht
5. Spieltag - 07.09.2024 15:00 Uhr
SV 49 Eckardtshausen | SG Nesset. W'lupnitz | |||
6 | : | 3 | ||
(1 | : | 2) |
Aufstellung
TOR | Sören Pippoleit |
ABW | Dominik Kaßner |
Johannes Huhn | |
Oday al-Hennawi (GK) (46' Mick Kubus) | |
MIT | Benjamin Zirpel |
Christoph Senf (70' Lukas Huhn) | |
Daniel Hering | |
Fabian Forejt (83' Tom Haide) | |
Jan Morgenweck | |
Marc-Kevin Kaßner | |
STU | Arthur Seiler (GK) |
Ersatzbank | |
Lukas Huhn ( 70') | |
Mick Kubus ( 46') | |
Tom Haide ( 83') |
Spielstatistik
Tore
2x Benjamin Zirpel, Dominik Kaßner, Christoph Senf, Marc-Kevin Kaßner, Arthur SeilerAssists
2x Benjamin Zirpel, Fabian Forejt, Marc-Kevin Kaßner, Arthur SeilerGelbe Karten
Oday al-Hennawi, Arthur SeilerZuschauer
40Torfolge
0:1 (14') | SG Nesset. W'lupnitz |
0:2 (24') | SG Nesset. W'lupnitz per Elfmeter |
1:2 (33') | Benjamin Zirpel (Fabian Forejt) |
2:2 (50') | Arthur Seiler (Benjamin Zirpel) |
2:3 (52') | SG Nesset. W'lupnitz |
3:3 (58') | Christoph Senf (Benjamin Zirpel) |
4:3 (73') | Benjamin Zirpel (Marc-Kevin Kaßner) |
5:3 (80') | Dominik Kaßner (Arthur Seiler) |
6:3 (87') | Marc-Kevin Kaßner |
Zwei Rückstände gedreht: Männer beweisen Moral gegen Wenigenlupnitz
SV 49 Eckardtshausen – SG Nessetal Wenigenlupnitz 6:3 (1:2)
Tore:
0:1 Marc Schmidt (14.min)
0:2 Markus Hohmann FE (24.min)
1:2 Benjamin Zirpel (33.min)
2:2 Arthur Seiler (50.min)
2:3 Florian Felsch (52.min)
3:3 Christoph Senf (58.min)
4:3 Benjamin Zirpel (73.min)
5:3 Dominik Kaßner (80.min)
6:3 Marc-Kevin Kaßner (87.min)
Torfestival mit großem Teamgeist
Als Eckardtshausen und Wenigenlupnitz vor knapp 15 Jahren in der Kreisliga aufeinandertrafen, waren die Rollen klar verteilt: Die Mannschaft aus dem Nessetal ging als haushoher Favorit ins Aufeinandertreffen. Drei Jahre spielte die Sportgemeinschaft daraufhin in der Regionalklasse – vergleichbar mit der heutigen Kreisoberliga -, doch einen Erfolg konnten sie bis heute nicht erreichen: den Kreispokalsieg. Es war der 12. Juni 2010, an dem der SV 49 mit seinem 7:5-Sieg nach Elfmeterschießen Geschichte schrieb und als „Geißrainer David“ den „Lupser Goliath“ schlug. So weit die Erinnerungen entfernt liegen mögen, so häufig werden sie an Tagen wie heute ins Leben zurückgerufen. Doch der Fußballalltag ist mittlerweile ein anderer. Erstmals treffen die beiden Mannschaften in der untersten Spielklasse aufeinander. Nach elf Jahren Spielgemeinschaftszeit mit dem SV Victoria Mechterstädt darf die SG Nessetal Wenigenlupnitz seit diesem Sommer allerdings wieder ihre Eigenständigkeit feiern. Mit einem Zähler aus vier Spielen verlief der Start in die neue Saison aber deutlich holpriger als bei den Geißrainern.
Die Elf von Martin Reißig und Tommy Mengis trat den Gästen dementsprechend motiviert entgegen. Wegen des hohen Eckardtshäuser Pressings wurde SG-Keeper Maik Nicolai schon nach zehn Minuten mehrfach in Alarmbereitschaft versetzt. Zunächst parierte er Arthur Seilers Schuss mit der Pike, wenig später ließ er Jan Morgenwecks Freistoß nach vorne abklatschen und beinahe den gefährlichen Nachschuss zu (3./5.). Bei Seilers Doppelchance nach energischem Laufduell reagierte Nicolai mit tollem Hechtsprung, dem freistehenden Lupfer des Geißrainers blickte er hinterher und sah ihn die Latte touchieren (8./10.). Schon jetzt hätte sich kein Wenigenlupnitzer über einen Rückstand beschweren dürfen, da alle Hausherren die Spielrichtung eindeutig vorgaben. Geschlossen liefen sie jedem Abstoß entgegen und suchte mit flachen Pässen die Lücken in der gegnerischen Deckung. Symptomatisch war die gelbe Karte für Nico Schmidt, der einen womöglich entscheidenden Laufpass mit der Hand aus der Luft fischte (10.). Bei einer ersten Strafraumannäherung der Gäste wurde Markus Hohmanns Schussversuch zu Ecke gelenkt. Diese segelte nach Ballklärung auf die halblinke Seite, wo Eckenschütze Marc Schmidt zum Direktschuss ansetzte. Die Kugel flog aus ca. 25 Metern mit hoher Geschwindigkeit über die Grasnarbe und schlug flach neben dem rechten Pfosten ein (0:1/14.). Etwas konstaniert trotteten die Geißrainer zum Anstoßpunkt, konnten den Fokus aber schnell wieder auf ihr eigenes Spiel lenken. Weiter ging es nur in Richtung Gästetor und guten Chancen wie Senfs Kopfball oder Forejts geblocktem Flachschuss. Wenigenlupnitz lauerte darauf, ihren sicheren Ballverteiler Markus Hohmann anzuspielen. Hohmann legte quer auf Florian Felsch, dessen Schuss bereits am Tor vorbeigelenkt wurde. Allerdings setzte Oday al-Hennawi in diesem Moment zur Grätsche an und traf dabei Gegenspieler Felsch am Knöchel. Denny Hoffmann blieb nichts anderes übrig, als auf Strafstoß zu entscheiden. Auge in Auge und einem gewissen, 2010 parierten Elfmeter im Hinterkopf, sah sich Sören Pippoleit mit Markuhs Hohmann gegenüberstehen. Hohmann kündigte selbstbewusst an, die Kugel „dem Keeper hinzuschieben“ – und behielt mit großem Glück Recht. Der Ball rutschte Pippoleit unter der Hand durch und zappelte im Netz (0:2/24.). Eine Trinkpause, Reißigs Motivationsrede und Rotationen stabilisierten das etwas bröckelnde Selbstvertrauen nach dem überraschend deutlichen Rückstand. Irgendwann musste der Bann brechen – und er brach. Artistisch verwertete Fabian Forejt eine halbhohe Flanke und traf den linken Pfosten. Benjamin Zirpel setzte entschlossen nach und konnte den starken Nicolai endlich überwinden, auch wenn dieser wieder seine Fingerspitzen am Ball hatte (1:2/33.). Großes Glück hatten die Geißrainer beim direkten Wiederanstoß, den Hohmann direkt aufs Tor brachte, Pippoleit überraschte und die Latte traf (33.). Auf der anderen Seite vergab Marc-Kevin Kaßner die große Ausgleichschance, fand nach Morgenwecks Außenristpass aber auch nur seinen Meister im Lupser Keeper (40.).
Das Momentum lag in der Kabine trotzdem beim SV 49. Die Coaches appellierten an ihre Jungs, nicht aufzugeben und verwiesen auf die jetzt schon konditionell gezährten, ohne Wechselspieler angereisten Gästespieler. „Weitermachen und das Glück erzwingen“, lautete Mengis' Ansage. Reißig ergänzte: „Die Chancen werden weiterhin kommen, denn gäbe es keine Fehler, würde jedes Spiel 0:0 enden.“ Mit al-Hennawis Auswechslung gingen die Trainer eine Vorsichtsmaßname ein. Schiedsrichter Hoffmann kündigte bereits an, dass der Verteidiger bei der nächsten Aktion vom Platz fliegen würde. Neu ins Spiel kam mit Mick Kubus ein neues Gesicht, das viele Geißrainer aber noch kennen dürften. Kubus durchlief bis 2017 alle Jugendabteilung bei Lutz Schellenberg, hatte die Fußballschuhe aber seit jeher in seiner Tasche verstaut. Nun kehrt er gemeinsam mit Tom Haide, der zwischen 2010 und 2012 ebenfalls für die Schellenbergs Geißrain-Elf spielte, zurück und darf mit ihm sein allererstes Spiel im Männerbereich feiern. Im Sturmzentrum machte Kubus direkt wichtige Bälle fest. Doch erst als Zirpel mit einem instinktiven Schlenzer direkt in Seilers Lauf passte, war die Abwehrkette überspielt. Seiler ließ das Leder einmal aufspringen und versenkte es per Vollspann aus halbrechter Position im Dreiangel (2:2/50.). Immer dann, wenn Eckardtshausen endgültig das Kommando zu übernehmen schien, schlugen die Wenigenlupnitzer zurück. Vom Anstoß wurde die Kugel auf links verlagert, wo Außenverteidiger Marc Schmidt bis zur Grundlinie durchdrang. Sein Querpass geriet über Umwege zum alleinstehenden Florian Felsch, welcher im Schall Eckardtshäuser Foulspiel-Beschwerden in die Maschen traf (2:3/52.). Die Beschwerden blieben erfolglos, da sich der kommunikativ gut führende Unparteiische auf keinerlei Diskussionen einließ. Stattdessen nahm die Heimelf weitere Anläufe und schlug mit Christoph Senf sechs Minuten später zurück. Er köpfte Zirpels Freistoßflanke über Nicolai hinweg ins lange Eck (3:3/58.). Wenigenlupnitz blieb bei Standardsituationen gefährlich, konnte aber zunehmend besser unter Druck gesetzt werden. Was fehlte, war einzig der verdiente Führungstreffer. Als Marc-Kevin Kaßners Eckball an Freund und Feind vorbeiflog, lauerte Bejamin Zirpel am langen Pfosten, hielt den Schädel dran und erlöste mit seiner wieder mal vierten Torbeteiligung alle Eckardtshäuser Fußballfreunde (4:3/73.). Die Kraft bei den Gästen ließ nach und dem SV 49 bot sich Platz zum Ausspielen der Angriffe. Daniel Hering marschierte über die rechte Seite bis in den Strafraum und fand den mitgelaufenen Arthur Seiler, dessen missglückter Schussversuch über die Hacke zum dahinterlauernden Dominik Kaßner durchrutschte. Kaßner musste nur noch den Schlappen dranhalten und sorgte mit seinem erst zweiten Pflichtspieltor für die Vorentscheidung (5:3/80.). Damit kam er am heutigen Tage seinem Bruder Marc-Kevin zuvor, dem allerdings der krönende Abschluss vorbehalten sein sollte. Sein Freistoß von der Mittellinie segelte etwas zu hoch für die Angreifer in den Sechzehner, wurde von Maik Nicolai aber falsch eingeschätzt und landete tatsächlich im Kasten (6:3/87.).
Es war das versöhnliche Ende einer abwechslungsreichen Partie mit einem verdienten Sieger. Die Gäste aus dem Nessetal steckten trotz ihrer personellen Situation nie auf und boten bis in die Schlussphase Paroli. Anzumerken ist außerdem ihre große Fairness, bei zwei Eckbällen in der entscheidenden Spielphase zugegeben zu haben, zuletzt am Ball gewesen zu sein – Hut ab, Jungs! Auf Eckardtshäuser Seite muss heute der großartige Teamgeist aller Beteiligten hervorgehoben werden. Zwei Rückstände inmitten der eigenen Drangphase so gut zu verdauen und in ein deutliches 6:3 zu drehen wäre vor einem halben Jahr schier undenkbar gewesen. Auf dieser tollen Entwicklung lässt sich weiter aufbauen, um mit Selbstvertrauen beim schwierigen Auswärtsspiel in Großburschla zu bestehen.
(Arthur Seiler)
Karten:
Gelb – Oday al-Hennawi
Gelb – Arthur Seiler
Wenigenlupnitz – 1mal Gelb
Schiedsrichter:
Denny Hoffmann