1.Männer : Spielbericht
4. Spieltag - 01.09.2024 15:00 Uhr
SG ESV Gerstungen II | SV 49 Eckardtshausen | |||
2 | : | 7 | ||
(1 | : | 4) |
Aufstellung
TOR | Panagiotis Morkos |
ABW | Johannes Huhn |
Marcel Knauer | |
Oday al-Hennawi | |
MIT | Benjamin Zirpel |
Dominik Kaßner | |
Fabian Forejt (46' Anton Seiler) | |
Jan Morgenweck (73' Lukas Huhn) | |
Marc-Kevin Kaßner | |
STU | Arthur Seiler (60' Pascal Dähne) |
Daniel Hering | |
Ersatzbank | |
Anton Seiler ( 46') | |
Lukas Huhn ( 73') | |
Pascal Dähne ( 60') |
Spielstatistik
Tore
4x Benjamin Zirpel, Marc-Kevin Kaßner, Arthur Seiler, Anton SeilerAssists
2x Arthur Seiler, 2x Daniel Hering, Benjamin Zirpel, Marc-Kevin KaßnerZuschauer
35Torfolge
0:1 (16') | Arthur Seiler (Daniel Hering) |
0:2 (20') | Benjamin Zirpel |
0:3 (31') | Benjamin Zirpel (Arthur Seiler) |
1:3 (33') | SG ESV Gerstungen II |
1:4 (42') | Benjamin Zirpel (Arthur Seiler) |
1:5 (57') | Benjamin Zirpel (Daniel Hering) |
2:5 (63') | SG ESV Gerstungen II |
2:6 (64') | Marc-Kevin Kaßner (Benjamin Zirpel) |
2:7 (78') | Anton Seiler (Marc-Kevin Kaßner) |
Sieben Tore in Dippach: Verdienter Sieg beim Chancenfestival der Männer
SG ESV Gerstungen II – SV 49 Eckardtshausen 2:7 (1:4)
Tore:
0:1 Arthur Seiler (16.min)
0:2 Benjamin Zirpel (20.min)
0:3 Benjamin Zirpel (31.min)
1:3 Marcel Volkenand (33.min)
1:4 Benjamin Zirpel (42.min)
1:5 Benjamin Zirpel (57.min)
2:5 Florian Kappauf (63.min)
2:6 Marc-Kevin Kaßner (64.min)
2:7 Anton Seiler (78.min)
Guter Auftritt trotz geringer Toreffizienz
„Es ist eines der undankbarsten Spiele der Saison“, sagte Martin Reißig vor dem Anpfiff. „Wir dürfen uns keinesfalls in ihren Ergebnissen sonnen, Gerstungen hat nichts zu verlieren“, so der Eckardtshäuser Coach mit Recht. Zwei haushohe Niederlagen gegen Großburschla (0:11) und die SG Ifta II (0:10) sowie ein Nichtantritt zum Heimspiel gegen Falken lassen die SG ESV Gerstungen II von Saisonbeginn am Tabellenende verweilen. Da aber bekanntermaßen nicht die Tore, sondern zuallererst die Punkte abgerechnet werden, kann sich das jederzeit ganz schnell ändern, erst recht durch die große Spielgemeinschaft mit vielen potentiellen Aushilfskickern. Im Sommer dieses Jahres schloss sich die SG SV Grün-Weiß Gospenroda – bestehend aus den Vereinen Grün-Weiß Gospenroda und dem SV Dippach 1926 – mit dem ESV Gerstungen zusammen.
Auf dem knüppelharten Boden, der beinahe einem ausgetrockneten Campingplatz glich, taten sich beide Mannschaften schwer mit den Ballannahmen. Eckardtshausen übernahm dennoch die volle Spielkontrolle, provozierte Gerstunger Befreiungsschläge und ergatterte viele dieser langen Bälle in der eigenen Hälfte. Mit ruhigem Aufbauspiel und guten Laufwegen nutzte der SV 49 den gebotenen Freiraum und kam schnell zu ersten Torgelegenheiten. Daniel Hering und Benjamin Zirpel verpassten den Treffer nur knapp. Bei einem weiteren Angriff über rechts landete Herings flache Hereingabe direkt bei Arthur Seiler, der nur noch den linken Schlappen zur Führung dranhalten musste (1:0/16.). Als die Geißrainer vor vier Jahren letztmalig in Dippach zur ersten Kreispokalrunde gegen die SG Gospenroda II spielten und 3:5 nach Elfmeterschießen unterlagen, erzielte Benjamin Zirpel in der 112. Minute das zwischenzeitliche 2:2 mit einem wunderschönen Freistoß von halblinks. An fast genau der gleichen Stelle foulte Django Baunack Gegenspieler Seiler. Zirpel legte sich den Ball zurecht – und das Déja-Vu folgte prompt. Der Freistoßspezialist ließ alle Zuschauer staunen und streichelte die Kugel mit der rechten Innenseite über die konstanierte Mauer hinweg direkt unter die Latte (2:0/20.). Weiter ging es nur in eine Richtung, auch wenn die Hausherren mit Einzelaktionen Nadelstiche setzten. Auf der linken Seite rackerte Fabian Forejt bei seinem ersten Startelfeinsatz seit über 14 Jahren die Linie auf und ab und bearbeitete seinen Gegenspieler Jonas Scheffel. Scheffel, der sein erstes Spiel seit dem D-Juniorenbereich absolvierte, dürfte einigen Beteiligten als Schiedsrichter bekannt sein. Eine schöne Forejt-Flanke setzte Hering am langen Pfosten ans Außennetz, wenig später verpasste auch Zirpel aus elf Metern. Schon jetzt vergaben die Geißrainer eine Vielzahl an Chancen, die wegen hoher Pässen auf dem harten Boden schwer zu verarbeiten waren. Probatestes Mittel blieben also flache Querpässe, wie ihn Arthur Seiler nach gewonnenem Sprintduell von der Grundlinie an den Fünfmeterraum spielte und Benjamin Zirpel ganz cool vollenden konnte (3:0/31.). Bis hierhin stand die Null mehr als sicher, sollte aber aus dem Nichts heraus verschwinden. Marcel Volkenand bekam ein Zuspiel hervorragend kontrolliert, setzte sich von Oday al-Hennawi ab und traf aus der Drehung gegen Panagiotis Morkos' Laufrichtung zum allerersten Gerstunger Saisontor in die linke Ecke (3:1/33.). Unbeiirt machte die Eckardtshäuser da weiter, wo sie aufgehört hatten, und konnte vor der Pause immerhin den alten Drei-Tore-Abstand wiederherstellen. Julian Wilhelm verlor das Laufduell mit Arthur Seiler, der am Elfmeterpunkt wieder den freistehenden Benjamin Zirpel fand. Zirpel sprang das Leder bei der Annahme zwar leicht über den Fuß, was ihm aber genügte, um es über die Linie zu drücken (4:1/42.).
„Einfach einfacher spielen mit einfachen Pässen“, lautete Reißigs Zwischenfazit zur Halbzeit. Klingt einfach und ist es vermutlich auch. Von der Seitenlinie sah das Eckardtshäuser bis hierhin sehr dominant und unaufgeregt aus, an vielen Stellen aber zu kompliziert angesichts der großen sich bietenden Räume. Gerade beim Kontern gingen viele Bälle leichtfertig verloren, da sie nicht diagonal, sondern zu präzise durch das Zentrum gespielt wurden. Mit einer kleinen personellen Umstellung – Anton Seiler ersetzte Fabian Forejt – und neuem Mut ging es in die zweite Halbzeit. Die gegnerische Hintermannschaft wurde beim Aufbauspiel nun deutlich aggressiver angelaufen, was bei schwindenen Gerstunger Kräften viele Ballgewinne herausholte. Wieder ging es schnell über die linke Außenbahn, wo Daniel Hering den ungedeckten Arthur Seiler fand, welcher es alleinstehend aber nicht schaffte, den Ball an Katzmann vorbeizubringen (55.). Das Torchancenfestival war damit endgültig eröffnet und konnte immerhin mit Benjamin Zirpels vierten Treffer an diesem Tag positiv gestaltet werden. Wieder startete Hering über links, wieder folgte ein flacher Querpass und wieder musste der sträflich alleingelassene Zirpel aus elf Metern nur noch die Innenseite ranhalten (5:1/57.). Gerstungen II blieb hoch anzurechnen, dass sie trotz des immer größer werdenden Eckardtshäuser Drucks weiterkämpften und offensiv mehr Bälle festmachten. Bei einem Konterangriff konnte Marcel Volkenand stark abseitsverdächtig bis zum Strafraum duchstarten und Florian Kappauf auflegen, der aus vollem Schwung einnetzte (5:2/63.). Ein unnötiger, ärgerlicher Gegentreffer, den die Reißig-Elf clever vergessen lassen wollte. Mit einer schnellen Anstoßvariante spielte Benjamin Zirpel genau in den Lauf von Marc-Kevin Kaßner. Kaßner kontrollierte das Spielgerärt und ließ Niclas Katzmann keine Chance (6:2/64.). Weiter ging es in Richtung Gerstunger Tor, in den meisten Fällen aber eher in Richtung Dippacher Vereinsheim. Jeder war mal dran: Marcel Knauer schoss nach einem Traumsololauf über den Kasten, Marc-Kevin Kaßner tat es ihm nach präziser Flanke aus drei Metern gleich (75./78.). Daniel Herings indirekter Freistoß wurde abgeblockt und Pascal Dähne wie auch Lukas Huhn – der heute sein allererstes Pflichtspiel feiern durfte – kamen einen Schritt zu spät (84./88.). Ein einziges Mal konnten Katzmann und seine Vorderleute aber noch überwunden werden. Kaßner warf den Ball per Einwurf zu Anton Seiler, der ihn kurz stoppte und anschließend mit einem schönen Schuss im Kasten versenkte (7:2/78.). Auch ihm blieb ein weiterer Treffer vergönnt, dem er mit einem ansatzlosen Schuss aus 20 Metern sehr nahe kam (87.).
Lutz Specht setzte dem Offensivlauf beim Stand von 7:2 ein Ende und sah viele zufriedene Gesichter auf beiden Seiten. Eckardtshausen feierte die ersten drei Auswärtspunkte der Saison, Gerstungen II freute sich über eine couragiert-kämpferische Leistung und zwei erzielte Tore. Aus Geißrainer Sicht hätte das Ergebnis definitiv höher ausfallen müssen: Aus knapp 35 Torschüssen, von denen ca. 15 hochkarätig war, holten die Jungs nicht mal die Hälfte an Zählbarem heraus. Was zählbar bleibt, sind allerdings drei hochverdiente Punkte. Die Zuschauer konnten eine erneute Steigerung zur Vorwoche sehen und eine Eckardtshäuser Mannschaft, die an einem Strang zog. Das ist das Allerwichtigste und gibt Zuversicht für die schweren, kommenden Septemberspiele gegen Wenigenlupnitz, Großburschla und Falken.
(Arthur Seiler)
Karten:
SV 49 – keine
SG ESV Gerstungen II – 1mal Gelb
Schiedsrichter:
Lutz Specht