1.Männer : Spielbericht
1. Spieltag - 10.08.2024 15:00 Uhr
SV 49 Eckardtshausen | SV Normania Treffurt | |||
2 | : | 0 | ||
(0 | : | 0) |
Aufstellung
TOR | Sören Pippoleit |
ABW | Dominik Kaßner |
Johannes Huhn (75' Tobias Hüttig) | |
Tommy Mengis | |
MIT | Arthur Seiler (52' Toni Berndt) |
Benjamin Zirpel | |
Christoph Senf | |
Jan Morgenweck | |
Marc-Kevin Kaßner | |
STU | Daniel Hering (85' Fabian Forejt) |
Jonas Manß (52' Pascal Dähne) | |
Ersatzbank | |
Fabian Forejt ( 85') | |
Pascal Dähne ( 52') | |
Tobias Hüttig ( 75') | |
Toni Berndt ( 52') |
Spielstatistik
Tore
Benjamin Zirpel, Jan MorgenweckAssists
Toni BerndtZuschauer
25Torfolge
1:0 (90') | Jan Morgenweck (Toni Berndt) |
2:0 (90+1') | Benjamin Zirpel |
Doppelschlag in letzter Minute: Männer siegen zum Saisonstart gegen Treffurt
SV 49 Eckardtshausen – SV Normania Treffurt 2:0 (0:0)
Tore:
1:0 Jan Morgenweck (90.min)
2:0 Benjamin Zirpel (90.+1.min)
Viele Comebacks zum Kreisklasse-Start
Mehr als 18 Jahre, über 947 Wochen oder genau gesagt 6630 Tage ist es her: das letzte Kreisklasse-Spiel unserer Geißrainer Männermannschaft. Es war der 17. Juni 2006, an dem die einst von Heiko Steuber und Steffen Ißleib trainierte Elf mit einem 5:2-Sieg gegen Lauchröden den eine Woche zuvor perfekt gemachten Aufstieg nachfeiern durfte, während gerade viele Menschen in Deutschland zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mitfieberten. Wer in die Mannschaftsaufstellungen der letzten beiden Kreisklasse-Auftritte schaut, findet fast nur Namen von Spielern, die mittlerweile ihre Fußballlaufbahn beendet oder im Alte-Herren-Team fortgesetzt haben – fast. Schon damals war SV-49-Urgestein Christoph Senf Teil der Erfolgself und wurde im Tor von Martin Reißig ergänzt. Ausgerechnet Reißig durfte am heutigen Samstagnachmittag gegen Normania Treffurt sein erstes Pflichtspiel als Eckardtshäuser Männercoach absolvieren und damit den Saisonstart in die 1. Kreisklasse-Saison 2024/25 einleiten. Und da es mit kuriosen Parallelen noch nicht genug zu sein schien, gehörte Alte-Herren-Spieler Tobias Hüttig nach 18 Jahren und einigen Zwischenstationen wieder einmal zum Mannschaftskader – erstmals seit dem 11. Juni 2006 und keiner geringeren Partie als dem Aufstiegsspiel beim SC Einheit Pferdsdorf-Spichra (2:7).
Für die Gäste aus Treffurt war das Aufeinandertreffen ebenfalls eine Art Neuanfang. Seit 2019 befanden sich die Normannen in einer schwebenden Spielgemeinschaft mit der SG Eintracht Wendehausen, zuletzt verschwand der Vereinsname des einstigen Bezirksligisten sogar für eine Saison komplett von der Bildfläche. Nun wagt die Mannschaft von Tilo Lange und Thomas Krause ihre Rückkehr und das mit neuen, schwarz-blauen Trikots. Wegen der Ähnlichkeit mussten sich die Geißrainer also nochmal umziehen und griffen auf die unkonventionelle Kombination aus grauen Oberteilen, schwarzen Hosen und dunkelblauen Stutzen zurück. Beide Teams starteten geduldig ins Aufeinandertreffen. Eckardtshausen versuchte an die Leistung der beiden Vorbereitungsspiele anzuknüpfen, Anspielstationen zu schaffen und Laufwege anzuzeigen. Treffurt hielt die Lücken im Mittelfeld allerdings deutlich kleiner als Ütteroda-Neukirchen in der Vorwoche und erforderte somit neue Spielideen. Wenn es über Seitenverlagerungen einmal schnell ging, war der SV Normania umgehend anfällig. Die beste Chance vergab Jonas Manß nach einem Steilpass, als er mit der Pike am rechten Pfosten vorbeispitzelte (20.). Treffurt blieb vor dem Tor weitestgehend harmlos, hatte aufgrund einiger Geißrainer Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel aber immer wieder gefährliche Ansätze. Meistens spritzte Libero Tommy Mengis beherzt dazwischen und verhinderte den Tordurchbruch. Für Eckardtshausens Co-Spielertrainer Mengis war es ein ein Wiedersehen mit den Kollegen von früher, für die er sage und schreibe 28 Jahre spielte und vor dem Spiel auf ihrer Weibseite nicht ohne Grund als „SVN-Legende“ bezeichnet wurde. Weiterhin schien der SV 49 trotz einiger Probleme beim ersten Ballkontakt das Spiel zu kontrollieren. Hinten verhinderte Sören Pippoleit mit routinierten Abehraktionen ernsthaftere Torgefahr, vorne vergab Manß die nächste gute Chance, als er nach Marc-Kevin Kaßners Flanke einen Schritt zu schnell war und aus drei Metern über die Latte köpfte (40.). Das Konterspiel der Geißrainer wurde hin und wieder durch Ramon Boronowskis Abseitspfiff oder der guten Treffurter Rückwärtsbewegung unterbunden. Boronowski, der pünktlich zur Halbzeitpause bat, feierte ebenfalls sein Comeback. Nach den unrühmlichen Vorfällen, die er während des Kreisklasse-Spieles zwischen Stockhausen und Apfelstädt am 05. Mai dieses Jahres erleben musste, konnte er sich heute über zwei durchweg faire Kontrahenten freuen.
Für die Reißig und Mengis galt weiterhin das oberste Ziel, hinten die Null stehen zu haben. Darauf aufbauend müsse man geduldig schauen, was nach vorne gehe. „Irgendwann schießen wir unser Tor, auch wenn es spät fällt“, kündigte Reißig fast schon voraussagend an... Treffurt legte nach dem Seitenwechsel einen Gang zu und machte die Partie zu einem Duell auf Augenhöhe. Philipp Richardt verzog von Rechtsaußen nur knapp und Kevin Wagner tauchte nach einem Fehlpass plötzlich allein vor Sören Pippoleit auf, der ihm mit einer tollen Reaktion den Ball vom Fuß stibitzte (50./60.). Für den SV 49 verpasste Toni Berndt das Führungstor und lupfte die Kugel frei vor SVN-Keeper Andreas Henkel neben den Kasten (65.). Wenig später konnte Christoph Senf seinen Freiraum nicht nutzen und köpfte nach einer Ecke am Tor vorbei (67.). Defensiv stabilisierten sich die Eckardtshäuser, mussten bei Camillo Krauses Fernschuss aber trotzdem tief durchschnaufen. Pippoleits Fingerspitzen lenkten den abgefälschten Ball herausragend um den Pfosten (75.). Nach einer Freistoßflanke, die an den linken Außenpfosten klatschte, hatte Eckardtshausen ein weiteres Mal Glück (80.). Beide Mannschaften agierten beim letzten Pass sehr hektisch. Vor allem die Gäste konnten aus ihren Angriffsmöglichkeiten kein Kapital schöpfen und schenkten etliche Bälle her. Das brachte die Geißrainer zurück ins Spiel. Mittlerweile war neben Rückkehrer Tobias Hüttig auch Fabian Forejt mit von der Partie, der zum letzten Mal Anfang September 2010 ein Pflichtspiel absolvierte. Mit defensiver Rückendeckung warf die Heimelf nochmal alles in die Waagschale und sorgte bei Martin Reißig für wahrliche Pulssprünge am Spielfeldrand. Erst forderten die Eckardtshäuser nach einem sichtbaren Halten an Marc-Kevin Kaßner Foulelfmeter, dann traf der eingewechselte Pascal Dähne die Latte (88.). Als der Unparteiische gerade die dreiminütige Nachspielzeit angezeigt hatte, legte Toni Berndt 20 Meter vor dem Tor quer auf seinen Bruder Jan Morgenweck. Unser Kapitän zögerte nicht lange, schoss die Kugel mit links aufs Tor, sah Andreas Henkel vergebens strecken und sie im Netz unten rechts einschlagen (1:0/90.). Die konstanierten Gäste befanden sich in einer Schockstarre, die den nächsten Angriff zuließ. Auf Links wurde Fabian Forejt am Weiterlaufen gehindert und holte somit einen Freistoß 25 Meter vor dem Tor heraus. Standardspezialist Benjamin Zirpel nahm sich der Sache an und brachte die Kugel mit viel Schnitt auf den linke Pfosten. René Fischer, auf der Linie stehend, versuchte den harten Schuss irgendwie zu klären, schlug allerdings halbseitig über den Ball und lenkte ihn damit unhaltbar ins eigene Tor (2:0/90.+1.). Die Fans tobten – ein Moment, der sich wie die Wiedergeburts des erstärkten SV 49 Eckardtshausen anfühlte.
Kurz danach ertönte der wahrscheinlich präziseste Schlusspfiff aus Boronowskis Pfeife und sicherte den Heimsieg am ersten Spieltags. Über 90 Minuten betrachtet war es ein verdienter Erfolg der Geißrainer, die bis zum Schluss geduldig blieben, nie überstürzten und auf eine gute Abwehrarbeit inklusive eines hochfokussierten Pippoleits zählen konnten. Mit dieser Einstellung sollte die Saison fortgesetzt werden können, um kommenden Kalibern wie dem FSV Herda selbstbewusst zu begegnen, egal in welcher personellen Besetzung dies geschehen sollte. Heute durfte aber erst einmal der Auftaktsieg gegen Treffurt als geeinte Mannschaft gefeiert werden.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Sören Pippoleit, Tommy Mengis, Johannes Huhn (Tobias Hüttig 75.min), Dominik Kaßner, Christoph Senf, Jan Morgenweck, Arthur Seiler (Toni Berndt 52.min), Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Daniel Hering (Fabian Forejt 85.min), Jonas Manß (Pascal Dähne 52.min)
Karten:
keine
Schiedsrichter:
Ramon Boronowski