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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Kreisliga Westthüringen Staffel 2
29. Spieltag - 02.06.2024 15:00 Uhr
SG FSV Diedorf/Rhön   SV 49 Eckardtshausen
SG FSV Diedorf/Rhön 5 : 0 SV 49 Eckardtshausen
(3 : 0)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Marc-Kevin Kaßner

Zuschauer

80

Torfolge

1:0 (7')SG FSV Diedorf/Rhön
2:0 (12')SG FSV Diedorf/Rhön
3:0 (42')SG FSV Diedorf/Rhön
4:0 (78')SG FSV Diedorf/Rhön
5:0 (82')SG FSV Diedorf/Rhön

Nach 18 Jahren Kreisliga: Diedorf besiegelt sportlichen Abstieg des SV 49

SG FSV Diedorf/Rhön – SV 49 Eckardtshausen 5:0 (3:0)

 

Tore:

1:0 Michael Andres (7.min)

2:0 Christoph Hartmann (12.min)

3:0 Lucas Ritz (42.min)

4:0 Paul Storch (78.min)

5:0 Christian Hipper (82.min)

 

Drei Fernschüssen versenken das wankende Schiff

 

Die neue Anzeigetafel im Diedorfer Eselparkstadion schritt unweigerlich Richtung 90. Minute voran. Aus neutraler Sicht ein obligatorisches Ereignis jedes Fußballspieles. Aus den Augen eines Geißrainers eine Mischung aus Trauer, Aufbruch und Erlösung. Der Schlusspfiff beim deutlichen Spielstand von 0:5 besiegelte den sportlichen Abstieg des SV 49 Eckardtshausen aus der Kreisliga. Seit dem Sommer 2006 – sprich fast 18 Jahren – waren die „Kreisliga-Dinos“ als eigenständiger Verein fester Bestandteil der einstigen „Kreisliga Eisenach“ und späteren „Kreisliga Westthüringen“. Außer dem FC Eltetal und der SV Fortuna Suhltal, welche bekanntlich seit 2009 als Spielgemeinschaft auftreten, kommt aktuell keine Mannschaft aus dem Eisenacher Altkreis an diese magische Zahl heran – nun ist Schluss.

 

Spielerisch ging die Partie bei der SG FSV Diedorf/Rhön verdient verloren. Es glich den vielen unterlegenen Vergleichen aus den Vorwochen, bei denen man nie aufgab, doch keine passablen Lösungen und Mittel fand, um den Gegner ernsthaft zu gefährden. An der Seitenlinie vertrat Martin Reißig die heute nicht anwesenden Coaches Tommy Mengis und Marcel Knauer. Mit ihm und einem taktischen Plan im Rücken starteten die Gäste zunächst selbstbewusst ins Spiel. Die ersten Pässe und Angriffe sahen gar nicht schlecht aus und auch im Mittelfeld wurde gut gegen den Mann gearbeitet. Schließlich waren wir hier, um „Zweikämpfe zu gewinnen und nicht Gänseblümchen zu pflücken“, so Reißig. Leider konnte die wichtigste Vorgabe, einen frühen Gegentreffer zu verhindern, trotzdem nicht realisiert werden. Ein etwas zu kurz geratener Abschlag landete in den Füßen von Michael Andres. Dieser ging einen Schritt in Richtung Tor und zog aus 25 Metern ab – der Ball schlug oben links im Winkel ein (0:1/7.). Diedorf war vom Führungstreffer wie beflügelt, gewann von nun an deutlich mehr Luft- und Bodenduelle. Auf der anderen Seite kehrte direkt sichtbare Verunsicherung ein, da niemand den Ball noch einmal verlieren und einen höheren Rückstand riskieren wollte. Als sich die Geißrain-Elf gerade wieder fokussiert hatte, segelte ein bereits geklärter Eckball in den Hinterhalt des Sechzehners, wo Christoph Hartmann einfach mal zur Volley-Direktabnahme ausholte und die Kugel aus 20 Meter traumhaft unter die Latte nagelte (0:2/12.). Wieder war es ein Fernschuss, welcher den SV 49 nach nicht einmal 15 Minuten schon in Zugzwang versetzte. Doch offensiv fehlte einmal mehr die Durschlagskraft. Jonas Manß versuchte es nach seinem Alleingang aus der Distanz, schoss den Ball aber zu schwach. Meistens zögerten die Geißrainer in ihren spielerischen Entscheidungen oder hatten Schwierigkeiten bei der Ballannahme und -weitergabe. Der nach den Starkregenfällen tiefe Platz trug sicherlich seinen Teil dazu bei. Ein einziges Mal hatten die Eckardtshäuser den Torschrei auf den Lippen, da Sebastian Grob einen misslungenen Rückpass zu Lorenz Pabst spielte, dieser aber Riesenglück hatte, dass er vom Pfosten an sein Schienbein sprang und von dort ins Toraus (37.). Die Gastgeber attackierten früh und legten die Kugel bei Konterangriffen vor dem Strafraum meistens quer. Damit teilte der FSV seine Kräfte effektiv ein und sorgte aus der zweiten Reihe nahtlos für Torgefahr. Panagiotis Morkos tauchte ab und fischte den ein oder anderen Schuss von der Linie. Bei Lucas Ritz' Schuss aus 25 Metern war er aber chancenlos, da ihn Marc-Kevin Kaßner mit der Hacke im hohen Bogen und unhaltbar ins Netz verlängerte (0:3/42.).

 

Angesicht der Tatsache, dass drei Fernschusstore für die verdiente Diedorfer Führung sorgten, erschien die Angelegenheit besonders ärgerlich. Martin Reißig appellierte an die beobachteten Stärken der Mannschaft und an ein Hinspiel, bei dem die SG FSV Diedorf aus dem Nichts ein 4:2 in ein 4:4 verwandelte. Die Heimelf gewährte dem SV 49 nun zwar mehr Freiräum, war über das Spiel hinweg betrachtet aber einfach gedankenschneller und sicherer am Ball. Natürlich merkten alle Diedorfer, dass sie beim Stören des Eckardtshäuser Aufbauspieles etliche Bälle ergattern können. Vor dem Tor wurde aber auch der FSV von Minute zu Minute unkonzentrierter. Kapitän Jan Morgenweck machte unfassbar viele Wege und rackerte gegen jeden verlorenen Gegenspieler. Es war kein schönes Fußballspiel, das in der zweiten Halbzeit geboten wurde. Immerhin drangen die Geißrainer öfter mal in die gegnerische Hälfte, nämlich immer dann, wenn sie begannen, kreativ zu werden und etwas zu riskieren. Der eingewechselte Pascal Dähne vergab dabei die beste Chance, wurde beim Umkurven von FSV-Keeper Pabst sichtbar gehalten, spielte aber weiter und traf das rechte Außennetz. Schiedsrichter Frank Stein hätte wohl einen Strafstoß gegeben, wenn Dähne gefallen wäre (73.). Genauso korrekt und umso ärgerlicher war Steins Entscheidung, Marc-Kevin Kaßner nach einem Foulspiel an Sebastian Grob die gelbe Karte zu zeigen. Es war Kaßners Fünfte in dieser Saison, womit er am Mittwoch gegen Behringen gesperrt sein wird. Das Spiel plätscherte vor sich hin. Eckardtshausen versuchte sich zu befreien und Nadelstiche zu setzen, zeigte aber außer zwei vielversprechenden Flankenläufe keine weitere Torgefahr. Diedorf verwaltete den Spielstand und hoffte nach vielen harmlosen Flachschüssen auf den ein oder anderen Fehler. Die teils vogelwilden Klärungsaktionen in und am Eckardtshäuser Strafraum riefen förmlich danach, dass der Ball im „Ping-Pong-Stil“ beim Gegner landen könnte. Am Ende war es ein geschlagenes Luftloch, das Paul Storch zu seinem ersten Tor im Männerbereich einlud (0:4/78.). Und auch der zweite Einwechsler, Christian Hipper, durfte sich nach 2 ½ Jahren mal wieder in die Torschützenliste eintragen, indem einlief und vom Elferpunkt in die lange Ecke traf (0:5/82.). Der Rest der Geschichte ist bekannt...

 

Es war ein bitterer Abgang, den die 14 mitgereisten Eckardtshäuser verkraften mussten. Ein Blick auf fussball.de offenbarte, dass die Konkurrenz punktete und somit uneinholbar enteilte. Ein Abgang, der gerade weil er sportlich geschah umso schwerer wiegt als gedacht. Vielleicht bringe ich an einem Tag wie heute aber auch einfach zu viel persönliche Emotionen aus der „Ich-Perspektive“ in den Bericht – das erlaube ich mir heute einfach mal. Trotz des dauerhaften Diskurses um den geplanten („unsportlichen“) Rückzug in die Kreisklasse bin ich stolz darauf, über so lange Zeit die blau-gelben Farben in der Kreisliga begleitet haben zu dürfen. Meine größte Sorge, irgendwann nicht mehr als eigenständiger Dorfverein die Fahne hochhalten zu können, kann angesichts vieler junger, neuer Gesichter etwas verblassen. Der Abstieg ist gleichermaßen ein Neuanfang und Generationenwechsel innerhalb der Mannschaft. Ein Aufbruch, der in Diedorf von allen Beteiligten gemeinschaftlich verspürt wurde.

 

Nun ist es an der Zeit, dass alle erfahrenen Geißrainer den Spaß am Fußball wiederfinden und künftig ein Grundgerüst für diejenigen sein werden, die ihn bisher noch nicht finden konnten. Ein Grundgerüst für die jungen Kicker, die ihre Aufgabe, ihre Anerkennung und irgendwann auch ihren Erfolg im Eckardtshäuser Dress finden wollen, um auch für die ab 2026 nachrückende Jugend ein Vorbild zu sein. Ich wünsche mir sehr, dass wir noch lange Fußball am Geißrain sehen können. Wir haben tolle, engagierte Menschen im gesamten Vereinsumfeld, die es schafften, eigenhändig ein Vereinsheim zu bauen. Die Jahr für Jahr Jubiläumsfeiern und erinnerungswürdige Benefizspiele organiseren. Die Verpflegung stellen und verkaufen, Trikots waschen, bürokratische Arbeit an den Tag legen, den Sportplatz pflegen, großartige Jugendarbeit leisten und Woche für Woche ihre Passion auf das Spielfeld bringen. Menschen und Familien, die es respektieren, dass egal ob Mama oder Papa, Frau oder Mann, Partnerin oder Partner wie auch Tocher oder Sohn gerne in sportlicher Gemeinschaft ein Ziel verfolgen und Fußball spielen wollen, und dabei ganz sicher viele Kompromisse eingehen müssen. Nur so haben wir es bisher geschafft, fast genau 75 Jahre als SV 49 Eckardtshausen e.V. zu bestehen. Wir sind eine tolle Truppe und sollten nun in die Zukunft blicken, auch wenn die nahe Zukunft am Mittwoch, 05. Juni 2024, beim Heimspiel gegen Behringen nochmal alles abverlangen wird.

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Dominik Kaßner (Florian-Pascal Rödiger 80.min), Dennis Zeller, Marc-Kevin Kaßner, Jan Morgenweck, Daniel Hering, Anton Seiler, Arthur Seiler, Vadim Zeller, Martin Hardt (Pascal Dähne 55.min), Jonas Manß (Maurice Starbatty 71.min)

 

Karten:

Gelb – Marc-Kevin Kaßner (5. gelbe Karte)

SG FSV Diedorf – 3mal Gelb

 

Schiedsrichter:

Frank Stein

 

 

Ein besonderer Dank gilt heute auch wieder einmal Lukas Huhn, der egal wie weit weg wir spielen seine Jungs immer unterstützt und uns mit Fotos und Liveticker versorgt!


Fotos vom Spiel