1.Männer : Spielbericht (2023/2024)
22. Spieltag - 14.04.2024 15:00 Uhr
SG FSV Leimbach | SV 49 Eckardtshausen | |||
8 | : | 2 | ||
(3 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
2x Benjamin ZirpelAssists
Dominik Kaßner, Marc-Kevin KaßnerGelbe Karten
Dominik Kaßner, Arthur Seiler, Marc-Kevin KaßnerZuschauer
90Torfolge
1:0 (18') | SG FSV Leimbach |
2:0 (38') | SG FSV Leimbach |
3:0 (40') | SG FSV Leimbach per Elfmeter |
4:0 (46') | SG FSV Leimbach |
5:0 (57') | SG FSV Leimbach |
6:0 (68') | SG FSV Leimbach |
6:1 (74') | Benjamin Zirpel (Marc-Kevin Kaßner) |
6:2 (83') | Benjamin Zirpel (Dominik Kaßner) |
7:2 (84') | SG FSV Leimbach |
8:2 (90+3') | SG FSV Leimbach |
Dèja-Vu in Leimbach: Viele Gegentore gegen den Tabellenführer
FSV Leimbach – SV 49 Eckardtshausen 8:2 (3:0)
Tore:
1:0 Robert Luther (18.min)
2:0 Kevin Reum (38.min)
3:0 Marc Kreutzmann FE (40.min)
4:0 Robert Simon (46.min)
5:0 Robert Simon (57.min)
6:0 Kevin Grzesiek (68.min)
6:1 Benjamin Zirpel (74.min)
6:2 Benjamin Zirpel (83.min)
7:2 Kevin Grzesiek (84.min)
8:2 Darian Berkes (90.+3.min)
Leichtsinnsfehler bringen Leimbach ins Rollen
Es sind bitterböse Erinnerungen, die beim Gedanken ans bisher einzige und letzte Eckardtshäuser Auswärtsspiel gegen den FSV Leimbach wach werden. 14-mal schallte „We're not gonna take it!“, die damalige Torhymne der Gastgeber, durch die Weiten des Sportplatzes in der Teichstraße. Nach Berndts und Gürnths jeweils schwerwiegenden Verletzungen inklusive Rettungswagenabtransport brachen die übrigen zehn Geißrainer in der Halbzeit zweiten komplett ein und kassierten allein in diesem Spielabschnitt elf Gegentreffer. Doch die Rückkehr zum Ort des Geschehens an diesem sonnigen Apriltag 2024 brachte Veränderungen mit sich: So waren 14 motivierte Eckardtshäuser mit an Board, um in der mittlerweile selbsternannten „Hundskopf-Arena“ dem Tabellenführer standzuhalten. Der FSV ist, vergleichbar mit der aktuellen Erfolgsgeschichte von Bayer 04 Leverkusen, dem Mannschaftsfeld der Kreisligastaffel weit enteilt. So mussten die Leimbacher weder im Pokal noch in der Liga auch nur eine einzige Niederlage hinnehmen und spielten ausschließlich zwischen dem 25. Februar und 10. März 2024 dreimal Remis. Zu wenig und zu lange her, um von einer Formkrise zu sprechen. Spätestens mit dem 4:3-Pokalsieg gegen Kreisoberligist Sundhausen und dem gleichbedeutenden Einzug ins Viertelfinale untermauerten die Hausherren, dass ihre Ambitionen eines Aufstiegs in die höhere Spielklasse ernstzunehmen sind.
Der SVE startete in dunkelblauen Trikots, Leimbachin in blau-gelb ließ die Eckardtshäuser erst einmal kommen. Es war ein Abtasten, bei dem die heute von Lutz Schellenberg gecoachte Elf kaum spielerische Lösungen fand. Die Abwehr der Gastgeber stand kompakt und zögerte nicht, über das laufstarke Zentrum erste gefährliche Angriffe einzuleiten. Lucas Lückert ließ sich von Maximilian Ziert bedienen, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Panagiotis Morkos (4.). Mit einfach, aufgenscheinlich perfekt eintrainierten Mitteln wollte der Tabellenführer den Zahn ziehen. Simon und Ziert ließen die Bälle abklatschen, Kreutzmann und Storch steckten direkt durch die Lücken und bedienten die wiederum einlaufenden Außen- oder Angriffsspieler. Bis hierhin hielt Eckardtshausen aber konzentriert und verteidigte diszipliniert dagegen. Umso vermeidbarer erschien der erste Leimbacher Treffer zu sein. Marc Kreutzmanns Eckball flog an die Grenze des Fünfmeterraumes, wo Robert Luther alleine zum Kopfball hochstieg und einnickte (0:1/18.). Mittlerweile würden keine zwei Hände mehr reichen, um die Gegentore nach Freistößen und Eckbällen in dieser Saison zu zählen. Ein Geschenk für den Tabellenführer, bei dem das Hinterherrennen eines Rückstandes natürlich schwer wiegt.
Randinformation: Anstatt eines Dèja-Vu mit „We're not gonna take it!“ ertönte mit dem etwas umgestalteten Song von „Scooter“ immerhin etwas Neues aus dem Torlautsprecher.
Offensiv zählten die 90 Zuschauer nur einen Eckardtshäuser Torschuss, zu dem Bastian Scheu aus der zweiten Reihe mal Mut fasste (30.). Die Angst, einen riskanten Fehler zu begehen, hemmte sie zusehends. Unplatzierte Zuspiele und versprungene Bälle waren dauerhafter Begleiter in dieser Phase des Spieles. Vielleicht auch gerade deshalb war um das zweite Gegentor wieder eine bunte Geschenkschleife gebunden. Diesmal segelte ein halbhoher Freistoß in den Strafraum. Kevin Reum schlich sich ohne Gegenspieler davon und köpfte über den etwas herausgeeilten Morkos in die lange Torecke (0:2/38.). Kurz zuvor hatte Eckardtshausens Schlussmann noch Glück, als Robert Luther bei einem Strafraumgewühl die Lattenunterkante traf. Zwei Minuten später stürmte plötzlich Christopher Klein allein auf Panagiotis Morkos zu und wurde vom Keeper zu Fall gebracht. Frank Steins folglicher Elferpfiff stand außer Frage und wurde von Marc Kreutzmann dankend entgegengenommen (0:3/40.).
Das Halbzeitfazit lautete trotz einer über weite Strecken guten Verteidigungsarbeit: Zu einfache Fehler bei Standardsituationen und zu wenig offensive Lösungen. Wer nun glaubte, ein Dèja-Vu wäre an diesem Tag nicht mehr möglich, der irrte sich. Der Wiederanpfiff glich einer Kopie des Aufeinandertreffens vor knapp 1½-Jahren. Nach nur vier Ballkontakten und zwei gegnerischen Stellungsfehlern tauchte Robert Simon alleine vor dem Tor auf, blieb eiskalt und setzte mit seinem 13. Saisontor ein klares Statement (0:4/46.). Während 2022 sechs Treffer in elf Minuten fielen, konnten sich die Geißrainer diesmal fokussieren und spielten nun endlich auch mal offensiv eine Rolle. Benjamin Zirpel verpasste die schnelle Anwort mit einem Direktschuss (49.). Je befreiter Eckardtshausen nach vorne aufspielte, umso konzentrierter musste die Hintermannschaft bei Ballverlusten bleiben. Das war gegen die selbstbewussten, dribbelstarken Hausherren alles andere als eine leichte Aufgabe. Robert Simon nutzte seinen Freiraum und traf mit dem linken Fuß in die kurze Ecke zum 0:5 (57.). Jeder Leimbacher wusste, wo er sich nach Ballgewinnen hinzubewegen hat. Das ging mitunter viel schnell für die Geißrainer in ihrer Rückwärtsbewegung. Marc Kreutzmann wäre beinahe ein Sensationstreffer gelungen, als sich seine Grätsche an der Mittellinie zu einem ungewollten Torschuss mutierte und nur Zentimeter über den Querbalken strich. Am Ende machten es der FSV auf altbekannte Art: Abklatscher auf Maximilian Ziert, der sofort den über Links startenden Kevin Grzesiek bediente. Dieser schob lässig in die lange Ecke (0:6/68.). Langsam aber sicher schien die Trefferzahl auf der Anzeigetafel in beängstigende Höhen zu steigen, aber Eckardtshausen spielte nun endlich unbeschwerteren Fußball. Die meisten vielversprechenden Angriffe klärte der Tabellenführer in letzter Not. Bei Marc-Kevin Kaßners Willenleistung von der Seitenauslinie bis in den Strafraum hinein zeigte sie zu wenig Gegenwehr. Zirpel bedankte sich für Kaßners Querpass und erzielte aus Nahdistanz den Ehrentreffer (1:6/74.). Und das Torverhältnis sollte zwischenzeitlich nochmal verbessert werden. Dominik Kaßners Laufpass verlängerte Kevin Reum unfreiwillig in Benjamin Zirpels Lauf. Dieser ließ den Ball einmal aufspringen und schob hin mit dem ersten Kontakt gegen die Laufrichtung des Keepers (2:7/83.). Ein schönes zehntes Saisontor vom Geißrainer Knipser. Schade war, dass der direkte Wiederanstoß zum Boomerang wurde und Kevin Grzesiek seinen Treffer zum 0:6 nahezu kopierte. In der Entstehung wurde er aus den Augen verloren und hatte nach einem weiteren individuellen Fehler viel Platz, um auf 2:7 zu stellen (84.). Die Partie plätscherte vorsichtig in Richtung Schlusspfiff, bis ein Aufschrei noch einmal unnötige Brisanz auslöste. Panagiotis Morkos kam aus seinem Tor heraus, Christian Gobel hielt beim Versuch, den Ball für sich zu gewinnen, den Fuß aussgestreckt drüber. Eine gelbe Karte hätte hier sofort für Ruhe gesorgt, doch Schiedsrichter Stein zögerte mit seiner Kartenwahl und zeigte stattdessen für die aufgebrachten Kaßner-Brüder jeweils den gelben Karton. Gobel, der eine weitere Rudelbildung auslöste, bekam wegen Meckerns später auch die gelbe Karte gezeigt. Das schlimmste an der Sache blieb allerdings Morkos' Verletzung. Ein Besuch im Bad Salzunger Krankenhaus war beim Anblick seines Fußes unausweislich ... gute Besserung, Jotti! Bevor nun aber wirklich der Abpfiff ertönte, verhinderte Leimbachs Keeper Kantor mit einem Hechtsprung gegen Arthur Seilers Schuss das 3:7. Auf der Gegenseite klappte dagegen alles: Martin Hardt, der die letzten Minuten für Morkos das Tor hütete, parierte erst noch einen Schuss von Maximilian Ziert reaktionsschnell nach vorne. Dort lauerte Daniel Berkes und chippte die Kugel ins Netz (2:8/90.+3.).
Am Ende des Tages glichen sich irgendwie doch viele Dinge mit den Geschehnissen Anfang September 2022. Viele Gegentreffer, ein verletzter Spieler für die Notaufnahme, Tore nach dem Wiederanpfiff und sogar ein Rettungswagen stand am Sportplatz für den Notfall bereit. Heute gilt es aber, die richtigen Lehren aus der zu keiner Zeit überraschenden Niederlage beim dominierenden Tabellenführer zu ziehen. Ein hin und wieder haperndes Stellungsspiel, falsche Laufwege und Leichtsinnsfehler bestrafte der super funktionierende FSV gnadenlos. Das schwere Auswärtsspiel haben die Jungs nun hinter sich und können sich mit dem Mut einer unbeschwerten zweiten Halbzeit ins Heimspiel gegen Wacker Bad Salzungen II stürzen (So, 21. April 2024).
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Panagiotis Morkos (Maurice Starbatty 89.min), Dominik Kaßner, Johannes Huhn, Dennis Herbst (Dennis Zeller 61.min), Christoph Senf, Jan Morgenweck, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Bastian Scheu, Benjamin Zirpel, Toni Berndt (Martin Hardt 69.min)
Karten:
Gelb – Arthur Seiler
Gelb – Dominik Kaßner
Gelb – Marc-Kevin Kaßner
Leimbach – 2mal Gelb
Schiedsrichter:
Frank Stein