1.Männer : Spielbericht (2023/2024)
17. Spieltag - 03.03.2024 14:00 Uhr
SV 49 Eckardtshausen | SG Marksuhler SV | |||
1 | : | 4 | ||
(0 | : | 2) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Toni BerndtAssists
Anton SeilerGelbe Karten
Bastian Scheu, Marcel KnauerZuschauer
264Torfolge
0:1 (35') | SG Marksuhler SV |
0:2 (44') | SG Marksuhler SV |
0:3 (69') | SG Marksuhler SV |
1:3 (70') | Toni Berndt per Elfmeter (Anton Seiler) |
1:4 (90+1') | SG Marksuhler SV |
Derbyniederlage vor 264 Zuschauern: Marksuhl revanciert sich für das Hinspiel
SV 49 Eckardtshausen – SG Marksuhler SV 1:4 (0:2)
Tore:
0:1 Justin Müller (35.min)
0:2 Karl Wittich (44.min)
0:3 Luca Scheuch (69.min)
1:3 Toni Berndt FE (70.min)
1:4 Finn Franke (90.+1.min)
Zwei Freistöße bringen Bruch ins Spiel
Es war soweit: das Derby rief! Pünktlich zum Jahrespflichtspiel- und rückrundenauftakt warteten am Geißrain knapp 270 Zuschauer auf den Kracher zwischen unserem SV 49 und der SG Marksuhler SV. Der Himmel lachte, die Sonne schien und auch der Eckardtshäuser Rasen zeigte sich dank nicht eingesetzter Niederschläge in guter Form. Perfektes Stichwort: Die in letzter Zeit erfolgsverwöhnten Marksuhler reisten mit breiter Brust zum Fuße des Milmesberges. Zuletzt gewann die Elf von Marc Steppan sechs Pflichtspiele in Folge, zog unter anderem ins Kreispokalachtelfinale ein und besiegte im Vorbereitunsspiel Struth-Helmersdorf (3:2), souveräner Tabellenführer der Kreisoberliga Rhön-Rennsteig. Während die Geißrainer aufgrund der letztwöchigen Spielabsage von Barchfeld II in Zwangspause verweilten, ergatterte Marksuhl dank Ricardo Webers späten Lucky-Punch einen 2:1-Heimsieg gegen Tiefenort. Dennoch wusste ein jeder, dass Statistiken insbesondere zu Derbyzeiten Schall und Rauch sein können.
Getragen von den Emotionen des 1:0-Hinspielsieges in Förtha, wollten die Jungs von Marcel Knauer und Tommy Mengis selbstbewusst und entschlossen das Aufeinandertreffen gestalten. Der Plan schien direkt aufzugehen. Mit hohem Pressing mussten die Gäste die erste überfallartige Angriffswelle gerade so zur Ecke lenken. Es blieb eine etwa viertelstündige Anfangphase, in der der SV 49 das Spiel führte. Die SG Marksuhl/Förtha wusste nach vorne noch nicht ihre Spielstärken auzuspielen. Eckardtshausens Abwehr stand gut und legte bis hierhin ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag. Ein wichtiges Element, um gegen pfeilschnelle, konterstarke Marksuhler überhaupt bestehen zu können. Mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Michel Hotzel, seines Zeichens aktueller Führender in der Kreisliga-Torschützenliste, durchzog ein weiterer Bruch das gegnerische Spiel. Gute Besserung geht raus an Michel! Die Geißrainer wussten die Verunsicherung aber nicht endgültig zu nutzen. Zweimal scheiterte Tommy Mengis per Drehschuss an Lukas Köhler, einmal setzte Jan Morgenweck seinen Nachschuss aus fünf Metern über das Tor (15./20.). Wenig später rettete Köhler in allerhöchster Not gegen Arthur Seilers Schuss aus spitzem Winkel (23.). Wenn es bei Marksuhl gefährlich wurde, dann über Freistöße und Konter. Letztere konnten bis dahin unterbunden werden, doch Foulspiele circa 25 Meter vor dem Tor ließen sich nicht gänzlich verhindern. So bekamen die Freistoßspezialisten Luca Scheuch, Finn Franke und Karl Wittich ob von links oder rechts vielerlei Möglichkeiten. Panagiotis Morkos wurde bei jedem Schuss gefordert, so auch bei Scheuchs Freistoß von halblinks, dessen Nachschuss im letzten Moment abgegrätscht werden konnte (31.). Kurz darauf drosch Finn Franke zwei weitere Freistöße auf das Gehäuse. Den ersten Schuss lenkte Morkos mit einer Hand über die Latte. Beim zweiten Versuch flog die Kugel nach seiner Parade geradewegs nach oben, woraufhin er den Ball im Nachsetzen leicht bedrängt nach vorne klatschen lassen musste. Dort lauerte Zwei-Meter-Hüne Lukas Müller und köpfte den Ball über die nicht mal zwei Meter entfernte Linie (0:1/35.). Der Gegentreffer drehte zwar nicht den Spielverlauf, kam angesichts der bis dahin besseren Gelegenheiten für Eckardtshausen trotzdem etwas überraschend – offenbar so überraschend, dass sie Marksuhl zu weiteren Treffern einladen wollten. Ein Abwehrschnitzer ließ Luca Scheuch plötzlich völlig frei durchmarschieren, doch er bekam den Schuss nicht unter Kontrolle und stolperte im Fünfmeterraum (40.). Mit Ausnahme dieser Aktion, blieben weiterhin nur Freistöße ein probates Mittel, um den SV 49 vehement zu gefährden. Kurz vor dem Pausenpfiff bekamen sie eine weitere solche Gelegenheit, die sich Karl Wittich nicht nehmen ließ. Von halbrechts trat er seinen Freistöß mit seinem starken linken Fuß aufs Tor, die Kugel sprang kurz vor Morkos unglücklich auf und rutschte über die erhobenen Towarthandschuhe ins Netz (0:2/44.).
Mit dem unbändigen Gefühl, ein bis dahin weitestgehend ausgeglichenes, wenn nicht sogar einen Ticken besseres Spiel aus der Hand gegeben zu haben, ging es in die Halbzeitpause. Marksuhl wusste um ihre Konter- und Freistoßstärke und konnte die zweiten 45 Minuten deutlich beruhigter angehen. Eckardtshausen war nunmehr in der Verantwortung, ins Risiko gehen zu müssen und deutlich mehr Körpersprache auf den Platz zu bringen. Doch es schien, als sei den Geißrainern ihr Stecker gezogen worden. Während Marksuhl um jeden Ball kämpfte und wusste, was der eigene Mitspieler für Wege gehen würde, war das Eckardtshäuser Spiel von individuellen Leistungen und Fehlern durchzogen. Vieles wirkte unabgesprochen und unangepasst, langwierig und kompliziert, schlichtweg zu harmlos. Marksuhl beschränkte sich vor allem auf Konter, die immer wieder gefährliche Wege nahmen. Einmal tauchte Finn Franke mutterseelenalleine vor Morkos auf, doch der Torwart entschied das Eins-gegen-Eins-Duell für sich und drängte den SG-Kapitän exzellent ab (60.). Gegen Luca Scheuchs Sturmlauf über links war Morkos schließlich chancenlos. Der Marksuhler Torjäger erzielte nach langer Verletzungspause seinen vielumjubelten ersten Treffer seit Anfang Juni 2023 (0:3/69.). Erst mit Anton Seilers Einwechslung kam bei der Heimelf wieder etwas mehr Zug ins Offensivspiel. Seiler schickte Marc-Kevin Kaßner, der von halbrechts an Lukas Köhler mit schneller Reaktion scheiterte (70.). Bei der anschließenden Ecke gingen Seiler und Franke beide mit hohem Bein zum Ball und anschließend zu Boden. Schiedsrichter Brian Höhn – bis dahin mit einer sehr guten, kommunikativen Spielführung – entschied auf Strafstoß und führte damit Toni Berndt zum Elfmeterpunkt. Mit einem platzierten Flachschuss in die linke Ecke ließ er die Geißrainer Hoffnungen auf ein Comeback nochmal aufkeimen (1:3/70.). Und beinahe hätte Anton Seiler diese Hoffnungen untermauert, wäre sein straffer Volleyschuss aus elf Meter nicht an an den Querbalken geklatscht (75.). Doch so sehr sich die Geißrainer um Torgefahr bemühten, so leidenschaftlich warfen sich ihre gegnerischen Defensivspieler wie Fabian Richter, Luca Hotzel, Finn Franke oder auch Ex-Eckardtshäuser Niklas Gürnth in die Abschlüsse. Keiner konnte dem SV 49 abschreiben, bis zum Schluss Ideen entwickeln zu wollen, aber es fehlte die letzte Durchschlagskraft und vielleicht auch die Körpersprache. Die benötigte Körpersprache, welche nur Marksuhl in der zweiten Halbzeit entfachte, sollte zu einem weiteren Gegentor führen. Finn Franke marschierte von der Mittellinie durch, forderte seinen Mitspieler zum Querpass auf und schob den Ball von der Strafraumgrenze in die lange Ecke (1:4/90.+1.). Selbst der Ehrentreffer zum 2:4 wollte nicht gelingen, als Zirpels Schuss über Köhlers Fuß sprang und Arthur Seiler dem Ball unentschlosen hinterherschaute, wie er am linken Pfosten vorbeitrudelte (90.+3.).
Der Abpfiff ertönte und setzte im grün-weißen Schleier Förthaer Rauchtöpfe lauthalsige Derbysieger-Gesänge frei. Auf der anderen Seite: gesenkte Köpfe. Jeder Eckardtshäuser verspürte, dass dieses Spiel nicht wegen Unterlegenheit verlorenging. Die Verhältnisse aus dem Hinspiel spiegelten sich. Es war die mentale und körperliche Leistung, welche die SG Marksuhl/Förtha heute den am Ende verdienten Derbysieg brachte. Wie es im Fußball so ist, sind es Momente, die so etwas freisetzen; heute waren es zwei Freistöße. Der Blick sollte dennoch nach vorne gerichtet werden, denn schon nächste Woche geht es zum Kellerduell nach Mihla gegen die SG SV Eintracht Ifta II. Sehen wir es als „diesen einen Moment“ an, in dem wir die Enttäuschung als Energiegeber ansehen, um als geschlossene Mannschaft drei wichtige Punkte einfahren zu können.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Pangiotis Morkos, Toni Berndt, Johannes Huhn, Jan Morgenweck, Christoph Senf, Bastian Scheu (Arne Kirsch 86.min), Benjamin Zirpel, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Marcel Knauer (Daniel Hering 86.min), Tommy Mengis (Anton Seiler 66.min)
Karten:
Gelb – Marcel Knauer
Gelb – Bastian Scheu
SG Marksuhl/Förtha – 3mal Gelb
Schiedsrichter:
Brian Höhn
Ein großes Dankeschön an Franziska Gürnth, die uns einige ihrer Bilder zur Verfügung stellte! Weitere ihrer tollen Momentaufnahmen findet Ihr unter diesem Link auf der Facebookseite des SV Förtha-Unkeroda.