1.Männer : Spielbericht (2023/2024)
15. Spieltag - 12.11.2023 14:30 Uhr
SG FSV KW Tiefenort | SV 49 Eckardtshausen | |||
1 | : | 2 | ||
(1 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
2x Tommy MengisAssists
Arthur SeilerGelbe Karten
Marcel Knauer, Tommy Mengis, Dennis HerbstZuschauer
100Torfolge
1:0 (33') | SG FSV KW Tiefenort |
1:1 (75') | Tommy Mengis |
1:2 (76') | Tommy Mengis (Arthur Seiler) |
Mengis dreht Spiel in Tiefenort: Wichtiger Sieg zum Jahresabschluss
SG FSV Kali Werra Tiefenort – SV 49 Eckardtshausen 1:2 (1:0)
Tore:
1:0 David Wohlfahrt (33.min)
1:1 Tommy Mengis (75.min)
1:2 Tommy Mengis (76.min)
Verletzungen überschatten Erfolg im Kaffeetälchen
Für Fußballromantiker ist und bleibt das Waldstadion Kaffeetälchen ein ganz besonderer Ort. Schon im Mai dieses Jahres traf der SV 49 im kultigen Stadion auf die SG FSV Kali Werra Tiefenort. Sechs Wochen später war die Sportstätte Austragungsplatz des Westthüringer Kreispokalfinals zwischen Wacker Gotha II und dem Mosbacher SV (7:5 n.E.) unter Beobabachtung von Ehrengästen wie Philipp Lahm und Celia Sasic. Nun war es Zeit für das allerletzte Spiel des für den Heimverein denkwürdigen Kalenderjahres. Auch gegen die Eckardtshäuser ließen es es sich die Verantwortlichen nicht nehmen, ein eigenes Stadionheft zusammenzustellen (siehe Bildergalerie). Chapeau, liebe Tiefenorter, so etwas durften wir zu einem Kreisligaspiel bisher nirgends genießen! Wer fleißig in diesem vierseitigen Pamphlet blätterte, stellte mit Schrecken fest, dass der Blick auf die aktuelle Tabelle ein waschechtes Kellerduell ankündigte. Mit 14 Punkten rangierte der SV 49 auf dem elften Tabellenplatz, zwei Zähler vor den Hausherren. Diese gingen durch einen Derbysieg in Dorndorf (3:1) und drei sportgerichtlich wiedererkämpften Punkten gestärkt in das Aufeinandertreffen, während die Geißrainer immernoch zwei verschenkten Punkten gegen Diedorf (4:4) hinterhertrauerten.
Doch die mit 17 Kickern ungewöhnlich breit aufgestellte Mannschaft von Marcel Knauer und Tommy Mengis nahm den späten Rückschlag der Vorwoche zum Anlass, um Taten auf dem Platz sprechen zu lassen. Dank einer engagierten Anfangsphase erarbeitete sich der SVE frühzeitig Räume und ließ den Ball laufen. Das Spiel konnte ruhig aufgebaut werden, denn Kali Werra zögerte beim Pressing. Nach den ersten, zaghaften Annäherungsversuchen aus der zweiten Reihe setzte Marc-Kevin Kaßner mit einem Schuss aus elf Meter das erste Ausrufezeichen. David Matthä kratzte ihn glänzend von der Linie (10.). Arthur Seiler köpfte bei der anschließenden Ecke knapp über das Tor und Bastian Scheu wie auch Tommy Mengis scheiterten mit ihren Flachschüssen am abtauchenden Matthä (11./20.). Bis zum Strafraum konnten die Zuschauer wirklich guten Eckardtshäuser Fußball beobachten, der allerdings zu oft in voreiligen Abschlüssen und hektischen Querpässen resultierte. Von Tiefenort war bis dahin wenig zu sehen. Durch das Zentrum sollte Mittelsürmer David Wohlfahrt die Bälle auf die Außen verteilen, wurde aber von den vehement verteidigenden Kunze und Morgenweck gestört. Links und rechts hielten Johannes Huhn und Dominik Kaßner die Räume ebenfalls sehr eng. Kaßner zeigte sich außerdem mit viel Laufarbeit immer wieder in der Offensive. Dennoch schafften es die Tiefenorter, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Eine scharfe Ecke segelte in den Strafraum, wo Wohlfahrt am höchsten sprang und in die rechte Ecke einnickte. Sören Pippoleit hatte seine Fingerspitzen am Ball und verletzte sich beim Aufprall leider an der Schulter (0:1/33.). Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für den Gegentreffer, da bisher nur die Geißrainer Fußball spielten. Mit neuem Mut rückten nun auch die Tiefenorter Außenverteidiger mit auf, sodass Eric Limpert ins Sprintduell geschickt werden konnte. Tobias Kunze ging ihm entschlossen entgehen und prallte unglücklich mit Limpert zusammen. Schmerzverzerrt merkte Kunze sofort, dass etwas Schlimmes mit seinem Knie passiert sein muss (36.). Der sofortigen Auswechslung folgte in der Halbzeit die Überführung mit dem Rettungswagen ins Bad Salzunger Klinikum. Hut, wir denken an dich und drücken die Daumen für eine schnelle, unkomplizierte Genesung! Durch den Schock und den folglichen Änderungen innerhalb des bis dahin perfekt funktionierenden Teams kam ein kurzzeitiger Bruch ins Spiel, den die Gastgeber bis zur Pause aber nicht zu nutzen wusste.
Die taktischen Umstellungen wirkten allerdings auch nach dem Wiederanpfiff ein klenig wenig nach. Panagiotis Morkos ersetzte den ebenfalls verletzten Sören Pippoleit zwischen den Pfosten und hatte direkt alle Hände voll zu tun. Tiefenort versuchte mit dem Rückenwind des Führungstores den Sack enger zu schnüren. Vor allem in den ersten 20 Minuten zeigte der FSV ein ganz anderes Gesicht als noch in der ersten Halbzeit. Aus Eckardtshäuser Sicht gingen nun mehr Bälle und Laufduelle verloren, die immer mal wieder in gefährlichen Flanken endeten. Paul Römhild vergab dabei die dickste Chance, welche Morkos mit einer Monsterreaktion aus sieben Metern über die Latte lenkte (50.). Anschließend verpasste es Kali Werra jedoch, seine Konter konsequent auszuspielen und ließ die Geißrainer in dem immer hektischer werdenden Spiel zurückkommen. Schiedsrichter Tony Leithardt hatte große Mühe, den Überblick zu behalten, da es zeitweise an mehreren Orten gleichzeitig zu (verbalen) Auseinandersetzungen kam. Insbesondere die Beurteilung von Einwürfen und Abseitsstellungen sorgte hier und da für Unmut. Der an diesem Tag körperbetonten, aber keineswegs unfairen Zweikampfführung des SV 49 begegnete der FSV mit ständigem Reklamieren. Das Ausgleichstor wollte trotzdem nicht gelingen. Marcel Knauers schöner Kopfball segelte nur Zentimeter über die Latte, ehe Mengis' Kopfball auf der Linie geklärt wurde (60./63.). Wenig später umkurvte Seiler den herausgelaufenen Keeper Matthä, brachte den Ball aus 20 Metern aber nicht über die Linie, da ein Tiefenorter kurz vor davor klärte. Eckardtshausen war zurück im Spiel, dribbelte sich aber etwas zu häufig in der gegnerischen Abwehrreihe fest. Dominik Kaßner wurde dabei kurz vor dem Sechzehner zu Fall gebracht und holte immerhin einen Freistoß heraus. Tommy Mengis und Benjamin Zirpel standen für die Ausführung bereit. Beide liefen an, doch nur Mengis schoss die Kugel und streichelte sie flach und überlegt mit dem linken Fuß in die linke Ecke des Tores (1:1/75.). Der verdiente Ausgleichstreffer mobilisierte die letzten Körner aller Geißrainer. Der heute wieder einmal unermüdliche Bastian Scheu chippte den Ball mit links zur Strafraumlinie, wo ihm Arthur Seiler bei der Annahme leicht versprang. Eher unfreiwillig leitete er damit auf Tommy Mengis weiter, der halbrechts vor dem Gehäuse ins Dribbling ging, sich den Ball zweimal zurechtlegte und ihn mit dem schwachen rechten Fuß unwiderstehlich in die lange Ecke hineintrudeln ließ (2:1/76.). Das Kaffeetälchen erstummte; es war ein Doppelschlag, wie er im Buche steht. Nun galt es, den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen und auf Konter zu lauern. Mit Arne Kirsch und Daniel Hering wurden zudem noch einmal frische Kräfte hereingebracht. Tiefenort mühte sich in Sachen Torgefahr, kam aber kaum über den Strafraum hinaus. Das lag vor allem an der leidenschaftlichen Eckardtshäuser Abwehrarbeit. Viel mehr beschäftigen sich die Hausherren mit Diskussionen über jegliche Entscheidung des Unparteiischen. Es schien, als stünden sie sich damit selbst im Wege. Einmal mussten alle Geißrainer trotzdem die Luft anhalten, da Sebastian Schließmann in der Nachspielzeit zum letzten Freistoß des Spieles antrat. Niemand wollte ein Dèja-Vu zum Diedorf-Spiel, doch diesmal schmiss sich die Mauer in den Schuss und besiegelte damit drei Punkte im Kaffeetälchen.
Es war ein Erfolg der Mannschaft und Tommy Mengis' individueller Klasse vor dem Tor. Zugleich war es ein Geschenk für die verletzten Tobias Kunze und Sören Pippoleit, bei dem jeder einzelne Geißrainer sein Teil dazu beitrug. Mit 17 Punkten aus 14 Spielen und dem nunmehr Auswärtssieg beim letzten Auftritt des Kalenderjahres können die Männer nun etwas entspannter in die Winterpause gehen. Das extrem enge Rennen in der diesjährigen Kreisligastaffel lässt kaum Luft nach oben und unten. Gerade einmal fünf Punkte liegen zwischen dem vierten und elften Tabellenplatz. Festzuhalten bleibt allerdings, dass die Geißrainer in den letzten fünf Ligaspielen ungeschlagen blieben und sich trotz ärgerlicher Punktverluste Mut für die Rückrunde zusprechen können. Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt, den wir mit dem geplanten Rückrundenauftakt Ende Februar 2024 entschlossen beherzen wollen!
(Arthur Seiler)
Sören Pippoleit (Panagiotis Morkos 46.min), Tobias Kunze (Dennis Herbst 36.min), Johannes Huhn, Dominik Kaßner (Arne Kirsch 86.min), Jan Morgenweck, Benjamin Zirpel, Bastian Scheu, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Tommy Mengis, Marcel Knauer (Daniel Hering 89.min)
Karten:
Gelb – Marcel Knauer
Gelb – Tommy Mengis
Gelb – Dennis Herbst
SG Tiefenort – 3mal Gelb
Schiedsrichter:
Tony Leithardt