1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Zweimalige Führung aus der Hand gegeben: Ärgerliche Pleite gegen Bremen/Rhön

SV 49 Eckardtshausen – SG Bremen/Rhön 3:5 (2:1)

Tore:

1:0 Anton Seiler (6.min)

1:1 Andreas Schuchert (38.min)

2:1 Arne Kirsch HE (41.min)

2:2 Marius Kling FE (58.min)

2:3 Ricardo Winter (67.min)

2:4 Andreas Schuchert (84.min)

3:4 Benjamin Zirpel (86.min)

3:5 Patrick Wassermann (87.min)

Leistungsabfall bringt Bremen zurück ins Spiel

Wochenende für Wochenende zaubert der Himmel warmes Sonnenwetter auf die Sportplätze der Region und verwöhnt die Zuschauer weit und breit mit besten Voraussetzungen für ein ansehnliches Fußballspiel. Ähnlich ansehnlich verlief der Saisonstart unserer Jungs vom Geißrain: Stattliche acht Punkte ergatterte der SV 49 in den ersten fünf Saisonspielen, davon sieben Zähler gegen drei Mannschaften, die aktuell auf den ersten ersten vier Tabellenplätzen rangieren. Der knappen 0:1-Heimniederlage gegen Ligaprimus Leimbach folgte die deutliche Klatsche in Bad Salzungen (2:6) und nunmehr eine mehr als vermeidbare Pleite gegen Bremen/Rhön.

Trotz personeller Sorgen startete Knauers Elf hochkonzentriert und motiviert in das Aufeinanderfreffen gegen die seit drei Spielen punktlosen Bremer. Marc Adelmann gab im Angriff nach fast fünf Jahren sein Startelfcomeback und Jan Morgenweck vertrat den seit drei Tagen stolzen Papa Tobias Kunze in der Innenverteidigung. An dieser Stelle unsere allerliebsten Glückwünsche an die junge, kleine Familie! Die Hausherren wussten im Zentrum sehr viel mit ihrer Raumfreiheit anzufangen und setzten abgewehrte Angriffe über Christoph Senf und Arne Kirsch effektiv um. Die ersten Abschlüsse strichen noch am Bremer Gehäuse vorbei, doch nach Arthur Seilers Steckpass auf seinen Bruder Anton und dessen kaltschnäuzigen Schuss mit links war SGB-Keeper Tizian Roth chancenlos (1:0/6.). Es schien alles zugunsten der Eckardtshäuser zu laufen. Bremen/Rhön tat sich vor allem defensiv unfassbar schwer in der Befreiung, weil Marc Adelmann, Benjamin Zirpel und Anton Seiler die Wege zuliefen. Beinahe wäre nach einem Rückpass auf Tizian Roth das nächste Tor, hätte Bremens Keeper nicht geradeso mit dem Fuß zur Ecke geklärt. Johannes Huhn hielt mit enger Zweikampfführung gegen Wirbelwind Andreas Schuchert stand. Er gab ihm kaum Freiraum für Antritte und störte rechtzeitig bei der Ballannahme. Schließlich hatte auch Benjamin Zirpel die Gelegenheit zum zweiten Treffer, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an Roth (30.). So blieb es beim bis dahin schmeichelhaft knappen Vorsprung, der die Gäste alle Chancen wahrte. Immer wieder wurden die Bremer mit ihrem schnellen Antritt kurz vor dem Sechzehner gefoult, doch keiner der Freistöße verlief ernsthaft gefährlich. Als Dominik Kaßner seinen Gegenspieler innerhalb des Strafraums unglücklich zu Fall brachte, entschied sich Lutz Specht ohne zu zögern für Strafstoß. Torjäger Andreas „Limbo“ Schuchert legte sich den Ball zurecht und scheiterte mit einem unplatziert mittigen Schuss am stark parierenden Sören Pippoleit; doch die Kugel sprang genau auf seinen Fuß zurück und ließ Schuchert im Nachschuss den Ausgleich erzielen (1:1/38.). Eckardtshausen blieb offensiv engagiert und überzeugte mit gelungenem Zusammenspiel, Mut zu Doppelpässen und Selbstvertrauen im Abschluss. Schließlich belohnten sie sich mit einem selbsterwirkten Handelfmeter. Marius Kling sprang der Ball unfreiwillig, aber unübersehbar an den ausgestreckten Arm. Arne Kirsch trat selbstbewusst zum Elfmeterpunkt und zirkelte den Ball rechtsseitig unter die Latte – ein toller Strafstoß (2:1/41.)! Mit etwas Glück wäre dem SV 49 sogar ein weiterer Treffer gelungen, doch hatten die Jungs bei Patrick Wassermanns Querpass auf den einschießenden Schuchert auch Glück, dass Lutz Specht die Abseitsstellung erkannte (40.).

Mit Blick in Richtung tiefstehender Sonne ging es für die Geißrainer schwungvoll in den zweiten Durchgang. Bremen hatte sich taktisch neu sortiert und zog die Außenbahnen deutlich mehr in die Mitte, um Platz für die wendige Angriffsreihe zu machen und das zugunsten des SV 49 löchrige Zentrum zu verengen. Mit bissigem Zweikampfverhalten hielt Eckardtshausen dagegen, trat aber bei weitem nicht mehr so ideenreich und selbstbewusst auf wie noch zuvor. Das spielte Bremen in die Karten, die sich mit Schucherts Großchance von halbrechts neues Selbstvertrauen erspielte (50.). Auf der Gegenseite scheiterte der freistehende Adelmann etwas in Rückenlage an Roth (57.). Momente später traf Johannes Huhn Andreas Schuchert beim Antritt an der Ferse. Ein Pfiff, eine Entscheidung: der dritte Elfmeter des Tages. Diesmal nahm sich Kapitän Marius Kling der Sache an und verwandelte sicher in die linke Ecke (2:2/58.). Das Spiel wurde von Minute zu Minute hektischer. Keine Mannschaft wollte unnötig den Ball verlieren und den Gegner damit stärken. Nicklichkeiten und permanent gelbwürdige Foulspiele durchzogen das Geschehen. Lutz Specht hatte alle Hände voll zu tun und zückte allein in der zweiten Halbzeit sechsmal den gelben Karton. Immer wieder versuchte es Bremen auf die gleiche Weise, um mit langen Bällen auf Schuchert Torgefahr zu erzeugen. Etwas aus dem Nichts rutschte ein Ball zum am langen Pfosten lauernden Ricardo Winter durch, der die Gäste von halblinks erstmals in Führung brachte (2:3/67.). Mit konsequentem Anknüpfen an die erste Halbzeit hätte niemand einen schnellen Ausgleich in Frage gestellt, doch das Eckardtshäuser Spiel wirkte mittlerweile total verkrampft und stockend. Einerseits wurde die Kugel vom ballführenden Spieler oftmals viel zu lange gehalten. Andererseits wurden Anspielstationen gar nicht erst angeboten. Es ergaben sich zwar einige gute Schüsse aus der zwiten Reihe, die Roth aber problemlos abwehren konnte. Bremen lauerte auf lange Bälle und nutzte die Freiräume der nun offenstehenderen Defensive eiskalt aus. So war es wieder Andreas Schuchert, der den Ball allein auf weiter Flur über den herausstürmenden Pippoleit ins Netz hob (2:4/84.). Diesmal folgte prompt die richtige Antwort, welche Benjamin Zirpel mit seiner wunderbaren Direktabnahme nach Kaßners Eckball gab (3:4/86.). Die Freude hielt allerdings nur von kurzer Dauer: Als hätten sich die Geißrainer trotz des tollen Starts nicht schon blauäugig genug verhalten, ließen sie Patrick Wassermann bei Bremens direktem Wiederanstoß und einem einfachen Pass völlig alleine durchmarschieren und per Lupfer die Entscheidung bringen (3:5/87.). Niemand konnte den Eckardtshäusern sichtliche Bemühungen abschreiben, was sich am Ende aber als umsonst herausstellte.

Es bleibt festzuhalten, dass die Niederlage in ihrer Entstehung mehr als vermeidbar gewesen ist. Zwei Foulelfmeter brachten zu psychologisch ungünstigen Zeitpunkten die Gäste zurück ins Spiel, das mit konsequenterem Ausspielen der Chancen aber schon frühzeitig entschieden hätte sein müssen. Fußball ist und bleib ein Kopfsport, was sich nach Bremens Comeback in der zweiten Hälfte leider offenbarte. Kopfsport bedeutet aber auch, dass beim Auswärtsspiel in Behringen in schon zwei Tagen alles auf Null gestellt werden kann. Anpfiff im Bärlauchparkstadion ist am Feiertagsdienstag, den 03. Oktober 2023, um 14 Uhr – lasst es uns zeigen!

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Sören Pippoleit, Jan Morgenweck, Dominik Kaßner, Johannes Huhn, Christoph Senf, Arne Kirsch, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Anton Seiler, Marc Adelmann (Marcel Knauer 60.min)

Karten:

Gelb – Johannes Huhn

Gelb – Arne Kirsch

Bremen/Rhön – 5mal Gelb

Schiedsrichter:

Lutz Specht