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SV 49 Eckardtshausen e.V.

1.Männer : Spielbericht (2023/2024)

Kreisliga Westthüringen Staffel 2
8. Spieltag - 24.09.2023 15:00 Uhr
Wacker Bad Salzungen II   SV 49 Eckardtshausen
Wacker Bad Salzungen II 6 : 2 SV 49 Eckardtshausen
(3 : 1)

Spielstatistik

Tore

Bastian Scheu, Marc-Kevin Kaßner

Assists

Toni Berndt, Benjamin Zirpel

Gelbe Karten

Jan Morgenweck, Arne Kirsch

Zuschauer

70

Torfolge

1:0 (6')Wacker Bad Salzungen II per Elfmeter
2:0 (26')Wacker Bad Salzungen II
3:0 (27')Wacker Bad Salzungen II
3:1 (33')Bastian Scheu (Toni Berndt)
3:2 (52')Marc-Kevin Kaßner (Benjamin Zirpel)
4:2 (72')Wacker Bad Salzungen II
5:2 (88')Wacker Bad Salzungen II
6:2 (90+3')Wacker Bad Salzungen II per Elfmeter

Nichts zu holen in der Kreisstadt: Wacker II gewinnt mit Offensivfeuerwerk

SV Wacker 04 Bad Salzungen II – SV 49 Eckardtshausen 6:2 (3:1)

 

Tore:

1:0 Robin Müller FE (6.min)

2:0 Denis Strom (26.min)

3:0 Roman Luther (27.min)

3:1 Bastian Scheu (33.min)

3:2 Marc-Kevin Kaßner (52.min)

4:2 Roman Luther (72.min)

5:2 Viet David Tran Kha (88.min)

6:2 Leonard Schmidt FE (90.+3.min)

 

Kunstrasen kommt Geißrainern nicht gelegen

 

Es war ein besonderes Flair, das über die Sportanlage oberhalb des Werra-Energie-Stadions fegte. Aus einer großen, einsam stehenden Lautsprecherbox dröhnte tiefbassige Hip-Hop-Musik und untermalte vor Spielbeginn die Aussicht auf Thüringer Wald, Vorderrhön und Bad Salzunger Plattenbaugebiet. Der Kunstrasenplatz des SV Wacker 04 ist ein spezieller Ort, nicht nur wegen seiner spielerischen Beschaffenheit. Wer während des Aufwärmens richtig zählte, der sah sich 16 Bad Salzunger mit gerade einmal 12 Eckardtshäuser Kickern gegenüberstehen. Die Geißrainer Notelf gab her, dass Keeper Panagiotis Morkos sogar im Spielertrikot auf der Bank Platz nehmen musste und Coach Marcel Knauer von Beginn an im Sturmzentrum auflief. Kurios: Zum zweiten Mal in Folge leitete Sportsfreund Jonas Scheffel die Kreisligapartie unseres SV 49.

 

Scheffels Anpfiff gab direkt nur eine Richtung voraus, in die dynamischer Fußball gespielt wurde. Es waren die Hausherren, welche mit hoher Ballsicherheit und schnellem Tempospiel der Geißrain-Elf das Leben schwer machte. Bis zur fünften Minute schienen sich die Teams neutralisieren zu wollen, doch mit dem ersten Bad Salzunger Eindringen in den Strafraum brachte Toni Berndt seinen auflaufenden Gegenspieler zu Fall und ließ damit den berechtigten Strafstoßpfiff folgen. Robin Müller zögerte nicht lange und brachte seine Mannschaft mit einem halbrechten Flachschuss frühzeitig in Führung (0:1/6.). Die Geißrainer waren fortan etwas von der Rolle, brauchten einige Minuten, um wieder Sicherheit ins Spiel zu bekommen. Offensiv war auf Höhe des Strafraumes allerdings meistens Schluss. Gefährlich wurde es immer dann, wenn die Heimelf im Zentrum attackierte. Die wendigen Cyrille Koko und Denis Strom wussten sich immer wieder mit Doppelpässen vorzuarbeiten und machten damit die Wege für Hussein Abbas und Roman Luther frei. Mehrfach rettete Sören Pippoleit in letzter Sekunde, doch bei Denis Stroms Schuss aus fünf Metern im Anschluss eines erneuten Doppelpasses war er chancenlos (0:2/26.). Nur eine Minute später reichte Bilal Abu-Sbaihs weiter Pass aus der eigenen Hälfte heraus, um Roman Luther auf die Reise zu schicken, der vor Pippoleit die Ruhe behielt und ins lange Eck vollstreckte (0:3/27.). Bad Salzungen schien auf dem schnellläufigen Untergrund zu 100 Prozent eingespielt zu sein, während der SVE dem eigenen Spiel nur hinterherlief und eine ganze halbe Stunde brauchte, um überhaupt Sicherheit in die Ballkontrolle zu bekommen; Wacker II nutzte die Unsicherheiten durch das frühe Pressing gnadenlos aus. Doch es ergab sich ein unerwarteter Wendepunkt. Xuan Quang Dinh, welcher in der neunten Spielminute wegen Ballblockens beim Freistoß die gelbe Karte sah, brachte Bastian Scheu kurz vor dem Sechzehner durch Schieben zu Fall und wurde mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen (28.). In Überzahl wachte Eckardtshausen auf, hatte direkt eine große Chance durch Marcel Knauers Außenristschuss, den Luca Schönwetter sehenswert parierte. Nach der anschließenden Ecke zeichnete sich Schönwetter noch einmal aus und parierte Scheus Flugkopfball (32.). Bastian Scheu fühlte sich von seiner vergebenen Chance offensichtlich angesport, sprang bei Toni Berndts Freistoßflanke höher als alle Wacker-Spieler und köpfte die Kugel maßgenau in den rechten Winkel (1:3/33.). Die Hausherren hatte alle Hände voll zu tun, sich neu zu sortieren, waren im Angriffsspiel aber weiterhin torgefährlich unterwegs. Eine Verunsicherung durch die Unterzahl war zu sehen, konnte vom SVE bis zur Pause aber weder bei Bastian Scheus Fallrückzieher und Marc-Kevin Kaßners Flachschuss noch von Arthur Seilers Direktabnahme bestraft werden.

 

Allen Geißrainern war klar, dass die ersten 30 Minuten fiel zu wenig waren, um in der Kreisstadt ein Wörtchen mitreden zu können. Die Minuten in Überzahl gaben aber Mut, um nach dem Wiederanpfiff abermals Angriff zu nehmen. Es wurde zunehmend hektischer auf beiden Seiten. Aussichtsreiche Spielsituationen wurden häufig wegen Abseitsstellungen zurückgepfiffen. Bad Salzungens Coach Philipp Mikuletz hatte Glück, dass nicht er wegen unaufhörlichen Forderungen die gelbe Karte zu sehen bekam. Als Benjamin Zirpel bei einem Freistoß das Spiel schnell machte und Marc-Kevin Kaßner bediente, traf dieser mit einem leicht abgefälschten Schuss über Schönwetter hinweg zum ermutigenden Anschluss ins Tor (2:3/52.). Eine knappe Viertelstunde blieb Eckardtshausen am Ball und stand defensiv sicherer als noch in der ersten Hälfte, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Immer wieder verzettelten sich Knauers Jungs in der Hintermannschaft des SV Wacker oder brauchten zu lange, um den besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen. Die Heimelf gab auch in Unterzahl offensiv Vollgas und schnupperte nach Denis Stroms nächster Großchance alleinstehend vor Pippoleit Morgenluft. Nach Ballverlusten gab es für Bad Salzungen kein Halten und die Kugel wurde direkt nach vorne gespielt, wo sie permanent in Überzahl agierten – angesichts der eigentlichen Unterzahl ein Knackpunkt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Gegentreffer fallen würde und so war es am Ende Roman Luther, der mit seinem verzögerten Schuss aus zentraler Position den Zwei-Tore-Abstand wiederherstellte (2:4/72.). Geblockte Bälle schienen aus Sicht des SV 49 geklärt zu sein, gerieten aber immer wieder in die Füße der Heimelf. Mit tollen Reflexen, vor allem bei zwei verdeckten Flachschüssen, hielt Sören Pippoleit seine Mannschaft zumindest noch im Spiel. Zirpel und Knauer ließen auf der Gegenseite aber zwei gute Chancen aus. Doch spätestens, als David Tran Kha am lädierten Toni Berndt vorbeizog und die Kugel zum 2:5 ins Tor spitzelte, waren die letzten Hoffnungen verstrichen (88.). Das sechste Gegentor lag förmlich in der Luft und wurde von Jan Morgenweck in der Nachspielzeit durch ein klares Trikotziehen verhindert. Jonas Scheffel entschied sich mit Fingerspitzengefühl glücklicherweise für die gelbe Karte, anstatt den an dieser Stelle wohl berechtigten roten Karton zu zeigen. Inmitten der aufflammenden Bad Salzunger Diskussionen nahm sich Leonard Schmidt ein Herz und zirkelte den Ball zum zeitlgleichen Abpfiff in die linke Torecke (2:6/90.+3). Es war der Schlusspunkt eines von Beginn an misslungenen Eckardtshäuser Auftrittes. Nach der gelb-roten Karte zeigten die Jungs zwar, was Wille und Motivation über zirka 30 Minuten bewirken können, mussten sich an diesem Tag jedoch den deutlich eingespielteren und torhungrigeren Gastgebern hochverdient geschlagen geben.

 

Beschämend bleibt der Auftritt einiger Bad Salzunger Heimfans, die es sich nach dem Abpfiff nicht nehmen ließen, Eckardtshäuser Kicker auf widerlichster Art zu diskriminieren anstatt sich über die eigenen drei Punkte zu freuen. Es machte den Anschein, als müssten bei den hier angesprochenen Personen eher pseudo-männliche Triebe kompensiert werden als am Sonntagnachmittag ein Fußballspiel zu genießen. Dies sind keine Scharmützel mehr, die mit „Emotionen“ oder „das gehört zur Kreisliga dazu“ rechtfertigt werden können, insbesondere im Beisein lächelnder Bad Salzunger Jungspieler und sogar eigener Kinder der in diesem Fall betreffenden Zuschauer. Solltet ihr jemals diese Zeilen lesen, denkt herzlich gerne etwas „weitstirniger“ über den großen Zusammenhang und euch selbst im gesellschaftlichen System nach – über Respekt, Vorbildfunktion und vielleicht ja sogar über euch selbst. Die drei Punkte will euch sowieso keiner nehmen. Für die Geißrainer heißt es nun, sich an den guten Saisonauftakt zurückzubesinnen und kommenden Sonntag gegen die SG Bremen/Rhön wirklich alles zu geben. Andernfalls sind die Abstiegsränge wieder näher als gewollt.

 

(Arthur Seiler)

 

Aufstellung:

Sören Pippoleit, Tobias Kunze, Dominik Kaßner, Toni Berndt, Jan Morgenweck, Bastian Scheu, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Arne Kirsch, Marcel Knauer

 

Karten:

Gelb – Arne Kirsch

Gelb – Jan Morgenweck

Wacker Bad Salzungen II – 2mal Gelb, 1mal Gelb-Rot

 

Schiedsrichter:

Jonas Scheffel


Fotos vom Spiel