1.Männer : Spielbericht (2023/2024)
2. Spieltag - 20.08.2023 15:00 Uhr
SG Marksuhler SV | SV 49 Eckardtshausen | |||
0 | : | 1 | ||
(0 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Benjamin ZirpelAssists
Bastian ScheuGelbe Karten
Toni Berndt, Arne Kirsch, Dennis HerbstZuschauer
150Torfolge
0:1 (67') | Benjamin Zirpel (Bastian Scheu) |
Derbysieger!: Eckardtshausen gelingt Coup beim Kreisoberliga-Absteiger!
SG Marksuhler SV – SV 49 Eckardtshausen 0:1 (0:0)
Tore:
0:1 Benjamin Zirpel (67.min)
Mit blau-gelbem Herzblut zum ersten Sieg nach über zehn Jahren
Was die Eckardtshäuser in der vergangenen Saison durch eine punktereiche Rückrunde noch gerade so abwenden konnten, gelang dem Ortsnachbarn der SG Marksuhl/Förtha nicht: Trotz zahlreicher überzeugender Siege in der Hinrunde 2022 entschied ein 1:1-Remis gegen Hötzelsroda am letzten Spietag das Rennen um den Klassenverhalt mit zwei Punkten gegen die Spielgemeinschaft. Auch, wenn wohl die allermeisten Geißrainer die Daumen für den ewigen Ortsrivalen drückten, so waren die wenigsten traurig darüber, dass es nach über vier Jahren mit Ausnahme zwei zwischenzeitlich stattgefundener Freundschaftsspiele endlich wieder zur Austragung des Derbys im Ligabetrieb kommen würde. Die Zuschauer sollten gar nicht lange darauf warten, denn schon am zweiten Spieltag stieg bei über 30°C in Förtha der heiße Tanz. Beide Kontrahenten starteten mit vielen Siegen in der Vorbereitung und jeweils einem Unentschieden zum Saisonstart ins neue Fußballjahr. In Anbetracht der Situation als Kreisoberliga-Absteiger und eine Vielzahl Marksuhler Derbysiege über die vergangenen Jahre hinweg ging die Favoritrolle klar an die Heimelf von Marc Steppan.
Knapp 150 Zuschauer sahen am Bergmannsweg die Entwicklung eines klassichen Kampfspieles. Die ersten zehn Minuten vergingen mit etlichen Kopfballduellen und Zweikämpfen im Mittelfeld. Keines der Teams wollte unnötige Ballverluste riskieren. Beide beschränkten sich zunächst auf sichere Zuspiele über die Defensivachse. Marksuhl versuchte dabei immer wieder ihre pfeilschnellen Offensivspieler einzusetzen und ausgehend von den körperstarken Karl Wittich und Michel Hotzel Bälle zu verteilen. Durch engste Zweikampfarbeit verhinderten Tobias Kunze, Jan Morgenweck, Toni Berndt und Johannes Huhn aber von Beginn an die Entfaltung der gegnerischen Offensivstrahlkraft. Marco May behielt als letzter Mann stets die Übersicht und hielt vor Sören Pippoleit zunächst einmal den Strafraum sauber. Kurzum zeigte sich Marcel Knauers Elf ebenbürtig und ging im Angriffsspiel nach einer knappen Viertelstunde immer mutiger zu Werke. Marc-Kevin Kaßner marschierte über 35 Meter die Außenlinie entlang und verpasste mit seiner Außenristflanke den einlaufenden Bastian Forejt nur um Zentimeter (16.). Als wenige Momente später Marksuhls Martin Arnold frei aufs Tor marschierte und seinen Treffer schon vor sich sah, setzte Jan Morgenweck „Grätsche des Jahres“ an und blockte den Ball im allerletzten Moment mit einem Scherensprung (18.). „Das war so viel wert wie ein Tor“, schallte es unter mutmachenden Kampfschreien in Richtung des SVE-Kapitäns. Es war der positive Triggerpunkt einer noch intensiver aufspielenden Geißrain-Elf, die sich nach 25 Minuten beinahe für ihre Bemühungen belohnte; Kaßners Treffer wurde allerdings wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Getragen von gewonnenen Zweikämpfen, versuchten beide Teams ihr Angriffsspiel zu beflügeln. Ein weiterer, perfekt gespielter Diagonalball von Christoph Senf erlief sich der schnelle Bastian Forejt und chippte ihn über Schlussmann Julian Walter hinweg ans rechte Außennetz (35.). Die Hausherren waren indes zunehmend unzufrieden mit ihrer Spielkreativität und konnten bis zur Halbzeit nur noch Halbchancen aus der Distanz kreieren.
Kurz nach der Pause brachte die Heimmannschaft mit Paul Ullrichs Einwechslung frischen Wind ins Spiel und sichtliche Zuordnungsprobleme in die Eckardtshäuser Deckung. Binnen kürzester Zeit drang der spritzige Ullrich dreimal über Rechtsaußen zur Grundlinie, erreichte aber im Strafraum keinen Abnehmer (50./53.). Als sich die Geißrainer neu positioniert hatten, kam nicht nur die Sicherheit zurück ins Spiel, sondern wieder der Offensivfußball in Gang. Aus einem hohen Ball ergab sich schlagartig die Riesenchance für Arthur Seiler zur Führung. Seiler marschierte knapp 20 Meter frei auf Julian Walter zu, zögerte aber einen Moment zu lange mit seinem Torabschluss und scheiterte am stark parierenden Keeper (60.). Trotzdem sollte den Geißrainern knapp sieben Minuten später das euphorische Tormomentum vorbehalten bleiben. Einen hinter der Mittelllinie ausgeführten Freistoß verlängerte Bastian Forejt mit der Hacke, von wo aus der Ball leicht abgefälscht von Fabian Richter über die Abwehrkette hinweg direkt vor Benjamin Zirpels Füßen landete. Von halblinks zögerte Zirpel nicht lange und streichelte die Kugel mit der Innenseite in die lange Torecke (1:0/67.). Alle Dämme brachen, sowohl auf dem Platz als auch bei den vielen herübergereisten Eckardtshäusern! Es war der ersehnte Führungstreffer, den sich der SV 49 zu diesem Zeitpunkt selbst erarbeitet und verdient hatte. Marksuhl/Förtha reagierte mit wütenden Angriffsversuchen und riskierte hinten mehr Räume als zuvor. Mit Foulspielen verhinderten sie bei einigen aussichtsreichen Eckardtshäuser Angriffen im letzten Moment den freien Durchmarsch und bewahrten sich damit die Chance auf den Ausgleichstreffer. So wandelte sich mit dem Laufe der Zeit das Blatt der offensiven Spielgestaltung und die Heimelf übernahm das Kommando der letzten 20 Minuten. Kaum ein Marksuhler war mehr in der eigenen Hälfte zu sehen, um die Derbyniederlage auf eigenem Platz zu verhindern, doch die Geißrainer stellten sich dem Ganzen leidenschaftlich entgegen. Schon vor dem Strafraum verhinderten sie Querpässe und Flanken auf die hochgewachsenen, aufgerückten Kopfballspieler. Dennoch resultierte diese Abwehrverhalten in etlichen gefährlichen Freistoß- und Eckballsituationen zugunsten der SG. Als Sören Pippoleit einen hart getretenen Freistoß aus 20 Meter nach vorne abwehrte, setzte Marksuhls Kapitän Ricardo Weber sofort nach und schien den sicheren Ausgleich auf dem Fuß zu haben. Weber beförderte das Leder aber aus fünf Meter in das dahinter aufgestellte Fangnetz (75.). Die zweite Großchance besaß Marc Morgenweck, dessen missglückter Flankenversuch am Querbalken landete (84.). Alle weiteren Angriffsbemühungen klärten die Geißrainer aus der Gefahrenzone und beendeten sie mit beherzten Zweikampfaktionen. Hier und da kam es zu mehr oder weniger harten Foulspielen, die auf beiden Seiten mit berechtigten gelben Karten bestraft wurden. Tony Leithardt bewies zu jeder Zeit das richtige Fingerspitzengefühl und leitete das Derby trotz aufkommender Emotionen sehr souverän.
Bei aller Euphorie und angeordneter Trinkpausen schien der Schlusspfiff immer weiter in die Ferne zurück, ertönte aber um 17.02 Uhr durch das Eltetal. Der erste Derbysieg seit dem 08. Mai 2013 und somit weit über zehn Jahren war tatsächlich Realität! Getragen von den Zuschauern und zwei von Pepe Illert eigenhändig gestalteten Zaunfahnen – wovon eine den in der Tat weitsichtigen Schriftlaut „Derbysieger“ und die andere in blau-gelben Vereinsfarben „Geißrainer“ zeigt – feierten die Jungs ihren verdienten Erfolg und ließen die etwas verdutzten Heimfans mit ihren Siegesrufen erstarren. Es war ein hoch umkämpftes Spiel, in dem die Geißrainer die entscheidenden Impulse setzten und einer etwas statischen Marksuhler Mannschaft den Zahn zog. Mit einer ähnlichen Ausrichtung können am kommenden Sonntag, 27. August 2023, drei Punkte gegen die SG SV Eintracht Ifta II am Geißrain behalten werden. Zu erwähnen bleibt, dass sich der SV 49 mit Dennis Herbst nun offiziell über ein weiteres neues Gesicht in den eigenen Reihen freuen kann. Herbst spielte zuletzt für die SG FSV Kali Werra Tiefenort und stellte seine Stärken schon beim Blitzturnier in Ütteroda unter Beweis.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Sören Pippoleit, Marco May, Toni Berndt, Johannes Huhn (Antonio Woye 62.min), Jan Morgenweck, Tobias Kunze, Christoph Senf, Arthur Seiler, Bastian Forejt, Benjamin Zirpel (Arne Kirsch 69.min), Marc-Kevin Kaßner (Dennis Herbst 75.min)
Karten:
Gelb – Toni Berndt
Gelb – Arne Kirsch
Gelb – Dennis Herbst
SG Marksuhl/Förtha – 2mal Gelb
Schiedsrichter:
Tony Leithardt
Ein wieder immer großes Dankeschön an Lukas Huhn fürs Knipsen der Bilder trotz all der Aufregung dieses Spieles! Wer weitere tolle Bilder sehen möchte, fotografiert von Seiten der Heimmannschaft, der sollte diesem Link folgen!