1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Torflut bei Flutlicht: Männer beeindrucken mit 14 Toren gegen Ütteroda!

SG Ütteroda-Neukirchen – SV 49 Eckardtshausen 0:14 (0:5)

Starke Spielzüge, etliche Chancen, viele Tore

Als sich unserer SV 49 Eckardtshausen am 09. Februar 2020 zum letzten Mal mit dem Kreisklasse-Team der SG Ütteroda-Neukirchen gegenüberstand, ahnte niemand, was nur wenige Wochen danach geschehen würde. Der 6:4-Testspielsieg war das zu diesem Zeitpunkt letzte Spiel vor dem ersten Corona-Lockdown und leitete somit eine mehrmonatige Fußballpause auf dem Geißrain ein. Das Spiel, seit dem mittlerweile mehr als drei Jahre vergangen sind, wurde damals wie heute auf dem „Kunstrasenplatz Katzenaue“ ausgetragen und schloss sich einer mehr oder weniger verkorksten Hinrunde an – sowohl 2019 als auch in diesem Jahr. 2½ Monate sind seit dem letzten Auftritt in Völkershausen (0:3) vergangen. Das neue Jahr soll nun endlich die Kehrtwende bei den Jungs von Marcel Knauer bringen. Seit den Hallentrainingseinheiten der letzten Wochen war klar, dass auch die langzeitverletzten Kicker wieder im blau-gelben Boot sitzen. Niklas Gürnth, Toni Berndt und Tim Rudloff, die sich allesamt Anfang September schwere Verletzungen zuzogen, sind zurück im Team und hielten sichtlich neuen Schwung parat. Für einen Eckardtshäuser war die Partie gegen Ütteroda-Neukirchen besonders spannend: Daniel Hering – seit Sommer letzten Jahres ein Geißrainer – schnürte zuvor 13 Jahre die Schuhe für die im Volksmund bekannte „SG Ütt“ und traf nicht nur auf seine alten Kollegen, sondern auch in Vereinsjacke des heutigen Gegners zum Treffpunkt ein. Beim Duell 2020 schenkte er sogar noch dem SV 49 einen Treffer ein. Den neckischen Kommentaren seiner heutigen Gegenspieler sollte er später Taten folgen lassen...

Das Spiel begann zur ungewohnt späten Anstoßzeit um 17 Uhr, doch der einbrechenden Dunkelheit konnten frühzeitig die hellleuchtenen Fluchlichtmasten entgegenwirken. Schnell zeichnete sich ab, dass der SV 49 an diesem Tag die absolute Spielhoheit besitzen würde. Mit mutigem Passspiel und hoher Laufbereitschaft erarbeitete sich Marcel Knauers Elf frühzeitig Torchancen, kämpfte aber noch mit den nahezu „überperfekten“ Platzverhältnissen. Die Rolleigenschaften eines Balles unterscheiden auf dem Kunstrasen deutlich von denen eines Rasenplatzes. So war es am Ende mehr oder weniger ein Zufallsprodukt, dass Niklas Gürnths Flanke über Anton Seilers Schlappen bis zu Daniel Hering rutschte und dieser aus zehn Meter einschoss (1:0/9.). Es ging weiter nur auf das Tor von SGÜ-Keeper Micheal Pommer. Gleich zweimal verpasste Arthur Seiler die Chance, um zu erhöhen, doch blieb entweder Pommer im Eins-gegen-Eins der Sieger oder die Latte war im Weg (15./18.) und als Niklas Gürnth bereits zum Torjubel abdrehte, entschied Referee Schumacher auf Abseits (20.) Benjamin Zirpel machte es aus der Drehung etwas besser und vollendete in die lange Ecke (2:0/27.). Wenig später schickte Jan Morgenweck Hering auf die Reise, der Pommer mit einem Haken aussteigen ließ und aus spitzem Winkel einschob (3:0/31.). Zehn Minuten später traf der Ex-Ütterodaer zum bereits dritten Mal gegen seinen ehemaligen Mitspieler, indem er von der Strafraumgrenze schnörkellos die Pike nahm (4:0/41.). Nur wenige Momente nach dem Wiederanstoß leitete Arthur Seiler auf seinen Bruder Anton weiter, der das Laufduell gewann und platziert in die rechte Ecke schob (5:0/42.). Ütteroda-Neukirchen tat sich von Beginn an schwer, ein eigenes Spiel zu entwickeln und wurde durch das gallige Pressing permanent hinter der Mittellinie attackiert. Tobias Kunze, Christoph Senf, Toni Berndt, Jan Morgenweck und Tim Rudloff leisteten vorbildiche Abwehrarbeit, während Panagiotis Morkos einen eher ruhigen Arbeitstag verzeichnete.

Kurz nachdem Lars Schumacher zur zweiten Halbzeit auf dem mittlerweile bestens beleuchteten Kunstrasenplatz gebeten hatte, ließ er einen Elfmeterpfiff ertönen. Michael Pommer ging etwas zu Gestüm gegen Seiler zu Werke; Benjamin Zirpel verwandelte den Strafstoß halbhoch in die linke Torecke (6:0/51.). Es folgte minütlich der gleiche Spielablauf: Ütteroda entschied sich so gut wie nie für den langen Abschlag, sondern für einen langsamen Spielaufbau über Libero Lukas Schramm, welcher spätestens kurz hinter der Mittellinie abgefangen wurde und in einen blitzschnellen, oftmals toll ausgespielten Gegenangriff resultierte. So war es Gürnth, der über die rechte Außenbahn startete und Arthur Seiler bediente, dem wiederum ein Haken reichte, um mit links ins Tor zu schießen (7:0/54.). Es folgten die drei Minuten des Jan Morgenweck und seinen nie geahnten Fähigkeiten. Erst stieg der 1,95m-Mann bei einem Eckball und seiner zuvor wunderbaren Einlaufbewegung höher als alle Strafraumkicker und brachte  den Ball zum ersten Mal (!) in seiner Karriere per Kopf ins Tor (8:0/55.). Anschließend lauerte er nach einem vom Gegenspieler verlängerten Einwurf seines Bruders Toni Berndt am Strafraum, nahm die Kugel mit in den Fünfmeterraum und schweißte sie mit dem schwachen, rechten Fuß unter die Latte (9:0/58.). Schließlich blieb es Anton Seiler vorbehalten, das zweistellig Ergebnis auf dem Formular erleuchten zu lassen, als er nach Gürnths Steilpass in die lange Ecke vollstreckte (10:0/62.). Dass er auch vorbereiten kann, zeigte Anton Seiler acht Minuten später, denn seine scharfe Flanke erreichte Benjamin Zirpel am langen Pfosten, welcher erst noch an Pommer scheiterte, im zweiten Versuch die Kugel aber fast schon artistisch ins Tor chippte (11:0/70.). Jeder Spielminute dieses Sonntagabends war den Geißrainern abzunehmen, dass sie Lust hatten, Fußball zu spielen. Ersatzgeschwächte Ütterodaer bekamen dies deutlicher als erwartet zu spüren. Hier und da fühlte es sich wie ein Dèja-vu-Erlebnis an, waren es in der Hinrunde noch die Eckardtshäuser selbst, die beispielsweise mit 10 Mann in Leimbach (2:14), 9 Spielern in Wangenheim (1:9), aber auch in Vollbesetzung gegen Dermbach (1:8) unter die Räder gerieten. Ein vergleichbarer Knackpunkt war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Aaron Filler in 75. Minute, von wo an die Gäste nur noch zu zehnt mitmischten. Ob es beim Stand von 0:11 ein spielentscheidender Faktor war, sei allerdings dahingestellt. Michael Pommer sah somit weiterhin Angriff um Angriff auf sein Tor zurollen und musste sich noch drei weitere Male geschlagen geben. Arthur Seiler verwertete zunächst Toni Berndts Traumpass zum 12:0 (76.), ehe er nur zwei Minuten später in änlicher Weise von Arne Kirsch bedient wurde und zum 13:0 einschoss (78.). Panagiotis Morkos verhinderte kurz danach mit einer guten Rettungstat „aus dem Kalten“ den möglichen Ehrentreffer durch Paul Rudolph (80.). Doch Schluss war damit noch nicht: Ein Kreis schließt sich bekanntermaßen erst dann, wenn er das gleiche Ende findet wie er begann. Niemand Geringeres als Daniel Hering ließ sich nämlich fünf Minuten vor dem Spielende nicht die Chance nehmen, um die Kugel zum letzten Mal an diesem Abend im verwaisten Tor unterzubringen (14:0/85.).

Nach 90 Minuten steht nun also ein beachtliches, torreiches Vorbereitungsspiel zu Buche, mit dem in dieser Höhe wohl keiner gerechnet hätte. Mit dem 14:0 schossen die Jungs sogar ein Tor mehr als bei ihrem bisher höchsten Teststpielerfolg im August 2016 gegen Oberrohn (13:0). Doch so schwungvoll und motiviert die Geißrainer ihr Freundschaftsspiel gegen Ütteroda über die Bühne brachten, so schwer ist es zu diesem frühen Zeitpunkt im Kalenderjahr einzuordnen. Früchte werden erst geerntet, wenn in der Kreisliga ab dem 05. März 2023 (auswärts in Falken) Punkte gesammelt werden können. Die ersten Samen konnten nun aber eindrucksvoll gesäht werden und sollen möglichst schon am kommenden Sonntag, 19. Februar 2023, beim zweiten Vorbereitungsspiel in Möhra abermalig sprießen.

(Arthur Seiler)

Karten:

keine

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Tobias Kunze, Jan Morgenweck, Niklas Gürnth, Christoph Senf (u.a. 60.min Johannes Huhn), Toni Berndt (u.a. 35.min Arne Kirsch), Anton Seiler, Arthur Seiler, Benjamin Zirpel, Daniel Hering

Schiedsrichter:

Lars Schumacher