1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Trotz Eckardtshäuser Blitztor: Favorit Diedorf dreht die Partie am Geißrain!

SV 49 Eckardtshausen – SG FSV Diedorf/Rhön 1:2 (1:0)

Tore:

1:0 Arthur Seiler (1.min)

1:1 Franz Storch (53.min)

1:2 Philipp Ritz (63.min)

Taktische Umstellung bringt Gegner ins Spiel

Für einige Eckardtshäuser könnte sich das vergangene Wochenende fast schon komisch angefühlt haben: Nach zwei Doppelspieltagen in Folge, war in der Himmelfahrtswoche nur ein Männerspiel im Kalender eingetragen und sorgte damit für etwas Regeneration. Zwölf Punkte aus sechs Spiel in den letzten vier Wochen sind angesichts des miserablen Saisonauftaktes mehr als zufriedenstellend und demonstrieren den lang ersehnten Aufwärtstrend. Dennoch stellte sich vor dem Heimspiel gegen Diedorf/Rhön die Frage, ob nach dem verkorksten Auftritt in Tiefenort (0:5) die Luft bei Marcel Knauers Jungs raus sein könnte.

Die Gäste aus der Rhön konnten sich mit konsequent guten Leistungen den vierten Platz in der Abschlusstabelle so gut sichern. Anfang Mai erreichten sie darüber hinaus das Kreispokalviertelfinale und schieden dort erst gegen Ligakonkurrenten Eintracht Eisenach (0:3) aus dem Wettbewerb. Schon aus dem Hinspiel war den Geißrainern bekannt, dass Diedorf nicht nur über eine ausgeprägte Lauf- und Spielfreude verfügt, sondern als geschlossene Mannschaft einen bestens eingespielten Eindruck abgiebt. Die Anstoßwahl entschied Co-Kapitän Jan Morgenweck allerdings für sich und traf damit rückblickend eine sehr gute Entscheidung. Über zwei Stationen gelangte Morgenweck direkt an die Kugel, sah im Augenwinkel den über Links startenden Arthur Seiler und bediente ihn mit einem hohen Ball. Seiler nahm das Leder aus der Luft, ließ es einmal aufspringen und spitzelte es am herauseilenden Lorenz Papst vorbei ins Tor (1:0/1.). Die wenigsten Zuschauer trauten ihren Augen: Eine Führung der Hausherren nach nicht einmal 20 Sekunden! Etwas ungläubig spielte Diedorf somit beim Wiederanstoß seinem ersten Ballkontakt und wirkte sichtlich verunsichert. Im Anschluss eines Einwurfes tankte sich erneut Seiler bis zur Grundlinie, fand im leerstehenden Fünfmeterraum aber keinen Abnehmer (5.). Mit enger Manndeckung konnte Diedorf vor dem Eintrtitt in den Strafraum gestört werden, war auf diesen Wegen immer wieder über schnelle Konter verwundbar. Eine knappe Viertelstunde schien das Konzept aufzugehen und die Initiative voll und ganz beim SV 49 zu liegen, bis Tim Rudloffs Knieverletzung einen ärgerlichen Bruch ins Spiel brachte (16.). Benjamin Zirpel rückte ins defensive Mittelfeld und Arne Kirsch übernahm seine Aufgabe sehr gut, doch die taktischen Umstellungen kamen den Gästen sehr gelegen. Schlagartig bot sich im Mittelfeld riesiger Freiraum für den FSV. Innenverteidiger Sebastian Grob konnte mehrfach unattackiert tief in die Hälfte der Eckardtshäuser eindringen und von da aus seine Teamkollegen mit Chipbällen bedienen; Marco May & Co. waren aber auf der Hut. Panagiotis Morkos bewahrte mit zwei bärenstarken Paraden gegen Hannes Kümpels Freistöße aufs kurze Eck seine Jungs vor dem Ausgleich (17./35.). Philipp Ritz traf zudem die Latte (20.) und Christoph Hartmann verpasste alleinstehend vor Morkos seinen Treffer (30.). Die Knauer-Elf war sich bei nahezu jedem Diedorfer Angriff uneinig, wie die Mannverteilung aussehen sollte, da die Gäste unheimlich viel rotierten, liefen und Doppelpässe spielten. Allen voran Kapitän Ritz war in allen Bereichen des Platzes zu finden. Aus dem völligen Nichts spekulierte Arthur Seiler nach Morkos' weitem Abschlag auf einen Fehler in der Rückwärtsbewegung, drängte Niklas Wagner mit dem Körper zur Seite und lupfte die Kugel im Stile einer Bogenlampe hoch über den FSV-Keeper hinweg; der Ball klatschte zum Leid aller Geißrainer an den rechten Innenpfosten (40.).

Beinahe wäre den Hausherren die kalte Dusche für Diedorf gelungen. So ging es mit einer seltsam anfühlenden Pausenführung in die Halbzeit. Seltsam, weil Diedorf das Spiel seit der 16. Minute dominierte und es trotzdem 2:0 für den SV 49 hätte stehen können. In der Kabine einigten sich die Jungs darauf, dass Marc-Kevin Kaßner fortan die Manndeckung für Philipp Ritz übernehmen sollte. Auch die Gäste stellten personell um, brachten mit einem Doppelwechsel frischen Wind ins Spiel und Sicherheit in die Defensive. Offensiv gelang es den Geißrainern somit deutlich weniger, für Befreiung zu sorgen, während der FSV an die gute Leistung der ersten Halbzeit anknüpfte. Man konnte den Eckardtshäusern an diesem Tag nicht abschreiben, dass sie leidenschaftlich verteidigten, doch die geschlossene Laufstärke machte Diedorf mit jedem Angriff unberechenbarer. Viele Schüsse brachten die Gäste nicht aufs Tor, da immer wieder ein Geißrainer Körperteil im Weg stand. Was sich allerdings häufte, waren die gegnerischen Standardsituationen. Aus einem nach rechts geklärten Eckball resultierte ein zweiter Flankenversuch, der über die Köpfe auf den langen Pfosten segelte, beim freistehend Franz Storch landete und dieser nur noch den Kopf dranhalten musste (1:1/53.). Exakt zehn Minuten später ergab sich nach einem kurz ausgeführten Eckball die nahezu gleiche Situation von der linken Seite, die diesmal Philipp Ritz mit einem energischen Kopfball aus purem Willen im zweiten Gegentreffer resultierten ließ (1:2/63.). Die Gästeführung war ohne Frage verdient, fühlte sich aber trotzdem bitter an. Diedorf wollte gegen defensiv entkräftete Geißrainer das Spiel weiterhin kontrollieren, um den Deckel draufzumachen, wurde mit dem letzten Pass aber zunehmend unkonzentrierter. So blieb dem SVE eigentlich gar nichts anderes übrig, als „all-in“ zu gehen. Mit letzter Energie und Coach Marcel Knauer im Sturmzentrum liefen sie noch einmal an und kratzten tatsächlich am Ausgleich. Erst lenkte Pabst mit großer Mühe einen Lupfer von Jan Morgenweck zur Seite (85.), dann rettete Sebastian Grob bei Niklas Gürnths Linksschuss für den bereits geschlagenen FSV-Keeper auf der Linie (88.). Der Abpfiff folgte schon bald und besiegelte die zweite Niederlage in Serie. Auch, wenn die Konkurrenz im Tabellenkeller ebenfalls verlor, wären drei Punkten gegen den Favoriten möglich und wichtig gewesen. Am Ende zeigte sich aber eindrucksvoll, warum Diedorf auf dem vierten Platz in der Kreisliga rangiert. Einen über 75 Minuten so kontinuerlich fußballerisch starken Auftritt wie der FSV zeigte in dieser Saison kein einziges Team am Geißrain. Sechs Punkte stehen für die Geißrainer nun noch auf der Vergeberliste. Nach dem fußballfreien Pfingstwochenende geht es am 04. Juni 2023 zum SV Wacker Bad Salzungen II, ehe am 11. Juni 2023 der Saisonabschluss gegen den FSV Eintracht Eisenach folgt.

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Marco May, Johannes Huhn, Niklas Gürnth, Jan Morgenweck, Tim Rudloff (Arne Kirsch 16.min), Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Anton Seiler, Toni Berndt (Marcel Knauer 63.min)

Karten:

keine

Schiedsrichter:

Patrick Runknagel