1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

Gnadenloser Favorit: Eckardtshausen macht das Spiel, Suhltal die Tore!

SV 49 Eckardtshausen – SG SV Fortuna Suhltal 1:4 (0:3)

Tore:

0:1 Magnus Krech (3.min)

0:2 Magnus Krech FE (38.min)

0:3 Magnus Krech FE (42.min)

0:4 Magnus Krech (51.min)

1:4 Benjamin Zirpel FE (79.min)

Zwei Elfer, ein Freistoß: One-Man-Show am Geißrain

Weniger als 48 Stunden nach ihrem jüngsten 5:0-Heimerfolg gegen Großburschla starteten die Geißrainer mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen aus vier Spielen ins nächste Kreisligamatch. Die Gäste von der SG Suhltal/Eltetal grüßten mit 49 Punkten von ihrem fast schon gesicherten dritten Tabellenplatz und haben mit Magnus Krech und seinen bis dato 24 Saisontreffern den zweitbesten Torjäger in den eigenen Reihen. Doch schon im Hinspiel zeigte der SV 49 bei seiner leidenschaftlichen Aufholjagd und einem hart erkämpften 2:2-Remis, dass jedem Gegner Punkte abgenommen werden können – erst recht, wenn es gegen den Abstieg geht. Die einzige offene Frage blieb, ob Schiedsrichter Patrick Kohlhas die Partie überhaupt anpfeifen würde. Manche Zuschauer schienen bei Kohlhas' Ankunft ein Dèja-Vu erlebt zu haben, war es doch ausgerechnet er, welcher der Spielaustragung gegen die SG FC Eisenach II am 26. März 2023 wegen Unbespielbarkeit des Platzes nicht stattgeben wollte. Scherzhaft wurde mit ihm über eine zu starke Pollenbelastung und einen überdurchschnittlich hohen Löwenzahnanteil auf dem Rasen spekuliert, was heute aber allerhöchsten den Allergikern im Weg stehen sollte.

Farbenfroh geleitete die Eckardtshäuser Jugend-Fanszene ihre Jungs mit einer extra angefertigten Derby-Choreografie auf den Platz, untermalt von blau-gelben Fahnen und Spruchbändern. Sie eröffneten damit ein über 90 Minuten kampfbetontes Spiel. Mutig und spielfreudig nahmen die Hausherren wie schon gegen Großburschla das Geschehen in die eigene Hand. Suhltal blieb eng am Gegner und wartete auf Ballgewinne für das geschulte Umschaltspiel. Keine drei Zeigerumdrehungen waren vergangen, als ein flacher Pass die Geißrainer Hintermannschaft einmal auf dem falschen Fuß erwischte und Magnus Krech die Kugel von halbrechts in die lange Ecke schob (0:1/3.). Benjamin Zirpel antwortete mit seiner Großchance auf den Ausgleich, die der herausgelaufene Robin Liebig noch geradeso über das Tor lenken konnte (15.). Eckardtshausen bestimmte unerwartet konsequent das Spiel, während sich die Gäste bei jedem Angriff auf ihren lauf- und spielstarken Krech verlassen konnten. Der Youngster war in allen Bereichen des Platzes zu finden und ließ sich trotz Tim Rudloffs hervorragender Manndeckung nur schwer vom Ball trennen. Torschüsse ließ Marcel Knauers Abwehr trotzdem vorerst nicht zu. Manko der Geißrainer blieb an diesem Tag mangelnde Chancenverwertung, die bei konsequenterem Ausspielen des Überzahlspiels im Angriff zu einem Ausgleich hätten führen müssen. Mehrfach verpassten Zirpel, Kaßner, Arthur wie auch Anton Seiler den Abschluss und Johannes Huhn mit tollen Fernschuss seinen Treffer. Somit erlebten alle Eckardtshäuser kurz vor der Halbzeit die kalte Dusche – in doppelter „Wassermenge“. Mit langen Schritten setzte Krech im Sechzehner zum Dribbling an und fiel über Tobias Kunzes ausgestrecktes Bein. Kohlhas zeigte sofort auf den Punkt und ebnete damit dem zweiten Treffer des Gefoulten seinen Weg – Panagiotis Morkos hatte seine Fingerspitzen am Ball (0:2/38.). Nur vier Minuten später klirrte erneut die Pfeife des Unparteiischen, da ein Suhltaler im Zweikampf mit Niklas Gürnth zu Boden ging. Krech visierte wieder die linke Ecke an und verlud Morkos damit zum dritten Mal binnen einer Halbzeit (0:3/42.).

Entsprechend verägert taumelten die blau-gelben Kicker in ihre Halbzeitpause. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass dieses vermeintlich ausgeglichene, wenn nicht sogar von Eckardtshausen bestimmte Fußballspiel zur Suhltaler One-Man-Show werden könnte. Niemand ahnte, dass die SG etwas später für einen weiteren Paukenschlag sorgen würde. Magnus Krech legte sich den Ball zirka 20 Meter vor dem Tor zum Freistoß zurecht und zirkelte ihn scharf-geschnitten über die Mauer hinweg in die kurze Ecke (0:4/51.). Vier Schüsse, vier Tore: eine Quote, die wahrscheinlich auch für den leichtfüßigen Suhltaler neu zu sein vermag. Die wenigsten glaubten noch an ein Eckardtshäuser Wunder, was der Angriffslust keinen Abbruch tat. Marc-Kevin Kaßner vergab nach elegantem Doppelass mit Niklas Gürnth die große Chance auf sein Tor und schoss aus sechs Metern per Direktschuss über die Latte (53.). Anschließend verpasste Anton Seiler eine etwas zu weit gespielte Flanke seines Bruders um Haaresbreite (60.). Den Gästen bot sich durch das offene Visier der Geißrainer deutlich mehr Platz zum Kontern, den sie aber nicht nutzen konnten. Felix Zitter wurde von Kunzes entschlossener Grätsche am Alleingang gehindert und Morkos vereitelte mit einem Monsterreflex gegen seine Laufrichtung Krechs fünften Treffer (65./70.). Der Knoten platzte erst mit Patrick Kohlhas' dritter Elfmeterentscheidung des Tages. Gustav Lohse brachte Arthur Seiler mit einem ungeschickten Schubser außer Tritt. Benjamin Zirpel schnappte sich sich die Kugel und betrieb mit dem 1:4 zumindest ein klein wenig Schadensbegrenzung (79.). Kein Gästespieler hätte sich beschweren dürfen, wenn es am Ende 2:4 oder gar 3:4 gestanden hätte, doch es blieb weiterhin wie verhext vor dem Suhltaler Kasten. Entweder parierte Robin Liebig wie bei Zirpels freistehender Direktabnahme oder der Ball flog über das leere Tor, so nach Daniel Herings Kopfballchance kurz vor dem Schlusspfiff (88./90.).

Am Ende standen die Geißrainer mit leeren Händen da und dürfen sich fragen: Was wäre wohl geschehen, wenn frühzeitig ein eigener Treffer gelungen wäre? Doch es gibt im Fußball keinen Konjunktiv. Niemand fragt mehr danach, auf welche Weise die Niederlage zustandegekommen ist. Was zählt, ist jeder Punkt gegen den Abstieg, von denen noch genau 15 an der Zahl zu vergeben sind. Kommenden Freitagabend, 12. Mai 2023, gilt es unsere Jungs beim wichtigen Nachholspiel gegen die SG FC Eisenach II zu untersützen. Wir gehen davon aus, dass bis dahin auch ein paar Löwenzähne mehr ihre Pusteblumensamen auf dem Rasen verteilt haben und für einen spielerischen Wachstumsschub sorgen werden.

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Panagiotis Morkos, Tobias Kunze, Niklas Gürnth, Johannes Huhn, Tim Rudloff, Jan Morgenweck, Christoph Senf, Marc-Kevin Kaßner (Daniel Hering 61.min), Arthur Seiler, Anton Seiler, Benjamin Zirpel

Karten:

Gelb – Johannes Huhn

Gelb – Anton Seiler

SG Suhltal – 2mal Gelb

Schiedsrichter:

Patrick Kohlhas

Ein großes Dankeschön an Herta Teichmann fürs Knipsen der Bilder! Auch Christian Heilwagen erwies uns an diesem Sonntag die Ehre und präsentiert einige seiner exzellenten Fotos in einer fupa-Bildergalerie, die ihr unter diesem Link erreichen könnt.