1.Männer : Spielbericht (2022/2023)
20. Spieltag - 19.03.2023 14:00 Uhr
SV BW Dermbach | SV 49 Eckardtshausen | |||
6 | : | 2 | ||
(3 | : | 1) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Jan Morgenweck, Anton SeilerAssists
Christoph Senf, Benjamin ZirpelGelbe Karten
Johannes HuhnZuschauer
88Torfolge
0:1 (2') | Anton Seiler (Christoph Senf) |
1:1 (11') | SV BW Dermbach |
2:1 (18') | SV BW Dermbach |
3:1 (29') | SV BW Dermbach |
3:2 (61') | Jan Morgenweck (Benjamin Zirpel) |
4:2 (66') | SV BW Dermbach |
5:2 (69') | SV BW Dermbach |
6:2 (78') | SV BW Dermbach per Elfmeter |
Gnadenloser Ligaprimus: Geißrainer ärgern Dermbach nur kurz!
SV Blau-Weiß Dermbach 1872 – SV 49 Eckardtshausen 6:2 (3:1)
Tore:
0:1 Anton Seiler (2.min)
1:1 Sebastian Tschoepel (11.min)
2:1 Julian Oehler (18.min)
3:1 Maximilian Schmidt (29.min)
3:2 Jan Morgenweck (61.min)
4:2 Julian Oehler (66.min)
5:2 Richard Schrön (69.min)
6:2 Antonio Pedrazzi FE (78.min)
Eckardtshausen knackt Torriegel im „Metzgerdom“
8 Spiele, 24 Punkte und 31:0 Tore: Zahlen, die Bände sprechen. Es handelt sich dabei um die Heimstatistik des SV Blau-Weiß Dermbach 1872, welcher sich nach wie vor als unagefochtener Tabellenführer der Westthüringer Kreisligastaffel 2 sehen kann. Schaut der Eckardtshäuser Fußballfan ans andere Ende dieser Tabelle, muss er mit Schrecken feststellen, dass dort seit vergangenen Donnerstag niemand Geringeres als der SV 49 rangiert. Ein 6:1-Auswärtssieg der SG FC 02 Barchfeld II bei der Zweitvertretung der SG FC Eisenach ließ die Geißrainer einen weiteren Tabellenplatz abrutschen. Es schien also der vermeintlich ungünstigste Zeitpunkt zu sein, um die Auswärtsfahrt zur punkverlustfreien und gegentorlosen Heimmacht nach Dermbach anzutreten. Deren selbsternannter Sportplatz „Metzgerdom“ im Ortsteil Unteralba schien seine Namensherkunft offensichtlich vom aktuell winterlichen Zustand herzuleiten, denn die zuvor ausgetragenen Partien von Dermbachs zweiter Mannschaft und der Alten Herren schlachteten große Rasenflächen aus. Ans fußballerische Abschlachten im „Metzgerdom“ wollte trotzdem niemand denken, dafür genügte bereits die 1:8-Hinspielniederlage. So begann die scheinbar ungleiche Partie mit einem unerwarteten Feuerwerk für die 88 Zuschauer - darunter der erneut hochmotivierte, blau-gelbe Ultrà-Anhang mit Choreografie und Spruchband.
Die Geißrain-Elf spielte selbstbewusst vom Anstoß weg und zeigte sich direkt präsent in den Zweikämpfen. Dermbach schien längst nicht so wach wie in den bisherigen acht Heimspielen zu sein. Ein hoher Ball auf Marc-Kevin Kaßner blockte die blau-weiße Hintermannschaft kurz vor der Flanke ins Toraus. Niklas Gürnths anschließende Ecke segelte brandgefährlich in den Fünfmeterraum, wo Christoph Senf mit energischem Kopfball an Maximilian Luther scheiterte. Die Kugel kam nochmal zurück, doch diesmal legte Senf per Kopf auf Anton Seiler quer, der den Ball aus kurzer Distanz mit links ins Netz drückte (1:0/2.). Es geschah tatsächlich: das erste Dermbacher Gegentor auf eigenem Platz und zugleich die Führung für das Schlusslicht vom Geißrain! Die Hausherren hatten am überfälligen Start sichtlich zu knabbern und schienen überrascht von der Eckardtshäuser Dynamik. Einziges Mittel blieben zunächst lange Bälle auf die dribbelstarken Julian Oehler und Antonio Pedrazzi. Mit enger Manndeckung verhinderten Johannes Huhn, Toni Berndt und Tobias Kunze aber die Torschüsse noch vor dem Sechzehner. Umso ärgerlicher war rückblickend die Entstehungsweise des ersten Gegentreffers für Marcel Knauer und seine Jungs. Sebastian Tschoepel marschierte ungedeckt durch das Mittelfeld und wurde 20 Meter vor dem Tor angespielt; sein Schuss rutschte über den Vollspann und landete nach ungewöhnlicher Flugbahn hinter Panagiotis Morkos im Netz (1:1/11.). Der unglückliche Ausgleichstreffer beflügelte die spielstarke Heimelf, womit Angriff um Angriff auf das SV-49-Tor zurollte. Die Hintermannschaft hatte alle Mühe damit, Antonio Pedrazzi im Zaum zu halten, der nahezu jede Ballannahme perfektionierte und klug auf seine Mitspieler verteilte. Mit aller Verteidigungskraft hielten die Jungs aber den Gegner vom Tor fern, bis ein nicht ertönter Freistoßpfiff alle Geißrainer erstarren ließ und Julian Oehler daraufhin seinen sträflichen Freiraum zum 1:2 nutzte (18.). Zehn Zeigerumdrehungen später wurde Pedrazzi im Dribbling nur halbherzig attackiert, was einen Querpass zum freistehenden Maximilian Schmidt und seinen Treffer aus fünf Metern zur Folge hatte (1:3/29.). Wenn die Geißrainer offensiv etwas bewirkten, dann über lange Bälle und Kreuzläufe wie von Arthur Seiler. Seiler empfing Niklas Gürnths perfekten Laufpass, traf mit seinem Heber aber nur den rechten Außenpfosten (40.). Dank Morkos' guter Rettungstaten, gehaltener Freistöße und abgefangener Flanken wurden beim Stand von 1:3 die Seiten gewechselt.
Einigen Eckardtshäusern schien schon in der Halbzeitpause der tiefe, unebene Rasen in den Knochen zu stecken. Dermbach dagegen kam im Stile eines Tabellenführers schwungvoll aus der Kabine und traf nach Robert Wehners Direktschuss fast zum vierten Mal ins Netz (47.). Der Knauer-Elf fiel es schwer, sich zu befreien. Laufwege wurden immer länger und Bälle landeten zu ungenau beim Mitspieler. Sie versuchten mit aller Kraft dagegenzuhalten und mitzuspielen, doch nahezu jeder Ballverlust leitete den nächsten überfallartigen Gegenangriff ein. Die daraus resultierende Befürchtung, einen Fehlpass zu spielen, und Dermbachs komfortable Drei-Tore-Führung führte zu noch mehr langen Bällen, in der Hoffnung eines Stockfehlers. Doch selbst wenn jemand über die Außenbahnen einen Mitspieler in grauem Trikot suchte, rückten die Eckardtshäuser in Befürchtung eines Konters zu langsam nach. Knapp eine Stunde war vergangen, als Benjamin Zirpel über rechts einlief, Anton Seiler seinen Querpasse freiblockte, Jan Morgenweck aus 20 Metern flach Maß nahm und die Kugel gewaltig hinter Luther einschlug – das elektrisierende Anschlusstor (2:3/61.). Wieder spürten die Zuschauer, dass Dermbach nicht mit einem Comeback des SV 49 rechnete. Der nächste Angriff rollte auf das Heimtor zu und hätte beinahe zum kaum für möglich gehaltenen Ausgleich gesorgt, wäre Maximilian Luther gegen einen Klärungskopfball seines eigenen Mitspielers nicht zur Stelle gewesen (65.). Was kurz danach folgte, untermauerte einmal mehr die Umschaltqualität des SV Blau-Weiß, insbesondere von Pedrazzi und Oehler. Die Eckardtshäuser Ecke segelte ohne Empfänger in den Strafraum, woraufhin ein langer Ball auf Pedrazzi reichte, um die gesamte Hintermannschaft zu düpieren und Oehler den Konter mit dem 4:2 vollendete (66.) – der endgültige Knockout einer mittlerweile konditionell unterlegenen Geißrain-Elf. Dermbach spielte die Partie konsequent angriffslustig herunter, kam aber ausschließlich durch Standardsituationen zu seinen Toren. Erst köpfte Richard Schrön einen Eckball freistehend ein (2:5/69.), dann verwandelte Antonio Pedrazzi einen schmeichelhaften Foulelfmeter zum 2:6 (78.). Das am Ende sehr hoch ausgefallene Ergebnis gegen den Ligaprimus trügt ein wenig über den Spielverlauf hinweg, ist trotz der aufopferungsvollen Eckardtshäuser Leistung aber letztlich leistungsgerecht. Am Ende war es das eigene Spielkonzept, welches dem SV 49 wieder einmal im Weg stand. Gegen einen kompakten Gegner wie Dermbach ist Ideenreichtum, Variabilität und ein hohes Selbstvertrauen gefordert, was Marcel Knauers Jungs in der momentanen Situation überaus schwerfällt, an den Tag zu legen. Kommenden Sonntag müssen dennoch alle Reserven aktiviert werden, denn beim Heimspiel gegen die SG FC Eisenach II (So, 26. März 2023, 15 Uhr) geht es um nicht weniger als drei Punkte!
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Panagiotis Morkos, Tobias Kunze, Johannes Huhn (Arne Kirsch 70.min), Niklas Gürnth, Christoph Senf, Toni Berndt, Jan Morgenweck, Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Benjamin Zirpel, Anton Seiler (Daniel Hering 68.min)
Karten:
Gelb – Johannes Huhn
Dermbach – 2mal Gelb
Schiedsrichter:
Andreas Rudolph