1.Männer : Spielbericht (2022/2023)
15. Spieltag - 19.11.2022 14:00 Uhr
Eintracht Eisenach | SV 49 Eckardtshausen | |||
4 | : | 0 | ||
(3 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Gelbe Karten
Panagiotis MorkosZuschauer
50Torfolge
1:0 (15') | Eintracht Eisenach |
2:0 (23') | Eintracht Eisenach |
3:0 (24') | Eintracht Eisenach |
4:0 (53') | Eintracht Eisenach |
Schnee, Eis und Minusgrade: Männer verlieren auf der Freundschaft!
FSV Eintracht Eisenach – SV 49 Eckardtshausen 4:0 (3:0)
Tore:
1:0 Georg Schäfer (15.min)
2:0 Oliver Berner (23.min)
3:0 Mohammad Hag Fattah (24.min)
4:0 Khalaf Haji Bakir (53.min)
Hausherren kontern vergebenen Elfer gnadenlos
Als am Freitagabend Minusgrade und dunkle Wolken über der Wartburgregion einbrachen, um die Landschaft mit eisiger Kälte und einer vorwinterlichen Schneedecke zu überziehen, hätte wohl niemand daran geglaubt, in nicht einmal 24 Stunden auf dem Fußballplatz zu stehen und Teil eines Kreisligaspieles zu sein. Spätestens am Samstagvormittag konnten Fans und Spieler dabei zusehen, wie sich die Spielabsagen in allen Ligen des KFA Westthüringen mehrten und mehrten – doch eine Partie stand weiterhin ohne der Ergänzung „Abse.“ oder „Abg.“ im System der Kreisliga Staffel 2: FSV Eintracht Eisenach gegen unseren SV 49 Eckardtshausen. Selbst als die elf mehr oder weniger spielfähigen Geißrainer an der Eisenacher Katzenaue eingetroffen waren und gemeinsam mit dem ebenfalls gerade angekommenen Unparteiischen Toni Brandt über den gesperrten, völlig eingeschneiten Kunstrasenplatz blickten, konnte über eine Austragung dieser Partie nur gezweifelt werden. Was folgte, war eine (erste) Sportplatzbegehung der „Freundschaft“ und zunehmendes Kopfschütteln bei den Eckardtshäuser. Auch, wenn der Rasen unter der erstaunlich hohen Schneedecke bespielbar wirkte, bildeten sich auf den freigeschobenen Linienmarkierungen erste Eisschichten, die sich insbesondere in den schattigen Platzbereichen verstärkten. Der Hünfelder Schiedsrichter versuchte das Gespräch mit den Gastgeber aufzunehmen, doch ließ sich kein Konsens finden: das Spiel sollte angepfiffen werden. Während sich also 15 hochmotivierte Eisenacher 40 Minuten auf der Schneedecke aufwärmten, trafen die teils verletzten und erkrankten Eckardtshäuser 15 Minuten vor dem Anpfiff am Platz ein und versuchten mit Fanunterstützung im Rücken die Gedanken zu fokussieren.
Die ersten fünf Minuten gestalteten sich wie erwartet äußerst schwierig. Der Untergrund sowie die Rotationsfähigkeiten des knallorangenen Balles mussten von jedem Kicker erprobt werden – ganz zu schweigen von der fehlenden Standfestigkeit. Der FSV kam hingegen deutlich besser mit den Umständen zurecht und erarbeitete sich eine erste Kopfballchance, die Morkos über das Tor lenkte (5.). Mit gewonnen Zweikämpfen und mutigerem Kurzpassspiel holten sich die Geißrainer zunehmend mehr Vertrauen. Den ersten offensiven Akzent setzte schließlich Benjamin Zirpel mit einem etwas missglückten Schussversuch (10.). Wenig später spekulierte Arthur Seiler auf einen wegen des Schnees zu kurz geratenen Rückpasses zum Torwart Philipp Jung und stibitzte die Kugel vor dem Eintracht-Keeper, sodass dieser Seiler im Strafraum nur noch zu Fall bringen konnte. Jegliche Spekulation, dass das Foul außerhalb des Sechzehners geschah, erübrigten sich aufgrund der Spuren im Schnee und einer ansonsten gefolgter roten Karte wegen Notbremse. Benjamin Zirpel schnappte sich den Ball, trat zum Punkt ... und scheiterte mit einem Flachschuss in die rechte Ecke an Jung (13.). Was folgte, sollte symptomatisch für das momentane Unvermögen und Pech des SV 49 stehen: Die anschließende Ecke fand keinen Abnehmer, woraufhin die Eintracht das Spiel schnell machte und über Daniel Trafara den einlaufenden Georg Schäfer bediente, der den Ball mit etwas Glück an Morkos vorbei und über den Innenpfosten ins Tor spitzelte (0:1/15.). Statt 1:0 stand es nunmehr 0:1, was psychologisch betrachtet mehr als ungünstig war. Die Hausherren tankten daraus viel Selbstvetrauen. Sie nutzten entstehende Räume, spekulierten auf Annahmefehler und hatten die Sicherheit einer Führung im Rücken. Ging ein Ball aus Eckardtshäuser Sicht schnell verloren, musste umso zügiger die Rückwärtsgang eingeschaltet werden. Die Folge war oftmals unkontrolliertes Ausrutschen. Als dem laufstarken Rechtsverteidiger Oliver Berner im Mittelfeld einmal zu viel Platz gelassen wurde, nutzte dieser seinen Antrittsvorteil und kombinierte sich durch einen Doppelpass mit Lewon Hasanow bis in den Strafraum, von wo aus er Morkos keine Chance ließ (0:2/23). Die wilde Fahrt ging weiter, denn nicht mal 60 Minuten später vollendete Mohammad Hag Fattah einen nahezu kopierten Angriffes des vorherigen Tores per Direktschuss zum 0:3 (24.). Die eisige Dusche auf eisigem Grund.
Offensiv setzte der SV 49 zwar gefährliche Nadelstiche und stabilisierte sich auch defensiv wieder, doch schien der Rückstand gegen eine abwehrstarke Mannschaft wie der Eintracht auf ihrem großen, schwerläufigen Platz wieder einmal unfassbar groß zu sein. Es mussten viele Wege gelaufen werden, die schon frühzeitig Kraft raubten und die zweite Halbzeit somit umso schwerfälliger geschehen ließen. Der FSV probierte es stets auf die gleiche Weise: Angriffsaufbau über das Zentrum und Verlagerung auf die Außenbahnen. Auf diese Weise fand Khalaf Haji Bakir den Durchbruch und schob die Kugel aus zehn Metern ins lange Toreck (0:4/53.). Wann immer es die Geißrainer versuchten, die gegnerische Abwehr mit einem hohen Pass zu überspielen, wurde es gefährlich. Insgesamt viermal brach Arthur Seiler mit einem Sprint durch, schüttelte Mario Blüschke ab, musste sich aber ständig von einer Grätsche oder Parade der leidenschaftlich verteidigenden Jungspunde Berner und Jung im letzten Moment geschlagen geben. Der für den kränkelnden und völlig erschöpften Senf eingewechselte Marco Holder heizte seinen Jungs mit vollem Einsatz ein und ging mit T-Shirt bei Minusgraden kleidungstechnisch voran. Es sollte an diesem kalten Novembertag wie trotzdem verhext bleiben, auch wenn die Eintracht bis auf einen indirekten Freistoß – entstanden durch einen Rückpass auf Panagiotis Morkos (63.) – sowie René Kiesbauers Riesenchance aus fünf Metern übers Tor zu keiner weiteren ernsthaften Torgefahr kam (65.). Das mussten die Hausherren aber auch nicht, da leider viel zu viele Bälle der Eckardtshäuser schon am Mittelkreis verloren gingen. Meistens entstanden aus exakt diesen eigenen Fehlern heraus die größten Torgelegenheiten des Gegners, was das Hauptproblem dieser mit dem heutigen Spiel abgeschlossenen Hinrunde eindrucksvoll offenbart.
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Panagiotis Morkos, Marco May, Johannes Huhn, Dominik Kaßner, Christoph Senf (Marco Holder 46.min), Marc-Kevin Kaßner, Arthur Seiler, Anton Seiler, Benjamin Zirpel, Arne Kirsch, Daniel Hering
Karten:
Gelb - Panagiotis Morkos
Eintracht Eisenach - 1mal Gelb
Schiedsrichter:
Toni Brandt
Quelle: Quelle eines Bildes: El Antaki, Mike (Thüringer Allgemeine vom 22.11.2022)