1.Männer : Spielbericht (2022/2023)

SV 49 macht das Spiel, Wacker die Tore: Heimpleite der Männer!

SV 49 Eckardtshausen – SV Wacker 04 Bad Salzungen II 1:3 (0:1)

Tore:

0:1 Belmin Cibo (20.min)

0:2 Belmin Cibo (46.min)

0:3 Dustin Henning (61.min)

1:3 Christoph Senf (71.min)

Zwischen guter Leistung, Pech und Unvermögen

Krankheits- bzw. verletzungsbedingte Ausfälle und Lädierungen machten es den Geißrainern vor ihrem Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SV Wacker 04 Bad Salzungen nicht gerade leicht, elf spielfähige Kicker im Formular einzuspeichern. Doch der nicht gerade glorreiche Doppelspieltag gegen Tiefenort (2:5) und Diedorf/Rhön (1:4) sollte den am Ende zwölf tapferen Eckardtshäusern letztlich keinen einzigen Motivationspunkt geraubt haben, womit sie zeigten, dass die Kaderbreite nicht mit dessen tagesabhängiger Qualität gleichzusetzen ist. Doch war es genau diese eine Gewissheit, dass die Quantität an Torchancen unabhängig von deren Verwertung ist, die alle Eckardtshäuser an diesem Sonntag knallhart treffen sollte...

Das Spiel begann – nach vergangenem Samstag möchte man fast schon sagen „traditionell“ – mit einer minimalen Verzögerung, da einem Gästespieler beim Einlaufen auffiel, dass ein Elfmeterpunkt im Strafraum fehlen würde. Vereinschef Lutz Schellenberg nahm die Sache infolge selbst in die Hand und fügte dem feuchten Rasen den entscheidenden weißen Schliff zu, damit der Ball nach nicht einmal fünf Minuten losrollte – und das von Beginn an mit offenem Visier aufs Bad Salzunger Tor. Bastian Forejt und Anton Seiler zeigten mit hohem Pressing frühe Zweikampfbereitschaft und erarbeiteten sich gemeinsam die erste gute Torchance mit Forejt abschließendem Schuss von Sechzehner (5.). Ballsicherheit erarbeiteten sie die Gäste erst, wenn sie sich hinter die Mittellinie gespielt hatten, was in der Regel über den dribbelstarken Zakaria Horo geschah. Doch die SV-49-Abwehr stand kompakt und störte durch Woye, Kunze, Senf und Morgenweck die Ballverteiler Christoph Römhild, Xuan Quang Dingh und Belmin Cibo ungemütlich bei ihren Ballannahmen. Ihre Konter spielten die Geißrainer nicht überhastet aus, sondern erliefen sich durch geschlossene Laufarbeit effektive Räume für Steckpässe. Arthur Seilers Lupfer frei vor Wacker-Keeper Schönwetter landete dennoch genauso wenig im Netz wie Bastian Forejt Flachschuss aus elf Metern (15./18.). Die vergebenen Chancen sollten sich umgehend rächen: Im Anschluss einer flachgetretenen, eigenen Ecke schlugen die Gäste den Ball aus dem Strafraum und starteten über Dustin Henning einen Konter, der mit nur einer Ballberührung Belmin Cibo erreichte und durch Panagiotis Morkos' Hosenträger hindurch das Tornetz erreichte (0:1/20.). Ein zu diesem Zeitpunkt mehr als ärgerlicher Gegentreffer, der den SV 49 keinesfalls verstecken ließ. Die Kicker des SV Wacker waren durch ihre technische Versierheit jederzeit zu gefährlichen Angriffen bereit, kamen aber meist nicht näher als bis zum Sechzehner. Auf der anderen Seite verpasste Benjamin Zirpel den richtigen Moment zum Torabschluss und ließ seine Großchance verpuffen, ehe Christoph Senf per Kopf einen weiteren Hochkaräter verpasste (35./40.).

In der Halbzeitpause war Marcel Knauer und seinen Jungs eines klar: keiner auf dem Platz müsste sich vor dem Tabellendritten heute verstecken. Der Einsatz stimmte, die Kreativität war da und die Leistungsanzeige somit sehr weit oben. Irgendwann müsste allerdings endlich die Kugel im Bad Salzunger Tor klingeln – doch es kam alles anders. Manche Zuschauer standen wahrscheinlich noch am Bierstand, da ertönte Lutz Spechts Wiederanpfiff und der Ball erreichte vom Anstoßpunkt Christoph Senf, welcher bei der Annahme von der tiefstehenden Sonne irritiert wurde und stolperte. Belmin Cibo luchste ihm das Spielgerät vom Fuß, zog aus 16 Metern ab und tunnelte dabei sowohl Kunze als auch Morkos zum wohl schnellsten Eckardtshäuser Gegentor nach der Halbzeit (0:2/46.). Es blieb an diesem kühlen Sonntag aber dabei, dass die Geißrainer nicht aufsteckten und nun alles auf den eigenen Treffer setzten. Mit einem Monsterreflex lenkte Luca Schönwetter kurze Zeit nach dem 0:2 Arthur Seilers Kopfball über die Latte (50.) und hatte bei der anschließenden Ecke Glück, dass Senf nur die Latte traf (51.). Auch Anton Seiler verpasste nach energischem Ballgewinn den Anschluss per Linksschuss aus elf Metern und Bastian Forejt zielte zweimal knapp drüber. Heute schien es nur ein Tor zu geben, in dem die Bälle klingeln wollten: Dustin Henning zog nach einem Doppelpass an Johannes Huhn vorbei und schob die Kugel zum 0:3 ins lange Eck (61.). Nachdem Wackers Torwart Schönwetter Daniel Herings Freistoß kurz nach seiner Einwechslung noch neben das Tor lenkte (68.), brach Christoph Senf nach doch noch den Bann. Anton Seilers weiten Freistoß von der Mittellinie drückte er mit dem Fuß ins Netz (1:3/71.). Es sollte bei aller defensiver Zweikampfhärte und offensiver Laufbereitschaft aber zu nichts mehr als dem mageren 1:3 reichen. Dabei hätte es bis zum Schlusspfiff vier weitere Male klingeln können, doch ob weiter Winkel oder freie Schussbahn: der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Am Ende zählt eben doch die Qualität und nicht die Quantität. In Anbetracht einer anderen Tabellensituation wäre so eine Heimniederlage verschmerzbarer gewesen, doch die direkte Konkurrenz punktet von Spieltag zu Spieltag. Ein Punktgewinn gegen den kurzzeitig Tabellenzweiten aus der Kreisstadt wäre aus mentaler Sicht mehr als nur Zählbares auf dem Papier gewesen. Also machen wir es einfach so, nehmen die Spielfreude und den Einsatz aus dem Bad-Salzungen-Spiel mit und holen am Samstag in zwei Wochen, 19. November 2022, drei Punkte auf der Eisenacher Freundschaft!

(Arthur Seiler)

Karten:

SV 49 – keine

Wacker Bad Salzungen II – 1mal Gelb

Schiedsrichter:

Lutz Specht