1.Männer : Spielbericht (2021/2022)
19. Spieltag - 08.05.2022 15:00 Uhr
SG Falken 1948 | SV 49 Eckardtshausen | |||
0 | : | 1 | ||
(0 | : | 0) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Marc-Kevin KaßnerGelbe Karten
Johannes Huhn, Arthur SeilerZuschauer
75Torfolge
0:1 (83') | Marc-Kevin Kaßner |
Goldenes Tor: Männer gewinnen nach über zehn Jahren wieder in Falken!
SG Falken 1948 – SV 49 Eckardtshausen 0:1 (0:0)
Tore:
0:1 Marc-Kevin Kaßner (83.min)
Kaßners Luckypunch entscheidet ausgeglichenes Fußballspiel
Es war eine Mixtur aus harter Zweikampfarbeit, einer guten Menge ansehnlicher Ballstaffetten, reichlich unberechenbaren Ping-Pong-Kopfbällen, klassischem Haus-Raus-Fußball und einer kleinen Prise selbstearbeitetem Glück. Die Mischung kurz noch geschüttelt und „schwupps“ ergibt sie einen sonnigen Fußballsonntag in Falken mit einem versöhnlichen Ende für die Gäste vom Geißrain. Die Knauer-Elf reiste mit immerhin 14 Mann ins Falkennest, während die Gastgeber wie schon seit einigen Wochen mit Personalmangel zu kämpfen hatten. Doch schon vor Spielbeginn wurde klargestellt, dass Quantität nicht gleich Qualität ist, denn ohne ein Anknüpfen an die Leistung vom 4:0-Heimsieg gegen Ifta II könne man bei der SG nichts holen – was ganz nebenher vor über zehn Jahren beim spektakulären 7:4-Erfolg im Kreispokalachtelfinale der Saison 2011/12 zuletzt gelang.
Mit einem 5:0-Sieg gegen Tabellenschlusslicht Lauterbach startete auch die SG Falken mit Rückenwind in das Aufeinandertreffen des 19. Kreisligaspieltages. Entsprechend umkämpft verliefen die ersten 20 Minuten, in denen das Heimteam deutlich wacher und entschlossener auftrat. Tobias Wiegand setzte per Kopfball nach einer Ecke frühzeitig ein dickes Ausrufezeichen (8.), das er kurze Zeit später mit einer zweiten Kopfballchance untermauerte (10.). Spätestens Pascal Luhn rüttelte den SV 49 aus seinem Anfangsschläfchen, als sein Chipball am Querbalken schepperte (13.). Den verbalen Wecker gab Kapitano Tobias Kunze mit seinen Motivationsrufen ab und brachte damit sichtlichen Schwung ins Eckardtshäuser Spiel. Lang herausgeschlagene Bälle waren auf dem winzigen Falkener Sportplatz kein probates Mittel, um zum Torerfolg zu kommen, denn der Sechzehner war näher als so mancher vermutete. Also musste es vermehrt flach über die Außenbahnen gehen, woraus Arthur Seilers Großchance zur Führung resultierte, doch zog er aus 16 Metern etwas zu überhastet ab (25.). Kurze Zeit später verpasste Marc-Kevin Kaßner Berndt flache Eingabe nur um Zentimeter. Die Zweikampfbereitschaft konnte keinem der 22 Akteure abgeschrieben werden, was viele undurchschaubare Klärungsstaffetten zur Folge hatte. Falkens Michael Hagedorn hob sich dabei etwas von seinen Teamkollegen ab und leitete immer wieder gute Angriffssituationen ein, die Kunze, Senf & Co. aber resolut verteidigten. Auf der Gegenseite hatte Jan Morgenweck nach Benjamin Zirpels Traumpass bereits den Torschrei auf den Lippen, doch sprang sein Schuss nur an den linken Pfosten (35.). Dass die Seiten torlos gewechselt werden konnten, war allerdings Sören Pippoleit und Tobias Kunze zu verdanken. Erst parierte Pippoleit einen Luhn-Schuss, dann klärte Kunze einen Kopfball auf der Linie.
Die Halbzeitpause kam den Geißrainern ganz gelegen, um sich mental zu besinnen und den Fokus wieder auf das eigene Angriffsspiel zu legen. Es blieb weiterhin ein ausgeglichenes, umkämpftes und faires Spiel mit einer „gesunden Härte“. Schiedsrichter Tobias Claus tat gut daran, mit einer hervorzuhebenen gelassenen Spielführung zu pfeifen und erst gar keine Hektik entstehen zu lassen, denn das Potenzial dafür wäre zweifelsfrei da gewesen. Die Eckardtshäuser Angriffe rollten nun zunehmend flüssiger und führten nach 50 Minuten zur großen Führungschance für Toni Berndt, der Niklas Gürnths exzellente Flanke aus dem Lauf heraus aber nicht im Tor unterbrachte. Kurze Zeit später scheiterte Berndt auch im Eins-gegen-Eins an Falkens Keeper Christoph Junge. Das Heimteam von Marcel Gay – der später auch selbst zum Einsatz kommen sollte – strahlte insbesondere nach Standardsituationen Torgefahr aus, was auf dem kleinen Spielfeld ein zusätzliches Gefahrenpotenzial bildete. Doch die Abwehrarbeit wurde immer stärker, genauso wie die Galligkeit und Bereitschaft, Zweikämpfe anzunehmen. Aus gewonnen (Kopf-)Bällen im Mittelfeld entstanden etliche gute Angriffsaktionen, aus denen Benjamin Zirpel per Dropkick beinahe Gewinn zog, doch klatschte auch sein Schuss ans linke Aluminium (75.). Die Zeit ronn dahin und es bahnte sich bereits an, dass einem Team an diesem Muttertag wohl ein Luckypunch ausreichen würde, um die abwechslungsreiche Partie für sich zu entscheiden – und so sollte es kommen! Nach einem Einwurf blockte zunächst ein Falkener Bein Zirpels Schuss ab, woraufhin Kaßner ausholte und die Kugel mit Vollspann aus knapp 16 Metern im rechten Eck versenkte (1:0/83.). Der euphorische Jubel kannte keine Grenzen und ließ zusätzliche Kräfte in den Eckardtshäuser Beinen freisetzen. Mit Mann, Maus sowie gefährlichen Kontern über Marc-Kevin Kaßner und Anton Seiler spielte der SV 49 die Partie bis in die Nachspielzeit herunter, als plötzlich Tobias Wiegand frei vor Pippoleit auftauchte, dieser den Ball reflexartig parierte und ihn Pascal Luhn dennoch im Nachschuss einschob. Die Falkener Jubelchöre verstummten aber schnell, denn Referee Claus entschied zur Erleichterung aller Eckardtshäuser auf Abseitsstellung. Kurze Zeit später ertönte der Schlusspfiff, überströmt von überglücklichen Eckardtshäusern. Drei Punkte in Falken, was im Ligabetrieb gar mehr als zwölf Jahre her ist und vom 13. September 2009 datiert. Ein Nachholspiel vermag es, dass am kommenden Sonntag im Europapokal-Stil die Falkener an den Geißrain reisen und das eigentliche Hinspiel als unmittelbares Rückspiel fungiert. Macht es noch einmal, Jungs!
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Sören Pippoleit, Tobias Kunze, Johannes Huhn, Jan Morgenweck, Christoph Senf, Tim Rudloff, Niklas Gürnth, Arthur Seiler, Benjamin Zirpel, Marc-Kevin Kaßner, Toni Berndt (Anton Seiler 75.min)
Karten:
Gelb – Arthur Seiler
Gelb – Johannes Huhn
Falken – keine
Schiedsrichter:
Tobias Claus