1.Männer : Spielbericht (2020/2021)

Pokalaus im Elferschießen: Gospenroda II bestraft Geißrainer Chancenwucher !

SG SV Grün-Weiß Gospenroda II – SV 49 Eckardtshausen 5:3 n.E. (0:1; 1:1; 2:1)

Tore:

0:1 Toni Berndt (33.min)

1:1 Rico Hohmann (60.min)

2:1 Rico Hohmann (100.min)

2:2 Benjamin Zirpel (112.min)

nach Elfmeterschießen:

Berndt verschießt

3:2 N. Kappauf

Kunze verschießt

4:2 Jonik

4:3 Zirpel

5:3 Hartig

Morgenweck verschießt

Eckardtshäuser mit Unvermögen im Torabschluss

Es ist normalerweise eine Sache, die ich in meinen Spielberichten nur sehr ungern als „spielentscheidenden Faktor“ in den Mund nehme: die Chancenverwertung; gehören doch vergebene Einschussgelgenheiten schlichtweg zu einem Fußballspiel dazu und können eben nicht immer in Tore umgemünzt werden. Was die mitgereisten Eckardtshäuser beim Kreispokal-Gastspiel am vergangenen Sonntag in Dippach allerdings miterleben mussten, grenzte schon an Unvermögen im Torabschluss und hätte den Spielverlauf bei höherer Effektivität frühzeitig in die richtige Richtung lenken können – aber es kam alles anders...

Die Kreisklasse-Elf der SG Gospenroda/Dippach II hatte sich in Person von Jonas Trostmann und Björn Kümmel mit zwei Kickern aus Gospenrodas Landesklasse-Mannschaft verstärkt. Trostmann war es auch, der aus der Verteidigung heraus die Strippen der Grün-Weißen zog. Trotzdem gab von Anfang an der SV 49 das Kommando an. Es dauerte zwar eine gute Viertelstunde, bis die erste gefährliche Toraktion verzeichnet werden konnte, doch die hatte es gleich in sich: Sebastian Börner setzte sich stark auf Rechts durch und lief frei in Richtung Gastgebertor, doch legte er sich den Ball zu weit vor (17.). Wenig später erspielten sich die Dippacher den größten Hochkaräter des ersten Durchgangs, nachdem David Kowalski im Fünfmeterraum gerade noch so beim gezielten Torschuss gestört werden konnte und Pippoleit parierte (25.). Eine knappe halbe Stunde hielt die Hintermannschaft der Gastgeber dicht, dann lud der Ex-Herdaer Falk Engelhardt mit einem zu kurz geratenen Rückpass Toni Berndt ein, welcher sich frei von Angelo Vogt nicht die Chancen nehmen ließ und zum 1:0 einschob (33.). Tobias Kunzes Kopfball aus sechs Metern wäre wenig später ebenfalls beinahe im Netz gelandet (35.). Mit der verdienten Führung ging es in die Halbzeitpause, deren Ende mit einem Paukenschlag eröffnet wurde: Benjamin Zirpel tauchte frei von GWG-Keeper Vogt auf, schlenzte das Leder aber Zentimeter über das Tor (47.). Kurz darauf vergaben auch Sebastian Börner per Schuss vom Sechzehner und Bastian Forejt aus Nahdistanz die Großchance aufs 2:0, was sich in der 60. Minute rächen sollte: Björn Kümmels Eckball fand über ein Eckardtshäuser Bein den Weg zum in der Pause eingewechselten Rico Hohmann, der nur noch den Fuß hinhalten brauchte (1:1/60.). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit einem klaren Chancenübergewicht für den SV 49. Die Gastgeber konterten zwar häufig vielversprechend über den flinken Jordon-Gil Hartig, doch stand die Verteidigung um Morgenweck, Stöhr, Kunze und Gürnth sehr gut. Vorne konnten sowohl Arthur Seiler per Direktabnahme (85.) als auch Benjamin Zirpel per Dropkick (90.) nicht den Führungstreffer erzielen, sodass es in die Verlängerung gehen musste.

Kaum hatte der Unparteiische Erich Richter aus Kaltennordheim die Partie zum dritten Mal angepfiffen, hatten die Geißrainer Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, doch rutschte Zirpel der Ball beim Schuss aus fünf Metern leicht über den Fuß, sodass er drüber ging (95.). Was folgte, war fünf Minuten darauf der große Schock: Ein etwas leichtfertiger Ballverlust auf dem rechten Flügel schien die Seitenauslinie überquert zu haben, doch ließ Schiri Richter die Partie weiterlaufen. Stefan Scholl sprintete energisch zur Grundlinie und bediente den eingelaufenen Rico Hohmann, welcher zum 2:1 einschob (100.). An ein Aufgeben war nicht zu denken und so schien spätestens in der 105. Minute der überfällige Ausgleich zu fallen, doch brachte Marc-Kevin Kaßner das Kunststück fertig, den Ball (am linken Pfosten stehend) an den rechten Innenpfosten zu schießen – lobenswert, dass er trotzdem seinen Kopf oben behielt und motiviert weiterkickte! Ein Treffer sollte an diesem Tage dennoch gelingen und die Geißrainer zumindest ins Elferschießen retten. Nach Foul an Toni Berndt, legte sich Benjamin Zirpel den Ball zum Freistoß zurecht und schlenzte ihn unwiderstehlich ins linke Dreiangel (2:2/112.)! Selbst danach hätte das 3:2 noch fallen können, wäre Berndt nicht an Vogt gescheitert (119.). Somit blieb der nur der Gang ins Elfmeterschießen, welches sich kurz zusammenfassen lässt: Toni Berndt, Tobias Kunze und Jan Morgenweck scheiterten allesamt am gut aufgelegten Angelo Vogt. Benjamin Zirpels Treffer blieb Makulatur, denn alle Gospenrodaer (Nils Kappauf, David Jonik und Jordon-Gil Hartig) netzten ein, sodass der SV 49 die Gastgeber aus der Kreisklasse zum Weiterkommen gratulieren konnte – ein symptomatisches Spielende für die Geißrainer...

Letztlich war es eine Partie zum Vergessen, aus der allerdings der Spielwille und Einsatz fürs Kreisligaauftaktmatch am nächsten Sonntag in Lauterbach mitgenommen werden muss – und irgendwann kommt auch das Abschlussglück zurück … hoffentlich zeitnah!

(Arthur Seiler)

Aufstellung:

Sören Pippoleit, Jan Morgenweck, Eric Hentrich, Thomas Stöhr (Niklas Gürnth 73.min), Tobias Kunze, Marc-Kevin Kaßner, Christoph Senf, Bastian Forejt, Benjamin Zirpel, Toni Berndt, Sebastian Börner (Arthur Seiler 79.min)

Karten:

Gelb – Jan Morgenweck

Gospenroda/Dippach II – 3mal Gelb

Schiedsrichter:

Erich Richter