1.Männer : Spielbericht (2016/2017)

Turbulenter Last-Minute-Heimsieg gegen Suhltal !

SV 49 Eckardtshausen - SG SV Fortuna Suhltal 3:2 (1:1)

Tore:
0:1 Daniel Mayer (1.min)
1:1 Marcel Knauer (19.min)
2:1 Jonas Wiesner (67.min)
2:2 Tino Schmitz FE (84.min)
3:2 Niklas Wiesner (90./+2.min)

Was für eine Wechselbad der Gefühle am Geißrain: Vom Eckardtshäuser Rückstand über die Führung und den erneuten Ausgleich der Gäste bis hin zum alles entscheidenden Siegtreffer in letzter Minute - es war ein wahres Spektakel, welches sich die Schmidt-Elf mit der SG SV Fortuna Suhltal lieferte, das auch ein wenig an das turbulente 3:3 gegen die SG Marksuhl SV im September vergangenen Jahres erinnerte.

So stürmisch, wie die Partie ihr Ende fand, wurde sie auch eingeleitet. Nicht mal eine Minute war gespielt, da schlug das Spielgerät bereits hinter Sören Pippoleit im Gehäuse ein. Sascha Dietzel bediente mit dem Rücken zum Tor stehend den heranstürmenden Daniel Mayer, der aus gut elf Metern flach und abgebrüht zur Gästeführung vollendete. Alle Eckardtshäuser Akteure inklusive der Zuschauer mussten sich erst einmal die Augen reiben und konstatieren, dass es ein sehr schlafmütziger Start der Heimelf war, doch die Spielträgheit bei den Gastgebern ließ zunächst nicht nach. Suhltal kombinierte sich nach Laune in den Strafraum des SV 49, schlug in Form von Reinhard Biehl und Sascha Dietzel aber kein Kapital daraus, da beide Angreifer am gut aufgelegten Pippoleit scheiterten. Nach einer guten Viertelstunde krochen auch die Geißrainer allmählich aus ihrem Versteck und versuchten in Sachen Offensivarbeit etwas Gefahr auszustrahlen, liefen nach leichtsinnigen Ballverlusten aber immer wieder in gefährliche Konter der Gäste. So verhalf den Gastgebern schlussendlich ein goldener Moment zum symptomatischen „Ausgleich aus dem Nichts.“ Julian Schmidt setzte sich mit einer eleganten Roulette gegen zwei Gegenspieler durch und spitzelte zum abseitsverdächtig stehenden Marcel Knauer, der frei vor Suhltals Schlussmann Marcus Löffler kaltschnäuzig einschob (19.). Es war der Auftakt eines offennen Schlagabtausches, wobei weiterhin die Suhltaler tendenziell den Ton angaben und nach 22 Minuten unmittelbar vor der erneuten Führung standen, doch Biehls straffer Volleyschuss sprang von der Lattenunterkante auf die Linie und wieder aus dem Tor heraus. Auf Geißrainer Seite vergab einzig Jonas Wiesner zwei Großchancen. Zunächst parierte Löffler Wiesners Zehn-Meter-Abschluss stark, ehe der Eckardtshäuser den Nachschuss aus nächster Distanz über das Gehäuse setzte (35.). Weitere aussichtsreiche Freistoßgelegenheiten wurden leichfertig ausgelassenen und es ging mit einem Remis zum Pausentee. 

Harry Schmidts Ansagen in der Kabine schienen nach dem Wiederanpfiff gewirkt zu haben, denn die Geißrainer waren von nun an konzentrierter bei der Sache, auch wenn hier und da noch die Genauigkeit im Passspiel fehlte. So erzielte Knauer in Minute 55 die vermeintliche Führung, doch diesmal entschied Schiedsrichter Klaus Reißig auf Abseits. Der Herdaer Referee war über die gesamte Spielzeit nicht zu beneiden, denn er hatte viele knifflige Situation zu lösen und das ohne Assistenten, was häufig zu Unmut bei einem der beiden Teams führte und das bereits hitzige Spiel sowie die Stimmung neben dem Platz um ein Weiteres anheizte. Zu allem Überfluss verletzte sich Suhltals Keeper Löffler am Fuß, weshalb er ausgewechselt werden musste und von diesem Moment an Angreifer Biehl das Tor hüten musste. Gute zehn Minuten später wurde Biehl das erste Mal gefordert, als Jonas Wiesner frei auf den Schlussmann zulief, ihn tunnelte, doch Verteidiger Martin Hiess für den bereits geschlagenen Biehl klärte - es blieb die Frage ob vor oder hinter der Linie? Schiri Reißig entschied ohne jegliche Torlinientechnik auf Tor für Eckardtshausen und löste exzessiven Jubel bei den Geißrainern aus, auf der Gegenseite eher Frust und Ärger. Dieser schlug spätestens nach 84 Minuten um, als Toni Berndt seinen Gegenspieler im Strafraum legte und der Unparteiische Elfmeter für die Gäste pfiff. Halbhoch, aber dennoch platziert, verwandelte diesen Suhltals Kapitän Tino Schmitz zum 2:2. Kurz zuvor vergab sein Mitspieler Michael Braun mit einem Lattentreffer die frühzeitige Chance auf den Ausgleich. Die Partie schien zu Gunsten der Gäste zu kippen, doch es kam anders als alle dachten. Die zweite Minute der Nachspielzeit war gerade angebrochen, als die beiden Einwechsler Marc-Kevin Kaßner und Niklas Wiesner vor Biehl auftauchten. Zunächst scheiterte Kaßner am Towart, ehe das Spielgerät zu Niklas Wiesner gelang, der es ins leere Tor zur umjubelten Führung bugsierte. Die Aufregung der Gäste, dass Wiesner im Abseits gestanden habe, war wohl umsonst, denn das Leder wurde von einem Suhltaler selbst zum Eckardtshäuser Stürmer gespielt. Nichstdestotrotz besaßen die Gäste eine Minute später die erneute Chance zum Ausgleich, doch Pippoleit lenkte den strammen Schuss aus Nahdistanz an die Latte. Er markierte den dritten Aluminiumtreffer der Gäste, aber noch viel wichtiger: den ersten Eckardtshäuser Heimsieg seit dem 16. Oktober 2016!

(Arthur Seiler)

Aufstellung:
Sören Pippoleit, Michael Börner, Toni Berndt, Tobias Kunze, Eric Hentrich, Christoph Senf, Julian Schmidt (Frank Rudloff 46.min), Bastian Forejt (Niklas Wiesner 68.min), Benjamin Zirpel (Marc-Kevin Kaßner 68.min), Jonas Wiesner, Marcel Knauer

Karten:
Gelb - Tobias Kunze
Gelb - Niklas Wiesner
Suhltal - 1mal Gelb

Schiedsrichter:
Klaus Reißig