1.Männer : Spielbericht (2022/2023)
4. Spieltag - 04.09.2022 15:00 Uhr
FSV Leimbach | SV 49 Eckardtshausen | |||
14 | : | 2 | ||
(3 | : | 1) |
Aufstellung
Spielstatistik
Tore
Jan Morgenweck, Anton SeilerAssists
Tim RudloffGelbe Karten
Arthur Seiler, Anton SeilerZuschauer
85Torfolge
1:0 (22') | Toni Berndt (Eigentor) |
2:0 (29') | FSV Leimbach |
2:1 (32') | Jan Morgenweck per Elfmeter |
3:1 (45+5') | FSV Leimbach |
4:1 (46') | FSV Leimbach |
5:1 (47') | FSV Leimbach |
6:1 (49') | FSV Leimbach |
7:1 (53') | FSV Leimbach |
8:1 (55') | FSV Leimbach |
9:1 (57') | FSV Leimbach |
10:1 (63') | FSV Leimbach |
11:1 (65') | FSV Leimbach |
11:2 (74') | Anton Seiler (Tim Rudloff) |
12:2 (78') | FSV Leimbach |
13:2 (82') | FSV Leimbach |
14:2 (88') | FSV Leimbach |
Historisches Debakel: Zehn Geißrainer kommen nach Schock unter die Räder!
FSV Leimbach – SV 49 Eckardtshausen 14:2 (3:1)
Tore:
1:0 Toni Berndt ET (22.min)
2:0 Robert Simon (29.min)
2:1 Jan Morgenweck HE (32.min)
3:1 Robert Simon (45+5.min)
4:1 Christian Otto (46.min)
5:1 Kevin Grzesiek (47.min)
6:1 Marc Kreutzmann (49.min)
7:1 Christian Otto (53.min)
8:1 Christian Gobel (55.min)
9:1 Kevin Reum (57.min)
10:1 Christian Otto (63.min)
11:1 Marc Kreutzmann (65.min)
11:2 Anton Seiler (74.min)
12:2 Michael Ihling (78.min)
13:2 Christian Gobel (82.min)
14:2 Jonas May (88.min)
Doppelverletzung vor der Halbzeit sorgt für Einbruch beim Aufstiegsaspiranten
„We're not gonna take it!...“ – diese Zeilen dürften vermutlich jedem Eckardtshäuser, der an diesem Sonntag mit nach Leimbach gereist war, in den Knochen stecken. Es sind die Liedzeilen des 80er-Hits von „Twisted Sister“ und zugleich Torhymne des FSV Leimbach. Dass diese Melodie allerdings 14-mal erklingen würde, hätte vor dem Spiel wohl niemand glauben, geschweige denn erzwingen wollen. Es war ein rabenschwarzer Sonntag der Eckardtshäuser Vereinsgeschichte, der auf allen Ebenen schmerzhafter nicht hätte sein können, denn schon die Voraussetzungen für das vierte Saisonspiel beim punktverlustfreien FSV waren alles andere als ideal. Mit zwölf Mann inklusive Aufstocker und nominell Alt'-Herren-Kicker Marc Adelmann – der zuletzt im November 2018 in Gerstungen (0:3) zu einem Pflichtspielspiel mit den Männern auflief – reisten die Geißrainer mit ihrem verletzten Kapitän und Interimscoach Tobias Kunze in die Bad Salzunger Nachbargemeinde.
Erst 20 Minuten vor Spielbeginn durften sich die Teams aufwärmen, da im unmittelbaren Vorhinein die Kreisklasse-Partie zwischen Leimbach II und Stadtlengsfeld ausgetragen wurde - und schon beim Warmmachen gab es die erste Schrecksekunde, als nämlich Schlussmann Panagiotis Morkos übel umknickte und Glück im Unglück, dass er nach längerer Behandlung doch im Kasten starten konnte. Von dort aus bekam er nach nicht mal einer Spielminute den ersten gefährlichen Eckardtshäuser Angriff zu sehen, den Erik Lipp mit beherzter Grätsche gegen Arthur Seiler noch gerade so vor der Großchance bewahren konnte (1.). Anschließend sah sich der SV-49-Keeper allerdings unter wahrhaftigem Dauerbeschuss. Die dynamische Leimbacher Sturmachse um Robert Simon, Christian Otto, und Chistian Gobel machte mächtig Betrieb und erarbeitete Chance um Chance, doch die straffen Schüsse vom Sechzehner flogen entweder über den Kasten oder Morkos hatte seine Finger dazwischen. Der SV 49 blieb bei Entlastungsangriffen stets gefährlich, doch die Durchschlagskraft reichte meist nur bis zum Fünfmeterraum. Leimbachs Führungstreffer lag somit in der Luft, wurde aber erst unter tatkräftiger Eckardtshäuser Unterstützung ermöglicht. Toni Berndt war es, der eine scharfe Flanke vor Gobel mit dem Außenrist ins eigene Tor lenkte (0:1/22.). Das erste Mal ertönte an diesem Nachmittag „Twisted Sister“ aus der Lautsprecheranlage. Die Gastgeber nutzten ihre Angriffe konsequent aus und erspielten sich spätestens auf Strafraumhöhe gefährliche Einschussgelegenheiten. Nach Pass von Marc Kreutzmann traf Robert Simon von halblinks zum 0:2 ins Netz (29.). Wenn es schnell ging, blieben die Eckardtshäuser trotz alledem gefährlich. Erst traf Arthur Seiler eine scharfe Hereingabe aus Nahdistanz nur halbherzig, dann scheiterte Daniel Hering von halbrechts an Julian Kantor (30.). So kam es nicht von irgendwoher, dass sich der SV 49 in seiner besten Phase einen Strafstoß selbst erarbeitete; Schiedsrichter Jonas Scheffel erkannte ein Leimbacher Handspiel innerhalb des Strafraumes. Kapitän Jan Morgenweck schritt selbstbewusst zum Elfmeterpunkt und verlud Kantor zum Anschlusstreffer (1:2/32.). Zu diesem Zeitpunkt wusste allerdings noch niemand, dass die nahezu schwärzesten 60 Minuten der jüngeren Eckardtshäuser Vereinsgeschichte bevorstünden. Alles begann mit einem Zweikampf zwischen Chris-Roman Stephan und Niklas Gürnth, nach dem Gürnth schmerzverzehrt am Boden liegenblieb und sich an den Fuß fasste – Diagnose: Fußbruch. Der Arztkoffer war gerade erst zur Ersthilfe ausgepackt, da überstrahlte ein weiterer Schrei den Leimbacher Sportplatz. Toni Berndt war es, der sich sein Sprunggelenk hielt und wie Teamkollege Gürnth unter Schmerzen mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Gute Besserung, Nicki und Toni! Wir denken an euch, ihr beiden, auf dass ihr gestärkt wieder auf den Platz zurückkehren könnt! Adelmann ersetzte nunmehr einen der beiden verletzten Geißrainer, sodass es zu zehnt gegen den Aufstiegsaspiranten weiterging. Robert Simon nutzte die defensive Unsortiertheit gnadenlos aus und erzielte nach schönem Kurzpassspiel per Direktschuss das 1:3 (45.).
Schon in der Halbzeitpause war allen Geißrainern klar, dass die bevorstehenden 45 Minuten mehr denn je gekämpft werden müsste. Motivation war nach dem Doppelverletzungsschock allerdings nur noch den wenigsten in Gesicht geschrieben. Zwangsläufig wurde personell umgestellt, sodass Marc-Kevin Kaßner und Anton Seiler erstmals im Zentrum agierten und Stürmer Daniel Hering über Rechtsaußen spielte. Kaum hatten sich die knapp 100 Zuschauer versehen, landete der Ball auch schon im Eckardtshäuser Tor. Christian Otto verwertete einen Stockfehler eiskalt zum 1:4 (46.). Die muntere Fahrt ging weiter: Kevin Grzesiek traf aus spitzem zum 1:5 (47.), Marc Kreutzmann stellte die Trefferzahl nach Doppelpass auf sechs Tore (1:6//49.), ehe Otto zum zweiten Mal an diesem Tage einnetzen konnte (1:7/53.). Nicht einmal zehn Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, da ließ es der FSV zwei weitere Male per Kopf klingeln. Zunächst düpierte Chistian Gobel den herausgeeilten Morkos nach einem Freistoß (1:8/55.), dann köpfte der aufgerückte Kevin Reum nach einem Eckball in die Maschen (1:9/57.). Sechs Leimbacher Tore binnen zwölf Minuten weckten Erinnerung an den 06.09.2020 vor fast genau zwei Jahren, an dem der SV 49 beim SV BW Lauterbach in weniger als 20 Minuten acht Tore einschenkte. Doch dieser Tag lag auf allen Ebenen weiter entfernt als der Mond und so ging das muntere Scheibenschießen weiter, welches Christian Otto mit Doppelpassstafette und Hackentrick selbst einleitete und seinem dritten Tagestor vollendete (1:10/63.). Auch ein direktes Freistoßtor blieb den Gastgebern nicht vorenthalten, da Kreutzmann einen äußerst schnell ausgeführten Freistoß flach an der desillusionierten Mauer vorbei ins Tor hüpfen ließ (1:11/65.). Eckardtshausen sorgte hin und wieder durch schnelles Umschaltspiel für Entlastung und deckte in der Rückwärtsbewegungen die wohl einzigen Schwächen der heute ballzaubernden Leimbacher Elf auf. So war es Anton Seiler, der seinen Freiraum aus 20 Metern nutzte und mit einem anschaulichen Lupfer Julian Kantor mit dem Ehrentreffer düpierte (2:11/74.). Das Tor tat der Geißrainer Seele zumindest ein kleinwenig gut und sorgte für etwas Ruhe. Alles andere als elegant waren hingegen die Kommentare vereinzelter gegnerischer Spieler, die bei einem zweistelligen Spielstand nicht unbedingt für Harmonie sorgten. Leimbachs Coach reagierte klug mit Auswechslungen und sorgte damit für etwas Entspannung. Gleichzeitig wechselte er auf diese Weise weitere Torgaranten seines Teams ein. Erst traf Joker Michael Ihling zum 2:12 (78.), dem Gobel schnell das 2:13 per Flachschuss folgen ließ (82.). Den Schlusspunkt setzte Jonas May, der kurioserweise vor zwei Jahren selbst einmal das Eckardtshäuser Trikot trug, als der FSV Leimbach II zu einem Testspiel am Geißrain gastierte und auch hier der SV 49 mit nur zehn Mann antrat. Ihm war der Treffer zu gönnen, da es dem Jubel nach ein Moment war, der nicht sonoft vorgekommen zu sein schien (2:14/88.).
Es ist schwer, an diesem Tag ein Fazit aus Eckardtshäuser Sicht zu ziehen. Natürlich trafen viele ungünstige Umstände aufeinander: Spielermangel, Verletzungssorgen, Leimbacher Spiellust und die beiden tragischen Verletzungen von Berndt und Gürnth. Nichtsdestotrotz sollte ein Einbruch nach der Pause nie wieder im höchsten Debakel der jüngeren Vereinsgeschichte enden. 2:14 ist wohl ein Ergebnis, das so vor der Saison niemand auch nur in irgendeiner Form vermutet hätte. Letztlich sind es aber auch nur drei verlorene Punkte. Ein Sieg und der SV 49 darf sich wieder etwas weiter oberhalb des letzten Tabellenplatzes sehen. Auf einem Platz, der dem Potenzial unseres gallischen Dorfes im großen Wartburgkreis gerecht werden kann. Die Niederlage kann uns alle mehr einmal mehr zusammenwachsen lassen und Kräfte entfachen, um Schritt für Schritt zu alter Form zurückzufinden. Das wird in Anbetracht der Personallage schwerer denn je – doch wie heißt es so schön: „We're not gonna take it!“, zu Deutsch: „Wir werden es nicht hinnehmen!“ 💙💛
(Arthur Seiler)
Aufstellung:
Panagiotis Morkos, Toni Berndt (45.min verletzt aus dem Spiel), Dominik Kaßner, Johannes Huhn, Jan Morgenweck, Tim Rudloff, Niklas Gürnth (Marc Adelmann 45.min), Arthur Seiler, Marc-Kevin Kaßner, Anton Seiler, Daniel Hering
Karten:
Gelb – Arthur Seiler
Gelb – Anton Seiler
Leimbach – 1mal Gelb
Schiedsrichter:
Jonas Scheffel
Ein großes Dankeschön an Pepe Illert fürs Knipsen der Bilder!